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Ich folge deinem Schatten

Ich folge deinem Schatten

Titel: Ich folge deinem Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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aufgetauchten Fotos beweisen allerdings, dass ich damit falsch lag. Ich kann nur hoffen, dass sie gezwungen wird, mit der Wahrheit herauszurücken, und dass Matthew, so Gott will, noch am Leben ist.«
    Als die Fragen auf ihn einprasselten, schüttelte er nur den Kopf. »Bitte, keine Fragen.« Tränen standen ihm in den Augen. Er stieg in den Wagen und barg den Kopf in den Händen.
    Sein Chauffeur Larry Post fuhr los und fragte dann: »Nach Hause, Ted?«
    »Ja, nach Hause.« Ich kann jetzt nicht ins Büro, dachte er, ich ertrage es einfach nicht. Ich ertrage es nicht, mit anderen Leuten zu reden oder Jaime-boy von mir zu überzeugen, diesen talentfreien, egozentrischen Irren, der mit seiner sogenannten Realityshow Millionen verdient. Was zum Teufel hat mich dazu getrieben, an Matthews Geburtstag mit dieser Blutsaugerin Melissa und ihrem Anhang meine Zeit zu vergeuden? Meine Ex-Frau wird von der Polizei in die Mangel genommen, und womöglich kommen dabei neue Erkenntnisse zutage.
    Im Rückspiegel bemerkte Larry Teds angespannte, abgezehrte Miene. »Ted«, sagte er, »ich weiß, es geht mich nichts an, aber du siehst aus, als würdest du krank werden. Vielleicht solltest du zum Arzt.«
    »Bei meinen Problemen hilft kein Arzt«, sagte Ted müde. Er lehnte sich zurück und schloss die Augen. Er ließ das Treffen mit den beiden Polizisten Revue passieren. Den ausdruckslosen Mienen der Beamten war nichts zu entnehmen gewesen.
    Was ist mit denen bloß los?, fragte er sich. Warum haben sie Zan nicht verhaftet? Stimmt etwas mit den Fotos nicht? Und wenn, warum haben sie mir dann nichts gesagt? Ich bin doch der Vater. Ich habe ein Recht darauf, es zu erfahren. Zan hat immer behauptet, Bartley Longe würde sie so sehr hassen und wäre so eifersüchtig auf ihren Erfolg, dass er alles unternehmen würde, um ihr zu schaden. Die Polizei kann doch nicht im Ernst glauben, dass ein hochrenommierter Innendesigner so weit gehen würde, ein Kind zu entführen und es möglicherweise sogar zu töten, nur um es einer ehemaligen Angestellten heimzuzahlen? Sein Schädel pochte bei der Vorstellung.
    Larry Post wusste, was Ted Carpenter beschäftigte. Er machte sich fürchterliche Sorgen. Es war wirklich eine Schande, dass diese Moreland ihm einfach den Laufpass gegeben hatte, nachdem er sich so sehr um sie gekümmert hatte. Und als es ihr dann wieder besserging, hatte sie von ihm nichts mehr wissen wollen, obwohl sie mit seinem Kind schwanger war.
    Mit seinem verwitterten Gesicht und dem lichten Haar wirkte Larry älter als seine achtunddreißig Jahre. Sein muskelbepackter Körper war das Ergebnis eines rigorosen täglichen Fitnessprogramms. Er hatte damit angefangen, als er im Alter von zwanzig Jahren eine fünfzehnjährige Freiheitsstrafe absitzen musste, nachdem er einen Drogendealer umgebracht hatte, der ihn hatte übers Ohr hauen wollen. Als er rauskam und in Milwaukee keine Arbeit finden konnte, rief er Ted an, seinen besten Freund aus der Highschool, und bat ihn um Hilfe. Ted holte ihn nach New York, und inzwischen war er Teds rechte Hand. Er kochte für ihn, wenn Ted einen Abend mal zu Hause verbrachte, er chauffierte ihn überallhin und kümmerte sich um alles, was in dem Gebäude so anstand, das Ted drei Jahre zuvor unsinnigerweise gekauft hatte.
    Teds Handy klingelte. Wie erwartet war Melissa dran. »Gestern Abend warst du angeblich zu krank, um mit mir in den Club zu fahren, aber heute Morgen tauchst du frisch und munter bei der Polizei auf! Das gefällt mir ganz und gar nicht!«
    Ted musste sich ungemein zusammenreißen, um sie nicht vor Wut anzuschreien. »Melissa, Liebes«, begann er betont ruhig, »ich habe dir doch gesagt, dass die Polizei mit mir sprechen will. Ich habe sie gestern hingehalten, und außerdem wollte ich nicht, dass du dich bei mir ansteckst. Mir geht es immer noch hundsmiserabel, und so gern ich mich mit Jaime-boy treffen würde, ich bin dazu heute absolut nicht in der Lage. Ich fahre jetzt nach Hause. Meine Ex ist in einer Stunde bei der Polizei vorgeladen, vielleicht verhaften sie sie und bringen sie zum Reden. Du verstehst sicherlich, wie ich mich im Moment fühle.«
    »Vergiss Jaime-boy. Er hat sich mit seinem PR-Agenten wieder versöhnt. Aber keine Sorge, noch vor Ende der Woche wird er sich wieder von ihm trennen. Hör zu, mir ist eine ganz tolle Sache eingefallen, wie man Publicity bekommen könnte. Gib den Medien Bescheid, sie sollen sich um 15 Uhr in deinem Büro zu einer Pressekonferenz einfinden. Ich

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