Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich gehoere zu dir

Ich gehoere zu dir

Titel: Ich gehoere zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cameron W Bruce
Vom Netzwerk:
beschnupperte den Flip.
    »Bring den Flip, Bailey!«, rief der Junge.
    Vorsichtig nahm ich das Ding ins Maul. Als ich an die kleine Hündin dachte, die der elegant durch die Luft segelnden dünnen Scheibe nachgejagt war, wurde ich ganz neidisch. Ich brachte den Flip zu meinem Jungen zurück und spuckte ihn vor seinen Füßen aus.
    »Keine Aerodynamik«, sagte Grandpa. »Zu viel Luftwiderstand.«
    »Nein, ich muss nur richtig werfen«, sagte der Junge.
    Grandpa ging ins Haus zurück, und der Junge machte die folgende Stunde Wurfübungen. Ich brachte den Flip jedes Mal zu ihm zurück, aber ich merkte, dass der Junge langsam verzweifelte. Als er den Flip wieder einmal geworfen hatte und das Ding auf den Boden geplumpst war, ließ ich es liegen und brachte stattdessen einen Stock zurück. »Nein, Bailey«, sagte er traurig. »Der Flip! Bring den Flip!«
    Ich bellte und wedelte mit dem Schwanz, um den Jungen davon zu überzeugen, dass Stöcke-Werfen viel mehr Spaß machte.
    »Bailey, der Flip!«
    Und dann sagte plötzlich jemand: »Hi!«
    Es war ein Mädchen in Ethans Alter. Schwanzwedelnd ging ich auf sie zu, und sie tätschelte meinen Kopf. In einer Hand trug sie einen zugedeckten Korb, aus dem der Duft süßen Gebäcks emporstieg. Das fesselte meine ganze Aufmerksamkeit. Ich setzte mich und versuchte, einen guten Eindruck zu machen, damit sie mir etwas aus ihrem Korb anbot. »Wie heißt du denn, mein Mädchen?«, fragte sie mich.
    »Es ist ein Junge«, sagte Ethan. »Er heißt Bailey.«
    Ich sah ihn an, weil er meinen Namen gesagt hatte, und fand, dass er sich irgendwie merkwürdig benahm. Beinahe ängstlich war er einen halben Schritt zurückgewichen, als er das Mädchen sah. Ich betrachtete sie genauer, und sie gefiel mir, nicht zuletzt wegen des köstlich duftenden Gebäcks in ihrem Korb.
    »Ich wohne ein Stück die Straße runter. Meine Mom hat Brownies für euch gebacken«, sagte das Mädchen und deutete auf ihr Fahrrad, das sie am Zaun abgestellt hatte.
    »Ach«, sagte der Junge.
    Ich ließ den Korb nicht aus den Augen.
    »Ja«, sagte das Mädchen.
    »Ich hole meine Grandma«, sagte der Junge, drehte sich um und ging ins Haus, doch ich beschloss, bei dem Mädchen zu bleiben.
    »Na, Bailey, bist du ein guter Hund? Ja, du bist ein guter Hund«, sagte sie.
    Gut, aber anscheinend nicht gut genug für ein Leckerchen. Trotzdem stupste ich kurz darauf den Korb mit der Nase an, um ihr das Naheliegende vor Augen zu führen. Sie hatte helle Haare, die sie glatt strich, während sie auf Ethans Rückkehr wartete. Auch sie machte einen etwas ängstlichen Eindruck, obwohl überhaupt kein Grund dafür vorlag, wenn man von dem armen, verhungernden Hund absah, der dringend etwas zum Beißen brauchte.
    »Hannah!«, rief Grandma von der Haustür her. »Schön, dich zu sehen!«
    »Hi, Mrs Morgan.«
    »Komm rein! Was hast du da mitgebracht?«
    »Meine Mom hat Brownies gebacken«, sagte das Mädchen und ging ins Haus. Ich folgte ihr.
    »Ach, das ist aber nett!«, sagte Grandma. »Du kannst dich wahrscheinlich nicht mehr daran erinnern, Ethan, aber als ihr Babys wart, hast du mit Hannah oft gespielt. Sie ist ein gutes Jahr jünger als du.«
    »Weiß ich nicht mehr«, sagte Ethan und trat gegen den Teppich.
    Er benahm sich immer noch komisch, aber ich konnte mich nicht um ihn kümmern, denn ich hielt es für meine Pflicht, den Korb zu bewachen, den Grandma auf ein niedriges Tischchen gestellt hatte. Grandpa saß mit einem Buch in seinem Sessel, schaute über seine Brillengläser in den Korb und griff hinein.
    »Nicht vor dem Abendbrot«, zischte Grandma. Er zog die Hand zurück, und wir tauschten einen enttäuschten Blick.
    In Punkto Brownies passierte im Laufe der nächsten Minuten nicht allzu viel. Grandma redete, Ethan stand mit den Händen in den Hosentaschen da, und Hannah saß auf der Couch und mied seinen Blick. Schließlich fragte er Hannah, ob sie sich mal seinen Flip ansehen wolle. Als ich dieses verhasste Wort hörte, hob ich den Kopf und warf dem Jungen einen fassungslosen Blick zu. Ich hatte geglaubt, dieses Kapitel sei ein für alle Mal beendet.
    Zu dritt gingen wir in den Hof. Ethan zeigte Hannah das Ding, aber als er es warf, fiel es immer noch wie ein toter Vogel vom Himmel.
    »Ich muss noch etwas an der Form ändern«, sagte Ethan.
    Ich ging zu der Stelle, wo der Flip gelandet war, hob ihn aber nicht auf, denn ich hoffte, dass der Junge von diesem peinlichen Spiel ein für alle Mal genug hatte.
    Hannah blieb noch eine

Weitere Kostenlose Bücher