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Ich finde dich

Ich finde dich

Titel: Ich finde dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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Vermont. Zwei Polizisten dort haben Sie identifiziert und auch Ihr iPhone gefunden. Was wollten Sie da?«
    »Da haben wir uns kennengelernt.«
    »Hat sie auf der Farm gewohnt?«
    Ich redete zu viel. »Wir haben uns in Vermont kennengelernt. Sie hat in einer Kapelle da oben geheiratet.«
    »Und wie ist Ihr Handy dorthin gekommen?«
    »Er muss es wohl verloren haben«, sagte Benedict. »Wären Sie denn so freundlich, es uns zurückzugeben?«
    »Selbstverständlich, das lässt sich arrangieren. Kein Problem.«
    Schweigen.
    Ich sah Telesco an. »Haben Sie auch in den letzten sechs Jahren nach ihr gesucht?«
    »Am Anfang schon. In den letzten Jahren nicht sehr intensiv.«
    »Warum nicht?«, fragte ich. »Na ja, eigentlich ist es die gleiche Frage, die Sie mir gerade gestellt haben: Warum jetzt?«
    Wieder sahen die beiden Polizisten sich an. Mulholland wandte sich an Telesco: »Erzählen Sie es ihm.«
    Telesco sah mich an. »Wir hatten aufgehört, sie zu suchen, weil wir davon ausgingen, dass sie tot ist.«
    Irgendwie hatte ich mit der Antwort gerechnet. »Wie kamen Sie darauf?«
    »Es hat nichts mit Ihnen zu tun. Sie müssen uns hier helfen.«
    »Ich weiß nichts.«
    »Wenn Sie uns nicht sagen, was Sie wissen«, sagte Telesco plötzlich streng, »vergessen wir alles, was wir über Otto wissen.«
    Benedict: »Was zum Teufel soll das jetzt heißen?«
    »Was schon? Ihr Mandant beruft sich auf Notwehr.«
    »Und?«
    »Sie haben mich nach der Todesursache gefragt. Hier ist die Antwort: Er hat dem Mann das Genick gebrochen. Ich habe eine Neuigkeit für Sie: Ein gebrochenes Genick ist nur selten das Ergebnis von Selbstverteidigungsmaßnahmen.«
    »Erstens bestreiten wir, dass er irgendetwas mit dem Tod dieses Verbrechers zu tun hat …«
    Sie hob die Hand. »Sparen Sie sich das für später auf.«
    »Es ändert sowieso nichts«, sagte ich. »Sie können mir mit allem Möglichen drohen, ich weiß nichts.«
    »Otto hat Ihnen nicht geglaubt, oder?«
    Bobs Stimme: »Wo ist sie?«
    Mulholland beugte sich näher an mich heran. »Sind Sie wirklich so dumm zu glauben, dass die Sache damit erledigt ist? Glauben Sie, die werden Sie jetzt einfach vergessen? Beim ersten Mal haben die Sie unterschätzt. Das wird ihnen nicht noch einmal passieren.«
    »Wer sind ›die‹?«, fragte ich.
    »Ein paar richtig finstere Gestalten«, sagte er. »Mehr brauchen Sie nicht zu wissen.«
    »Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn«, sagte Benedict.
    »Hören Sie mir genau zu. Entweder finden die Natalie zuerst«, sagte Mulholland, »oder wir. Die Entscheidung liegt bei Ihnen.«
    Wieder sagte ich: »Ich weiß wirklich nichts.«
    Was stimmte. Außerdem hatte Mulholland eine Möglichkeit nicht in Betracht gezogen, auch wenn sie nicht sehr wahrscheinlich war.
    Ich könnte sie zuerst finden.

VIERUNDZWANZIG
    B enedict fuhr. »Erklärst du mir, was los ist?«
    »Ist eine lange Geschichte«, sagte ich.
    »Wir haben eine lange Fahrt vor uns. Und wo wir gerade dabei sind: Wohin willst du eigentlich?«
    Gute Frage. Auf den Campus konnte ich nicht zurück, und zwar nicht nur deshalb, weil ich dort unerwünscht war, sondern vor allem, weil ein paar richtig finstere Gestalten hinter mir her waren. Ich fragte mich, ob Jed und Cookie zur selben Gruppe finsterer Gestalten gehörten wie Otto und Bob oder ob sogar zwei verschiedene Gruppen finsterer Gestalten hinter mir her waren. Unklar. Bob und Otto waren kaltblütige Profis, Jed und Cookie herumwurstelnde Amateure – unsicher, zornig, verängstigt. Ich wusste nicht, was mir das sagen sollte, nahm aber an, dass es wichtig war.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ich fahr erst mal Richtung Lanford, okay? Und unterwegs erzählst du mir, was los ist.«
    Das tat ich. Benedict sah auf die Straße und nickte gelegentlich. Seine Miene blieb gefasst, seine Hände blieben immer am Lenkrad. Als ich fertig war, sagte er ein paar Sekunden lang nichts. Dann: »Jake.«
    »Ja.«
    »Du musst damit aufhören.«
    »Ich weiß nicht, ob ich das kann.«
    »Viele Leute wollen dich umbringen.«
    »Ich war noch nie besonders beliebt«, sagte ich.
    »Das stimmt natürlich, aber jetzt bist du irgendwie tief ins Kacka getreten.«
    »Ihr Geisteswissenschaftler macht immer so große Worte.«
    »Das ist kein Witz«, sagte er.
    Das war mir klar.
    »Diese Leute in Vermont«, sagte Benedict. »Wer waren die?«
    »In gewisser Weise alte Freunde. Das ist ja das Irrste an dieser Geschichte. Jed und Cookie waren damals schon da, als ich Natalie kennengelernt

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