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Ich finde dich

Ich finde dich

Titel: Ich finde dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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habe.«
    »Und jetzt wollen sie dich umbringen?«
    »Jed glaubt, dass ich etwas mit dem Mord an Todd Sanderson zu tun habe. Ich weiß aber weder, wieso er sich dafür interessiert, noch, woher er Todd kannte. Es muss irgendeine Verbindung zwischen ihnen geben.«
    »Eine Verbindung zwischen Todd Sanderson und diesem Jed?«
    »Ja.«
    »Die Antwort liegt auf der Hand, oder?«
    Ich nickte. »Natalie«, sagte ich.
    »Ja.«
    Ich dachte darüber nach. »Als ich Natalie das erste Mal gesehen habe, saß sie neben Jed. Im ersten Moment hatte ich sie sogar für ein Paar gehalten.«
    »Na dann«, sagte Benedict, »klingt es, als gäbe es zwischen euch dreien eine Art Verbindung.«
    »Soll heißen?«
    »Ihr habt alle mit Natalie geschlafen.«
    Das gefiel mir nicht. »Woher willst du das wissen«, protestierte ich lahm.
    »Darf ich etwas Offensichtliches zu Gehör bringen?«
    »Wenn es sein muss.«
    »Ich war mit der einen oder anderen Frau zusammen«, sagte Benedict. »Auch auf die Gefahr, dass es ein bisschen angeberisch klingen mag, aber ich glaube, man könnte mich auf diesem Gebiet sogar als Experten bezeichnen.«
    Ich verzog das Gesicht. »Angeberisch klingen mag ?«
    »Manche Frauen machen nur Probleme. Verstehst du, was ich sagen will?«
    »Probleme.«
    »Genau.«
    »Und ich vermute, du wirst mir jetzt sagen, dass Natalie zu diesen Frauen gehört.«
    »Du, Jed, Todd«, sagte Benedict. »Nichts für ungut, aber dafür gibt es nur eine Erklärung.«
    »Und die lautet?«
    »Deine Natalie ist eine vollkommen durchgeknallte Irre.«
    Ich runzelte die Stirn. Wir schwiegen eine Weile.
    »Ich hab ein kleines Gästehaus, das ich gelegentlich als Büro nutze«, sagte Benedict. »Du könntest da einziehen, bis sich die ganze Sache etwas beruhigt hat.«
    »Danke.«
    Wir schwiegen eine Weile.
    »Jake.«
    »Ja.«
    »Wir Männer verlieben uns immer gern in die Verrückten«, sagte Benedict. »Das ist eins unserer Hauptprobleme. Wir behaupten, wir wollten keine komplizierten Beziehungen, das ist aber nicht wahr.«
    »Eine tiefgründige Erkenntnis, Benedict.«
    »Darf ich dir noch eine letzte Frage stellen?«
    »Klar.«
    Ich meinte zu sehen, dass er das Lenkrad fester umklammerte. »Wie bist du auf Todds Todesanzeige gestoßen?«
    Ich drehte mich zu ihm um. »Was?«
    »Seine Todesanzeige. Wie bist du darauf gestoßen?«
    Ich fragte mich, ob sich die Verwirrung in meiner Miene zeigte. »Sie war auf der Lanford-Homepage. Was soll die Frage?«
    »Nichts. Ist reine Neugier, weiter nichts.«
    »Ich hab dir das doch erzählt, als du bei mir im Büro warst – und du hast mich bestärkt, als ich gesagt habe, ich wollte zur Beerdigung in den Süden runterfahren, weißt du noch?«
    »Ja«, sagte Benedict. »Und jetzt bestärke ich dich darin, die Finger von der Sache zu lassen.«
    Ich antwortete nicht. Wir fuhren eine Weile schweigend weiter. Benedict unterbrach die Stille.
    »Ein Punkt beschäftigt mich allerdings noch«, sagte er.
    »Und der wäre?«
    »Wie kommt es, dass die Polizei dich im Haus von Natalies Schwester gefunden hat?«
    Das hatte ich mich auch schon gefragt, jetzt wurde mir jedoch klar, dass die Antwort auf der Hand lag. »Shanta.«
    »Sie wusste, wo du bist?«
    Ich erzählte ihm, dass ich sie angerufen hatte und wie dumm ich gewesen war, das Einweg-Handy zu behalten. Wenn die Polizei einen über ein Handy orten konnte, galt das wahrscheinlich auch für ein Einweg-Handy, sobald sie die Nummer hatte (die bei meinem Anruf auf Shantas Display erschienen war). Ich hatte es immer noch in der Tasche und überlegte, ob ich es aus dem Fenster werfen sollte. Aber das war nicht nötig. Über die Polizei brauchte ich mir im Moment keine Sorgen zu machen.
    Als Präsident Tripp mich vom Campus verwiesen hatte, war ich nach Hause gegangen, hatte einen Koffer und meinen Laptop gepackt und sie in meinem Büro im Clark House deponiert. Ich fragte mich, ob womöglich jemand mein Haus oder das Büro überwachte. Es kam mir zwar etwas übertrieben vor, trotzdem ging ich lieber auf Nummer sicher. Benedict schlug vor, weit entfernt zu parken. Wir hielten nach verdächtigen Dingen Ausschau. Wir sahen nichts.
    »Wir können auch einen Studenten deine Sachen abholen lassen«, sagte Benedict.
    Ich schüttelte den Kopf. »In dieser Sache ist schon ein Student zu Schaden gekommen.«
    »Hier besteht doch kein Risiko.«
    »Trotzdem.«
    Das Clark House war geschlossen. Ich schlich mich vorsichtig durch den Hintereingang hinein, schnappte meine Sachen und eilte

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