Ich gehoere zu dir
weg, Bailey!«, sagte Dad.
Der Junge schlug die Augen auf und grinste mich an. »Nein, schon okay«, murmelte er. »Du bist ein guter Hund, Bailey. Hast den Flip gefangen, was? Guter Hund!«
Ich wedelte mit dem Schwanz. Ethan tätschelte mir den Kopf, und ich spuckte den Flip aus, der, ehrlich gesagt, gar nicht gut schmeckte. Seine andere Hand lag verkrampft auf seiner Brust und blutete.
Große Wagen und LKWs kamen angefahren, Lichter blinkten, Männer rannten aufs Haus zu und besprühten es aus großen Schläuchen. Andere brachten ein Bett, legten den Jungen darauf und trugen ihn zur Hintertür eines Wagens. Ich wollte hinter ihm hineinspringen, aber ein Mann stieß mich fort. »Tut mir leid, das geht nicht«, sagte er.
»Bleib, Bailey, ist schon gut«, sagte der Junge.
Ich wusste, was »Bleib« bedeutete; es war der Befehl, den ich am wenigsten mochte. Ich spürte, dass der Junge noch Schmerzen hatte, deswegen wollte ich ihm beistehen.
»Darf ich mitkommen?«, fragte Mom.
»Natürlich. Ich helfe Ihnen hinein«, sagte der Mann, und Mom stieg in den Wagen.
»Ist ja gut, Bailey«, sagte Chelseas Mutter, die an den Wagen gekommen war, und Mom schaute sie an. »Kannst du dich um Bailey kümmern, Laura?«, fragte sie.
»Ja, natürlich.«
Chelseas Mutter packte mich am Halsband. Ihre Hände rochen nach Duchess. Dads Hände dagegen rochen nach Feuer, und ich wusste, dass auch er Schmerzen hatte. Er stieg in den Wagen, um Mom und den Jungen zu begleiten.
Die meisten Nachbarn standen jetzt auf der Straße, aber keine Hunde. Der große Wagen fuhr los, und ich bellte ihm besorgt hinterher. Woher sollte ich wissen, ob der Junge nun in Sicherheit war? Er brauchte mich doch!
Chelseas Mutter stand etwas abseits und hielt mich fest. Ich spürte, wie aufgewühlt sie war und dass sie nicht genau wusste, was sie tun sollte. Gern hätte sie sich zu den anderen Nachbarn gesellt, aber anscheinend erwarteten jetzt alle von ihr, dass sie sich um das Haus und die Polizei kümmerte, weil sie in der Nähe gewesen war, als es passierte.
»Keine Frage, das war Brandstiftung«, sagte einer der Männer zu einer Frau, die eine Waffe am Gürtel trug. Ich wusste, dass Menschen, die so gekleidet waren, als Polizisten bezeichnet wurden. »Das Gebüsch, der Baum, alles begann gleichzeitig zu brennen. Mehrere Brandherde mit Brandbeschleuniger. Die Familie kann von Glück sagen, dass sie das überlebt hat.«
»Schauen Sie mal, Lieutenant«, rief ein anderer Polizist. Auch er trug eine Waffe. Die Männer in Schutzanzügen, die immer noch das Haus besprühten, trugen keine Waffen.
Zögernd ging Chelseas Mutter zu ihnen hin, um einen Blick auf den Fund der Polizisten zu werfen. Es war Todds Schuh. Schuldbewusst drehte ich den Kopf zur Seite und hoffte, nicht beachtet zu werden.
»Ich habe einen Tennisschuh gefunden, Lieutenant«, sagte der Polizist und leuchtete mit einer Taschenlampe in den Schnee. »Es scheint Blut daran zu kleben.«
»Der Junge hat jede Menge Schnittverletzungen erlitten, als er aus dem Fenster gesprungen ist«, sagte jemand.
»Ja, aber das war da drüben«, sagte jemand anders. »Hier gibt es nur Hundespuren und diesen Schuh.«
Ich zuckte zusammen, als ich das Wort »Hund« hörte. Die Frau mit der Waffe griff nach ihrer Taschenlampe und leuchtete nun ebenfalls in den Schnee. »Und was ist das da?«, fragte sie.
»Eine Blutspur«, sagte jemand.
»Okay. Sehen Sie nach, wohin sie führt. Wir müssen den Tatort sichern. Sergeant?«
»Ja, Madam?«, sagte ein Mann und kam auf sie zu.
»Hier verläuft eine Blutspur. Ich möchte, dass sie im Abstand von zweieinhalb Metern zu beiden Seiten abgesperrt wird. Sperren Sie auch die Straße für den Verkehr, und sorgen Sie dafür, dass die Leute zurücktreten.«
Die Polizistin blieb bei uns stehen. Plötzlich beugte sich Chelseas Mutter zu mir runter. »Alles in Ordnung mit dir, Bailey?«, fragte sie und tätschelte mich.
Ich wedelte mit dem Schwanz.
Abrupt hörte sie auf, mich zu streicheln, und betrachtete ihre Hand.
»Wohnen Sie hier, Madam?«, fragte die Polizistin Chelseas Mutter.
»Nein, aber der Hund.«
»Dann muss ich Sie bitten … Moment, sind Sie eine Nachbarin?«
»Ich wohne zwei Häuser weiter.«
»Haben Sie hier heute Nacht jemanden gesehen?«
»Nein, ich habe geschlafen.«
»Okay. Dann gehen Sie bitte zu Ihren Nachbarn da drüben. Wenn Ihnen kalt ist und Sie lieber nach Hause gehen möchten, geben Sie uns bitte Ihre Kontaktdaten.«
»Ja, aber …«,
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