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Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Titel: Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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,König der Löwen’ gesehen. Sogar zwei Mal.” Er trank einen Schluck Saft. „Für Disney bin ich eigentlich schon zu alt, aber es war trotzdem ziemlich cool.”
    Ethan betrachtete seinen Sohn und versuchte, nicht an die vielen Jahre zu denken, die er versäumt hatte. Das würde niemandem etwas bringen. Er sagte sich, dass er sich auf den Moment konzentrieren musste. Der Rest würde sich von selbst ergeben.
    Wenigstens schien Tyler ihn zu akzeptieren. Liz hatte ihren Sohn nicht gegen ihn aufgehetzt, und dafür sollte er wahrscheinlich dankbar sein. Andererseits wäre das alles kein Thema, wenn sie ihm Tyler nicht von Anfang an verschwiegen hätte.
    „Gehst du gern in die Schule?”, erkundigte er sich.
    „Mhm. Ich mag Mathe total gern. Ich bin gut in Mathe. Mom sagt, das habe ich von dir.” Der Junge runzelte die Stirn. „Seltsam. Ich wusste nie, wen sie meint, wenn sie so etwas sagt. Aber jetzt weiß ich, dass sie dich meint.”
    Tyler grinste. Dann biss er in seinen Hotdog.
    „Ich bin auch gut in Sport”, fügte er hinzu, nachdem er gekaut und geschluckt hatte. „Mom sagt, sie ist ein Tollpatsch.” Er zögerte. „Das heißt, dass sie Koordinationsprobleme hat.”
    „Danke.”
    Tyler strahlte. „Ich wusste nicht, dass du Rennen gefahren bist. Ab jetzt werde ich öfter Rad fahren.”
    „Vielleicht können wir ja irgendwann zusammen fahren.”
    Tyler riss die Augen auf. „Echt? Cool! Aber du fährst sicher so schnell, dass ich keine Chance gegen dich habe. Aber das macht nichts. Ich werde besser, wenn ich größer bin. Das sagt Mom immer. Dass ich jetzt gut bin und mit der Zeit noch besser werde.”
    Das ist das immer wiederkehrende Muster, dachte Ethan grimmig. Egal, worüber sie sich unterhielten – Tyler hatte immer eine Geschichte von seiner Mutter zu erzählen. Irgendein positives Beispiel, was für eine großartige Mutter sie die ganze Zeit über gewesen war. Wobei die enge Beziehung der beiden natürlich etwas Positives war. Zumindest versuchte Ethan, es so zu sehen.
    „Mom sagt, du baust Windkraftwerke. Solche, die Strom erzeugen. Kann ich mir das mal ansehen?”
    „Klar. Am Rande der Stadt haben wir einen Windpark. Wir können mal hinfahren, damit du dir das Gelände ansehen kannst, auf dem ich sie baue.”
    „Sie sind total groß, oder?”
    „Größer, als du dir vorstellen kannst.”
    Tyler wurde kurz durch das Spiel abgelenkt, das gerade begonnen hatte. Nachdem sie für die Nationalhymne aufgestanden waren und sich dann wieder gesetzt hatten, wollte Tyler alles über Ethans Familie und die Baufirma wissen. Ethan erzählte ein paar Geschichten von früher, als er noch jünger gewesen war. Der Nachmittag verflog, und als das Spiel aus war, hatte Ethan den Eindruck, dass er seinen Sohn bereits etwas besser kannte. Gleichzeitig wusste er, dass sich durch Tyler sein ganzes Leben verändern würde.
    Sie kehrten zurück zu Liz’ altem Haus.
    „Wenn die Mountaineers diese Saison gewinnen, nehmen sie trotzdem nicht am World-Series-Finale teil, oder?”, fragte Tyler.
    „Nein, aber die guten Spieler steigen in eine höhere Liga auf und spielen irgendwann vielleicht in der Major League.”
    „Ich kann ziemlich weit schlagen”, erklärte sein Sohn. „Fangen ist nicht so mein Ding.”
    „Wir könnten zusammen trainieren”, schlug Ethan vor.
    „Echt?” Tyler grinste. „Mom versucht es manchmal, aber sie wirft wie ein Mädchen.” Er zwinkerte. „Obwohl ich das eigentlich nicht sagen darf. Da wird sie nämlich wütend. Einmal hat sie mir diese ganze lange Geschichte erzählt, dass Mädchen andere Hüften haben und anders gehen und es deshalb schwerer als Männer haben, einen Ball zu werfen. Ich habe ja irgendwie verstanden, was sie meint, aber dann habe ich sie gefragt, was ihre Hüften mit dem Werfen zu tun haben, und daraufhin ist sie wütend geworden.”
    Ethan lachte leise. „Das kann ich mir vorstellen.”
    „Manchmal sind Mütter kompliziert.”
    „Nicht nur Mütter. Alle Frauen. Da denkt man, man hätte sie endlich verstanden – und im nächsten Moment überraschen sie einen wieder.”
    Tyler sah ihn unverwandt an. Sein Lächeln war verschwunden. „Hast du noch andere Kinder?”
    Ethan spürte, wie es ihm eng um die Brust wurde. Ohne nachzudenken, legte er Tyler eine Hand auf die Schulter. „Nein. Habe ich nicht.”
    „Es gibt also nur mich?”
    Ethan nickte.
    „Ein Bruder würde mir nichts ausmachen, aber eine Schwester muss ich nicht unbedingt haben.”
    Als sie zum Haus

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