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Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst

Titel: Ich fühle was, was du nicht siehst - Mallery, S: Ich fühle was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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auch geändert. Aber das entschuldigt nicht, dass ich damals vor Ihrer schwierigen Situation die Augen verschlossen habe.”
    Mehrere Frauen nickten. Melody wirkte erbost.
    „Das ist doch keine Entschuldigung dafür, was sie Ethan angetan hat.”
    „Würdest du dich mehr um deine eigene Familie kümmern, hättest du keine Zeit, dir über Dinge den Kopf zu zerbrechen, die vor langer Zeit passiert sind”, sagte die Frau neben Marti barsch. „Immerhin ist dein Mann abends ziemlich oft in Ronan’s Lodge und flirtet mit der Cocktail-Kellnerin.”
    Ein paar Leuten verschlug es den Atem. Melody wurde rot. Pia schnappte sich eilig das Mikrofon.
    „Leute, bitte. Das geht jetzt wirklich zu weit. Wir müssen unser Meeting wohl ein andermal fortsetzen. Wir ...”
    Die Tür an der Vorderseite des Raumes ging auf. Eine ältere Dame kam herein. Liz brauchte einen Moment, um zu erkennen, dass es die Bürgermeisterin war. Marsha Tilson wirkte blass. Es war offensichtlich, dass irgendetwas Schlimmes passiert war.
    Pia starrte sie an. „Es ist Crystal, nicht wahr?”, fragte sie leise. Über das Mikrofon war jedes ihrer Worte zu hören.
    Die Bürgermeisterin nickte und breitete die Arme aus. Pia ging zu ihr, ließ sich umarmen und begann zu weinen.
    Liz starrte die beiden an. Sie konnte nicht glauben, was sie gerade gehört hatte. Crystal konnte nicht tot sein. Sicher, sie war krank, aber Liz hatte sie doch vor ein paar Wochen noch gesehen. Sie hatte geredet und gelacht und ...
    Liz brannten die Augen. Sie dachte an das hübsche, freundliche Mädchen von der Highschool, das ihr damals Mut gemacht hatte, Schriftstellerin zu werden.
    „Oh, Crystal”, flüsterte sie. „Nicht so früh.”
    Die Leute im Raum begannen fast alle gleichzeitig zu reden. Ein paar weinten. Liz stand auf und huschte unbemerkt hinaus.
    Auf dem Heimweg dachte sie über Crystal, über die Stadt und darüber nach, wie sich ihr eigenes Leben durch ihre Rückkehr für immer geändert hatte. Sie konnte fortgehen und sich schwören, nie mehr zurückzukehren, doch Fool’s Gold hatte Spuren auf ihrer Seele hinterlassen. Spuren, die unauslöschlich waren.
    Hier gab es schreckliche Menschen, aber auch gute. Menschen wie Crystal, die sich die Zeit nahmen, durch ein paar Worte das Leben eines anderen Menschen zu verändern.
    Das Familiengericht befand sich im Gebäude des Kreisgerichts am Rande der Stadt. Ein Umstand, der die Prozedur wenigstens etwas erträglicher macht, dachte Liz, als sie das alte Haus betrat. In dem riesigen Foyer gab es Wandmalereien aus den Vierzigerjahren, die Farmarbeiter und Holzfäller darstellten. Die Motive ragten fast fünf Meter in die Höhe, und die gekonnten Pinselstriche und Farben wirkten nach all den Jahren immer noch frisch und lebendig.
    Liz entdeckte Ethan, der vor den Fahrstühlen wartete. Statt der üblichen Jeans und Stiefel trug er einen dunklen Anzug und ein weißes Hemd. Der Business-Look stand ihm gut. Ein Mann von Ethans Größe und sportlicher Statur sieht ja sowieso immer gut aus, dachte Liz. Sie versuchte, ihn nicht anzustarren.
    Sie gingen aufeinander zu. Liz straffte die Schultern und war froh, dass sie dank ihrer fast acht Zentimeter hohen Absätze nicht allzu sehr zu ihm aufschauen musste.
    „Kein Anwalt?”, fragte er.
    „Wir treffen die Richterin in ihrem Richterzimmer”, antwortete Liz. „Es ist also ein informeller Termin. Der Anwalt, den ich kontaktiert habe, hat mir empfohlen, mich so lange wie möglich freundlich zu verhalten.”
    „Freundlich zur Richterin”, stellte er fest. Sein Blick war unergründlich. „Nicht zu mir.”
    „Ich bin nicht diejenige, die diese Sache ins Rollen gebracht hat.”
    Er steckte die Hände in die Hosentaschen. „Ich wollte nicht, dass du fortgehst.”
    Liz konnte das verstehen. Trotz ihres Versprechens, er könnte Tyler sehen, wann immer er wollte, verstand sie die Angst davor, das Einzige zu verlieren, was einem wichtig war.
    „Du hättest vorher mit mir reden sollen”, sagte sie ruhig. „Aber das wolltest du ja nicht, und jetzt ist die Situation festgefahren.”
    „Du hast mir Tyler so lange vorenthalten, Liz”, sagte er leise. „Du schuldest mir etwas.”
    „Möglich, aber das ist die falsche Art, es mir heimzuzahlen.”
    „Ich muss mir sicher sein können, dass ich meinen Sohn nicht verliere.”
    „Was habe ich denn jemals getan, dass du mir nicht vertraust?”
    „Du hast es mir nicht gleich gesagt.”
    Wir sind also kein Stück weitergekommen, dachte Liz

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