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Ich gegen Amerika: Ein deutscher Anwalt in den Fängen der US-Justiz (German Edition)

Ich gegen Amerika: Ein deutscher Anwalt in den Fängen der US-Justiz (German Edition)

Titel: Ich gegen Amerika: Ein deutscher Anwalt in den Fängen der US-Justiz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Stratenwerth , Reinhard Berkau
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(Gitarre) auf einem System von Landstraßen und erkundest die Gegend mal hier und mal da. Das ist nett, es gibt einiges zu sehen und Du lernst auch neue Gegenden kennen … Jetzt stell Dir vor, Du verlässt das System der Landstraßen und fährst auf die Autobahn, die große Städte und Länder miteinander verbindet und die man – wie bei den Landstraßen auch – in viele verschiedene Richtungen befahren kann. Jetzt lernst Du viel mehr kennen, ja es gibt sogar Städte und Länder, von deren Existenz Du gar nichts gewusst hast!»
    Hier gab es keine Band, in der ich mitspielen konnte. Mit der Musik, die ein paar Mexikaner von morgens bis abends auf Gitarren und Akkordeons schrammelten, wurde ich einfach nicht warm. Aber ich hatte jede Menge Musik im Kopf, und die begann ich jetzt auszufeilen und aufzuschreiben.
    «Bei mir hat sich viel verändert, Dieter, und bei mir wird sich noch mehr verändern. Ich bin schon jetzt nicht mehr der, der ich vorher war», schrieb ich Ende Juni an einen Freund.
Orange Trees
Going up the highway with your
Brandnew firered sportscar out of bound
Do you see the meadows speeding
Do you see the trees and woods around?
The car ist going fast and faster
You hear Janis’ music in the air
Do you know where you are going
Do you know your destination fair?

CHORUS
Ah – Ah – Ah
Lets take a break
See these green orange trees
Taste the smell of their leaves
Basking away,
Zipping an ice-cold drink
Watching the honeybees.

Day by day the time goes by fast
You think you are sitting on a cloud.
Do you see the men walk by, and
Do you hear the people talking loud?
The rising sun ’cross the mountain
Shining her bright light on everyone.
Do you feel the sweet tenderness?
Did you do what still had to be done?
(Übersetzung im Anhang)
    Am 20. Juli 2007 kam die erlösende Nachricht. Die US-Regierung hatte meiner Überstellung zugestimmt. Wenn jetzt alles zügig abgewickelt wurde, könnte ich Ende August in Hamburg sein. Ich rechnete vorsichtshalber mit September. «Ich bin natürlich sehr erleichtert, wie Du Dir gut vorstellen kannst! Im Prinzip habe ich seit Freitag meine Sachen gepackt. Ich werde in New York abgeholt werden, was bedeutet, dass ich wieder ca. 3 Wochen ‹unterwegs› sein werde – vermutlich geht es über Atlanta. Diese Zeit kenne ich nun schon – und Ihr auch! Ich werde vermutlich nicht schreiben können, mein property nicht haben, und wenn es schlimm kommt, werde ich nicht einmal telefonieren können», schrieb ich meinem Freund Uli. Und da war es auch wieder, dieses paradoxe mulmige Gefühl, das sich vor jeder Verlegung einstellte: «Wieder einmal mache ich die – sehr interessante! – Erfahrung, meine eigenen Irrationalitäten und Ängste beobachten zu können. Das mit der Veränderung hat es in sich. Selbst in der schlimmsten Situation richtet man sich nämlich ein und befürchtet dann, dass es noch schlimmer kommen könnte – auch wenn man weiß, dass das Gegenteil erwiesenermaßen richtig ist.»
    Dennoch, ich war in Aufbruchstimmung. Ich ergriff die Gelegenheit, mich bei Uli Stellfeld dafür zu bedanken, dass er mich über ein Jahr lang in bis dahin 130 Briefen mit Tausenden von Druckseiten mit Nachrichten und Informationen aus Deutschland und der ganzen Welt versorgt hatte. Zeitungen und Zeitschriften hatte ich im Gefängnis nur unregelmäßig beziehen können, aber Ulis Nachrichten waren immer dabei gewesen, wenn ich irgendwo Post bekam.
    Nobody knows you when you’re down and out – nein, dieser Satz habe für mich weiß Gott nie gegolten, schrieb ich Uli. «Weil sich so viele Menschen um mich gekümmert haben und auch noch kümmern, war ich nie down and out und bin es jetzt auch nicht. Vielleicht muss der alte Satz einfach mal umgeschrieben werden: When nobody knows you, you are down and out . Wie dem auch sei, Du hast einen maßgeblichen Beitrag dazu geleistet, dass ich so gut klargekommen bin. Ich bin voller Energie, habe so viel vor und freue mich auf Euch alle!»
    Für die Kartons, die ich in diesen Tagen vollpackte, gab es nur noch eine Adresse: Hamburg! Aber das war Ende Juli wirklich noch ein bisschen früh.

    Es wurde Ende August, ohne dass irgendetwas passiert wäre. «Was mich an eventuellen Verzögerungen bis November wirklich ärgern würde, ist die Tatsache, dass sie komplett unnötig wären und nichts anderes als ein Ausdruck von ‹ist mir doch egal› bis Schikane. Dass diese Seite von interessierter Seite gefördert wird, ist völlig klar»,

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