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Ich folge deinem Schatten

Ich folge deinem Schatten

Titel: Ich folge deinem Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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viel Anstand besitzt, dich ins Haus zu bitten, können wir getrost davon ausgehen, dass da etwas nicht stimmt.«
    Penny war so richtig in Fahrt gekommen und überlegte fieberhaft, wie sie Rebecca dazu animieren konnte, in Aktion zu treten. »Es wäre doch der ideale Standort für einen Drogendealer«, mutmaßte sie. »Ruhig gelegen, keine Durchgangsstraße, keine Nachbarn. Denk mal drüber nach. Und überleg mal, was mit deinem Verkauf passiert, wenn die Polizei dort eine Razzia durchführt. Vielleicht versteckt sie sich vor der Polizei?«
    Und weil sie wusste, dass ihre wilden Theorien durch nichts gestützt wurden, sagte Penny. »Weißt du, was ich machen werde? Ich werde nicht bis zum Dienstag warten.
    Ich werde noch heute Alvirah Meehan anrufen und ihr alles über Ms. Gloria Evans erzählen und sie um Rat bitten. Ich meine, angenommen, diese Evans ist wirklich auf der Flucht vor der Polizei, dann ist doch vielleicht eine Belohnung auf sie ausgesetzt? Wäre das nicht ein Knüller?«

6o
    Für Pater Aiden O’Brien begann der Freitag um sieben Uhr mit der Brotausgabe vor der Kirche. Wie immer warteten auch heute mehr als dreihundert Menschen geduldig auf ihr Frühstück. Manche unter ihnen standen bereits seit mindestens einer Stunde an. Einer der freiwilligen Helfer flüsterte ihm zu: »Ist Ihnen auch aufgefallen, dass wir viele neue Gesichter darunter haben, Pater?«
    Ja, erwiderte der Pater, das sei ihm auch schon aufgefallen. Einige unter ihnen nahmen auch am kirchlichen Seniorenprogramm teil, für das er zuständig war. Von vielen hatte er gehört, dass sie es sich gut überlegen müssten, ob sie sich ihre dringend notwendigen Medikamente leisteten oder auf das Essen verzichteten.
    Diese Sorgen waren immer präsent, heute nach dem Aufwachen hatte er jedoch für Zan Moreland und ihren Sohn gebetet. War der kleine Matthew noch am Leben, und falls ja, wo hielt seine Mutter ihn versteckt? Er hatte in Zan Morelands Blick ihre Trauer und ihren Schmerz gesehen, als er ihre Hand in seine gelegt hatte. War es möglich, dass sie tatsächlich unter einer gespaltenen Persönlichkeit litt und von alledem nichts wusste, wie Alvirah glaubte?
    Und falls dem so war, hatte sie dann unter ihrer anderen Persönlichkeit seine Kirche aufgesucht und ihm gestanden, dass sie an einem Verbrechen mitwirkte und nicht in der Lage war, einen Mord zu verhindern?
    Das Problem war nur: Gleichgültig, unter welcher Persönlichkeit sie bei ihm die Beichte abgelegt hatte, das Beichtgeheimnis verbot es in jedem Fall, ihre Aussagen an die Öffentlichkeit zu tragen.
    Er erinnerte sich noch, wie kalt sich Zan Morelands elegante Hände angefühlt hatten.
    Ihre Hände. Irgendetwas irritierte ihn daran. Irgendetwas gab es da, etwas Wichtiges, aber sosehr er sich auch anstrengte, er konnte sich nicht daran erinnern.
    Er hatte nach dem Mittagessen im Kloster kaum sein Büro betreten, als er von Detective Billy Collins angerufen wurde. »Meine Partnerin und ich würden Ihnen gern ein paar Fragen stellen, Pater. Wäre es möglich, dass wir sofort kommen? Wir wären in zwanzig Minuten bei Ihnen.«
    »Ja, natürlich. Darf ich fragen, worum es geht?«
    »Es betrifft Alexandra Moreland.«
     
    Exakt zwanzig Minuten später fanden sich Billy Collins und Jennifer Dean in seinem Büro ein. Nachdem sie sich vorgestellt und ihm gegenüber an seinem Schreibtisch Platz genommen hatten, wartete Pater Aiden, dass sie das Gespräch eröffneten.
    Billy Collins ergriff als Erster das Wort. »Pater, Alexandra Moreland hat am Montagabend diese Kirche aufgesucht, richtig?«
    Pater Aiden wählte sorgfältig seine Worte. »Alvirah Meehan hat sie auf den Aufzeichnungen der Überwachungskameras identifiziert.«
    »Ist Ms. Moreland bei Ihnen zur Beichte gegangen, Pater?«
    »Detective Collins, Ihrem Namen entnehme ich, dass Sie irischer Abstammung sind, das heißt, Sie sind mit großer Wahrscheinlichkeit katholischen Glaubens oder wurden zumindest katholisch erzogen.«
    »Ich wurde so erzogen und bin es immer noch«, sagte Billy. »Was nicht heißt, dass ich es jeden Sonntag zur Messe schaffe, aber doch recht regelmäßig.«
    »Schön zu hören.« Pater Aiden lächelte. »Dann wissen Sie sicherlich, dass ich zur Beichte nichts mitteilen kann – nicht nur, was dabei eventuell zur Sprache gekommen ist, sondern auch, wer bei mir gebeichtet oder nicht gebeichtet hat.«
    »Natürlich. Aber haben Sie Zan Moreland vorgestern in Alvirah Meehans Wohnung getroffen?«, fragte Jennifer

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