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Ich gab mein Herz fuer Afrika

Ich gab mein Herz fuer Afrika

Titel: Ich gab mein Herz fuer Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Seal
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– und vielleicht noch zäher.
    13.6.87: Nach Naivasha. Verdammt. Jennie geht es derzeit sehr gut. Auf der Fahrt fühlte ich mich sehr einsam.
    Joans Wut verwandelte sich zusehends in Trauer, und die Trauer in Verzweiflung.

    Lieber Alan,
    wie kann ich nur mit dir kommunizieren, ohne dass es ständig falsch verstanden wird? … Meist liegt das wohl an der Anspannung, die du in dir aufgestaut hast.
    Ein Teil von mir sagt, es wäre besser für mich, wenn ich frei wäre von dem Kummer, den du mir bereitest, aber ich weiß ja auch, wie erfüllt ich bin, wenn wir zusammen sind, und wie sehr ich das genieße, was wir tun. Ich möchte mir die Möglichkeit erhalten, diese Freude wieder zu empfinden.
    Das heißt aber nicht, dass ich wie eine Klette an dir hänge – dir steht natürlich frei zu tun, was du tun musst …
    Eigentlich, meine ich, habe ich dir in den vergangenen Jahren deine Freiheit gelassen, Freiheit in deinem persönlichen Leben, aber dieses Jahr herrschte eine Menge Verwirrung.
    Mit aller Liebe
    Joan
    Jennie übernahm zunehmend das Kommando über Alans Leben. »Wir hatten gedacht, ich könnte trotzdem bei dem Zaire-Film mitmachen, bis ihm klar wurde, dass es sie zu sehr belastete«, schrieb Joan über den Film, den Alan für Survival und National Geographic plante. Als Warner Bros. Alan beauftragte, Gorilla-Szenen für die Verfilmung von Gorillas im Nebel zu drehen, in der Dian Fossey von Sigourney Weaver gespielt wird, bestand Jennie darauf, dass sie und nicht Joan ihn begleitete. »Es tut mir weh, bei der Dian-Fossey-Geschichte
ausgeschlossen zu sein, immerhin war Dian mit uns beiden befreundet«, schrieb Joan am 12. Juli 1987 an einen Freund. 215
    Vor Ort in Zaire konnte Jennie Joan nicht ersetzen. Sie blieb in der Gästeunterkunft einer Teeplantage, während Alan loszog, um einen berüchtigten, schlecht gelaunten Silberrücken namens Mushamuka zu filmen, der einen Wilderer umgebracht hatte, nachdem ein anderer Wilderer seinen Vater getötet hatte. Offenbar hielt der Riesenaffe die Kamera auf Alans Schulter für eine Waffe und bedrohte ihn wie ein »verdammter Riesendobermann, er beugte sich ganz tief runter und starrte mich von unten an«, erzählte Alan George Plimpton für The New Yorker. »Ich begann zu drehen. Er verschwand sofort aus dem Bild und stürzte sich auf mich. Er packte mich an der Hüfte … mit diesen riesigen Händen – ich bin sowieso ziemlich kitzlig –, aber gebissen hat er mich ins Bein.«
    Joan war sich sicher, dass sie das hätte kommen sehen – sie wäre nicht in einem Gästehaus gewesen, sondern direkt hinter Alan. »Ich denke, ich hätte vielleicht auch gemerkt, dass Mushamuka erregt ist, denn Alan war abgelenkt, weil er die große Kamera auf der Schulter trug«, schrieb sie. 216
    Joan war mittlerweile anerkannte Expertin für Filmaufnahmen, in denen Wildtiere natürlich agieren sollten. Als die Schauspieler und das Team von Jenseits von Afrika zu Dreharbeiten in die Gegend von Naivasha kamen, stellte Joan einen ihrer Ducker – eine sudanesische Antilope – für eine Szene mit Meryl Streep zur
Verfügung. »Den Nachmittag verbrachten wir mit der Vorbereitung des Sets. Es ließ sich nicht verhindern, dass wir eine leichte Fahrspur zwischen den Bäumen zogen, und wir montierten Scheinwerfer auf einen großen Lastwagen, es sollte nämlich eine Nachtszene werden«, schrieb Joan. »Als die Dämmerung einsetzte, drehte Jack (Couffer, der Kameramann) eine Szene mit einem alten Hupmobile (dieses Auto benutzen die Blixens im Film), das durch eine Herde Wasserböcke fährt … Danach kamen alle mit dem alten Auto zu mir, und Jack drehte die Einstellung, in der das Licht in den Augen meines Duckers glänzt und das Auto dann vorbeigleitet. Hört sich einfach an, aber Jack hatte seine Zweifel, ob es funktionieren würde. Doch mein Ducker war so gut, dass Jack die Aufnahme dreimal wiederholen konnte.«
    Alan wusste bestimmt, wie sehr er sie brauchte.
     
    Am 10. Juli 1987 führten Joan und Alan bei einem Flug über die Serengeti ein Gespräch, wo sie einst die donnernde Wanderung der Gnus gefilmt hatten. Das Gespräch drehte sich nicht um Filme, Wildtiere oder ihre gemeinsame Leidenschaft für Afrika, sondern um Kummer, Trennung und Jennie. Alan sagte, es »bringe Jennie um«, wenn er weiterhin mit Joan verheiratet bliebe. 217 Er selbst wolle nicht die Scheidung, sehe aber keinen anderen Ausweg. Joan verließ sich auf ihre Absprache und erklärte sich einverstanden; nach Jennies Tod

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