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Ich folge deinem Schatten

Ich folge deinem Schatten

Titel: Ich folge deinem Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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»Aber falls wirklich etwas zwischen ihnen war, dann wird es ihm kaum gefallen, wenn ihr Name erwähnt wird. Er ist immer noch stinksauer auf dieses Model, das ihn wegen sexueller Belästigung verklagt hat. Der außergerichtliche Vergleich hat ihn eine schöne Stange Geld gekostet, und er fürchtet immer noch, dass sich die Sache zu einem Problem auswachsen könnte. Welchen Poststempel hatte die Karte, die Brittany ihrem Vater geschickt hat?«
    »Na, wie gesagt, New York. Deswegen ist er hier. Mr. Grissom sagt, vor ungefähr zwei Jahren hätte Brittany ihm erzählt, dass sie eine Art Job hat und deshalb nur noch selten mit ihm Kontakt haben könnte.«
    »Oje«, seufzte Elaine. »Ob sie von Longe womöglich schwanger war? Um wie viel Uhr will Brittanys Vater wieder kommen?«
    »Nach drei.«
    »Dann hoffen wir mal, dass Longe bis dahin schon auf dem Weg nach Litchfield ist und ich mit dem Vater allein reden kann.«
    Doch als Toby Grissom um drei Uhr zaghaft auf die Klingel drückte und Phyllis die Tür freigab, hatte sich Bartley Longe noch immer in seinem Büro verbarrikadiert. Mit Entsetzen bemerkte Phyllis, dass Grissoms quietschende Turnschuhe feuchte Schlammabdrücke auf dem Aubusson-Teppich hinterließen.
    »Oh, Mr. Grissom«, sagte sie, »würde es Ihnen etwas ausmachen, sich die Schuhe auf der Matte da abzuwischen?« Sie versuchte die Bitte noch abzumildern, indem sie hinzufügte: »Das Wetter ist heute wirklich ganz übel, was?«
    Wie ein gehorsames Kind ging Toby Grissom zur Fußmatte zurück und streifte sich die Turnschuhe ab. Ohne auf die Flecken auf dem Teppich zu achten, sagte er: »Ich bin den ganzen Tag rumgelaufen und hab die Mitbewohnerinnen besucht, mit denen Brittany damals in New York zusammengelebt hat. Ich möchte jetzt mit Bartley Longe reden.«
    »Mr. Longe ist in einer Besprechung«, sagte Phyllis. »Aber seine Sekretärin Elaine Ryan nimmt sich Ihres Problems gern an.«
    »Ich habe nicht darum gebeten, mit Longes Sekretärin zu sprechen. Ich warte gern in diesem tollen Wartezimmer, egal, wie lange es dauert, bis ich diesen Bartley Longe sprechen kann«, sagte Grissom fest entschlossen.
    Die Müdigkeit war seinem Blick anzusehen. Seine Jacke und seine Jeans waren völlig durchnässt. Ich weiß nicht, was ihm sonst so fehlt, aber er kann von Glück reden, wenn er sich keine Lungenentzündung einfängt, dachte sie. Sie griff zum Hörer. »Mr. Grissom ist hier«, sagte sie Elaine. »Ich habe erklärt, dass Mr. Longe in einer Besprechung ist, aber Mr. Grissom will so lange warten, bis Mr. Longe Zeit für ihn hat.«
    Elaine hörte den warnenden Ton. Brittany La Montes Vater wollte sich unter keinen Umständen abwimmeln lassen. »Mal sehen, was ich machen kann«, sagte sie zu Phyllis. Sie legte auf und wartete. Ich muss unserem furchtlosen Boss von ihm erzählen, dachte sie. Ich muss ihn warnen. Ihre Telefonanlage zeigte an, dass Longe gerade telefonierte. Als das entsprechende Licht erlosch, stand sie auf und klopfte an Longes Tür. Ohne auf eine Antwort zu warten, trat sie ein.
    Noch immer lief der stummgestellte Fernseher. Longes Speisentablett war an eine Seite seines wuchtigen Schreibtisches geschoben. Sonst rief er immer jemanden, um das Tablett abzuräumen. Überrascht und wütend sah er zu Elaine auf. »Mir ist nicht bewusst, nach Ihnen geschickt zu haben.«
    Es war ein langer Tag gewesen. »Niemand hat nach mir geschickt, Sie eingeschlossen, Mr. Longe«, erwiderte Elaine barsch. Feuern Sie mich doch, wenn es Ihnen nicht gefällt. Ich habe die Schnauze voll von Ihnen. Sie wartete nicht auf eine Antwort von ihm, bevor sie fortfuhr: »Draußen ist ein Mann, der darauf besteht, Sie zu sprechen. Wenn Sie sich also nicht durch die Hintertür davonschleichen wollen, wäre es besser, mit ihm zu reden. Er heißt Toby Grissom und ist Brittany La Montes Vater. Der Name dürfte Ihnen sicherlich noch etwas sagen. Sie hat vor etwa zwei Jahren während des Waverley-Auftrags freiberuflich für Sie gearbeitet.«
    Bartley Longe lehnte sich nachdenklich auf seinem Stuhl zurück, als versuchte er, sich an Brittany La Monte zu erinnern. Er weiß ganz genau, von wem ich rede, dachte sich Elaine, als sie mit ansah, wie er die Hände verschränkte.
    »Natürlich erinnere ich mich an die junge Frau«, sagte er. »Sie wollte Schauspielerin werden, und ich habe sie mit einigen Leuten in Kontakt gebracht, die ihr möglicherweise weiterhelfen konnten. Aber soweit ich weiß, war sie beim letzten Mal, als wir

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