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Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Titel: Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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kamen, saß Liz auf der vorderen Veranda. Tyler stürmte zu ihr und warf sich in ihre Arme.
    „Es war einfach toll”, erzählte er. „Die Mountaineers haben gewonnen, und der Trainer wurde vom Spiel ausgeschlossen, weil er sich mit dem Schiedsrichter angelegt hat.”
    „Das ist nie eine gute Idee”, antwortete sie. Dann ließ sie ihn los und sah über seinen Kopf hinweg Ethan an. „Klingt, als wäre alles gut gegangen.”
    Ethan nickte. Er war fest entschlossen, auf ihren Anblick in T-Shirt und Shorts nicht zu reagieren. An den Kleidungsstücken an sich war nichts Besonderes – es war die Frau in den Kleidungsstücken, die seine Aufmerksamkeit erregte.
    Ihre Beine waren lang und leicht gebräunt, ihre Haut glatt. Dadurch, dass ihre Füße nackt waren, wirkte sie irgendwie verletzlich. Ethan hatte das instinktive Bedürfnis, sie zu beschützen. Dann musste er sich in Erinnerung rufen, dass Liz hier die Böse war. Er fühlte sich ziemlich unbehaglich dabei.
    „Ich erzähle Melissa und Abby von dem Spiel”, verkündete Tyler und lief ins Haus. Die Fliegengittertür fiel krachend hinter ihm zu.
    „Freut mich, dass ihr eine schöne Zeit hattet”, sagte sie.
    Nun ließ Ethan seinem Ärger doch freien Lauf. „Das sollte nichts sein, worüber man sich extra freut. Ich sollte gar nicht in der Situation sein, meinen Sohn erst kennenlernen zu müssen. Vielmehr sollte ich ein Teil seines Lebens sein. Du hattest kein Recht dazu, ihn mir vorzuenthalten, Liz. Du hast nicht nur mein Leben vermasselt, sondern auch das von Tyler.”
    Sie schwieg eine Weile. Dann griff sie hinter sich und hob einen Brief auf. Der Umschlag war fleckig und sah so aus, als hätte man ihn Tausende Male in der Hand gehabt. Sie hielt ihm den Brief hin.
    Er wollte ihn nicht nehmen. Denn jetzt, da er ihr in die Augen schaute, wusste er, dass sie die Wahrheit gesagt hatte. Dass sie vor fünf Jahren wirklich versucht hatte, ihm von Tyler zu erzählen.
    Seine Finger schlössen sich um den Umschlag. Das Datum des Poststempels auf der Marke bestätigte ihre Geschichte ebenso wie die handgeschriebene Adresse. Es war nicht seine Schrift – das erkannte er sofort. Doch aus der Nähe betrachtet war die Schrift seiner so ähnlich, dass man leicht darauf hereinfallen konnte. Und Liz hatte damals schließlich nicht damit gerechnet, dass jemand sie täuschen wollte.
    Er zog das Blatt Papier heraus. Die Botschaft war unmissverständlich. „Ich weiß über das Kind Bescheid, von dem du behauptest, es wäre von mir. Was wir hatten, ist längst vorbei. Ich habe jetzt meine eigene Familie, für die ich Verantwortung trage. Mit dir oder diesem Kind will ich nichts zu tun haben. Halte dich von mir und von Fool’s Gold fern.”
    Der Brief entschuldigte nicht, dass sie abgehauen war und ihm ihre Schwangerschaft verschwiegen hatte, aber er erklärte einiges. Plötzlich war Ethans Wut nicht mehr so heiß und brennend wie zuvor. Er war von einer Frau hereingelegt worden, die behauptet hatte, ihn zu lieben.
    Rayanne hatte es gewusst, dachte er kopfschüttelnd. Sie hatte es monatelang gewusst und ihm nicht einmal dann ein Wort gesagt, als sie in den Wehen gelegen hatte. Rayanne hatte die Wahrheit für sich behalten – sogar dann noch, als sie in seinen Armen gestorben war.
    Die Hochzeit mit Rayanne mochte zwar keine Liebesheirat gewesen sein, doch Ethan hatte geglaubt, sie zu kennen, sie zu verstehen. Doch er hatte sich getäuscht. Das Risiko, dass er Liz’ Kind mehr lieben würde als ihres, war ihr zu groß gewesen. Er kannte Rayanne immerhin gut genug, um das zu wissen.
    Dieser Betrug ändert alles, dachte er grimmig. Es war nicht nur die Tatsache, dass Rayanne ihm etwas verschwiegen hatte. Sie hatte Liz absichtlich belogen. Was, wenn Tyler ihn gebraucht hätte? Liz hätte niemals mit ihm Kontakt aufgenommen. Nicht, nachdem sie diesen Brief gelesen hatte.
    „Es tut mir leid”, murmelte Liz.
    Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf sie und sah das Mitgefühl in ihren Augen. „Warum sollte dir etwas leidtun?”
    „Du warst mit ihr verheiratet. Sie ist tot. Du kannst sie nicht mehr fragen, warum sie es getan hat oder ob sie es jemals bereut hat.”
    Er kannte die Antwort auf beides bereits. Die einzig wirkliche Frage war, wie er sich in einer Frau, die er geheiratet hatte, so hatte täuschen können.
    Er steckte den Brief wieder in den Umschlag und gab ihn Liz zurück. „Ich schätze, ich schulde dir eine Entschuldigung.”
    „Ich erinnere dich daran, wenn du

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