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Ich gehoere zu dir

Ich gehoere zu dir

Titel: Ich gehoere zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cameron W Bruce
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deutlich zu spüren und wurde immer stärker, als er Ethan und Hannah beobachtete, ohne eine Miene zu verziehen.
    Ethan und das Mädchen standen auf und klopften sich gegenseitig den Schnee aus den Kleidern. Dann hakten sie sich unter und gingen zu Todd hinüber. Sie verströmten so viel Liebe und Freude, dass sie blind waren für den Hass, der von Todd ausging.
    »Hallo, Todd.«
    »Hi.«
    »Das ist Hannah. Hannah, das ist Todd. Er wohnt in unserer Straße.«
    Hannah lächelte und reichte ihm die Hand. »Schön, dich kennenzulernen.«
    Todd stutzte. »Wir kennen uns doch schon.«
    Hannah legte den Kopf schief und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Ach ja?«
    »Woher denn?«, fragte Ethan.
    »Vom Football«, sagte Todd und lachte auf, aber es klang, als ob er bellte.
    Ethan schüttelte den Kopf und schien nicht zu wissen, was Todd meinte, aber Hannah nickte. »Ach ja, stimmt«, sagte sie plötzlich kleinlaut.
    »Was?«, fragte Ethan.
    »Ich soll meine Schwester abholen«, sagte Todd, legte die Hände an den Mund und schrie: »Los jetzt, Linda, komm schon!«
    Linda verabschiedete sich von ihren Freunden und stapfte missmutig durch den Schnee auf ihren Bruder zu.
    »Er … er war derjenige, mit dem ich mich damals unterhalten habe«, sagte Hannah zu Ethan. Plötzlich wirkte sie besorgt, und ich beobachtete sie neugierig. Dann warf ich Todd einen erneuten Blick zu und merkte, dass er immer wütender wurde.
    »Moment mal! Du, Todd? Du warst derjenige, der Hannah erzählt hat, ich sei mit Michele zusammen? Ich kenne überhaupt keine Michele!«
    »Ich muss los«, murmelte Todd. Dann blaffte er seine Schwester an: »Los, steig ein, Linda!«
    »Nein, warte!«, sagte Ethan. Er hielt Todd fest, aber Todd riss sich los und ging zum Auto.
    »Ethan!«, sagte Hannah leise und packte ihn am Arm.
    »Warum hast du das getan, Todd? Warum verbreitest du solche Lügen? Was ist los mit dir, Mann?«
    Obwohl Todd vor Wut so sehr kochte, dass fast der Schnee geschmolzen wäre, auf dem er stand, starrte er Ethan nur wortlos an.
    »Darum hast du keine Freunde, Todd. Warum kannst du nicht einfach mal normal sein, statt andauernd so einen Mist zu bauen? Das ist doch krank!« Ethans Ärger verflog, aber ich merkte, dass er immer noch aufgeregt war.
    »Ethan«, sagte Hannah jetzt lauter.
    Wortlos stieg Todd in seinen Wagen und knallte die Tür zu. Dann drehte er sich noch einmal mit völlig ausdruckslosem Gesicht zu Hannah und Ethan um.
    »Das war gemein«, sagte Hannah.
    »Ach was, du kennst ihn nicht.«
    »Das spielt doch keine Rolle«, erwiderte Hannah. »Du hättest nicht sagen dürfen, dass er keine Freunde hat.«
    »Aber er hat wirklich keine. Schließlich verhält er sich andauernd so. Einmal hat er diesen Typen beschuldigt, sein Radio geklaut zu haben. Aber auch das war eine glatte Lüge.«
    »Er ist so … anders. Geht er überhaupt auf eine normale Schule?«
    »Ja, er ist sogar ziemlich intelligent. Das ist nicht das Problem. Aber er ist nun mal, wie er ist. Er war immer irgendwie verdreht , weißt du? Als Kinder waren wir miteinander befreundet, aber er hatte immer seine ganz eigenen Vorstellungen davon, was Spaß machen könnte, wie zum Beispiel kleine Kinder mit Eiern zu bewerfen, wenn sie auf den Bus warteten, der sie ins Sommerlager bringen sollte. Ich wollte nicht mitmachen. Immerhin war Todds eigene Schwester unter den Kindern, stell dir das bloß mal vor! Da hat er vor Wut die Eierschachtel zertrampelt, die er mitgebracht hatte. Ich musste den ganzen Schleim dann mit dem Gartenschlauch aus unserer Einfahrt spritzen, ehe mein Dad nach Hause kam. Nur Bailey hatte seinen Spaß dabei.«
    Ich wedelte mit dem Schwanz und freute mich, dass Ethan über mich sprach.
    »Das kann ich mir vorstellen.« Hannah lachte, bückte sich und streichelte mich.
    Ein paar Tage nach Hannahs Abreise gab es einen so heftigen Schneesturm und es war so kalt, dass wir den ganzen Tag im Haus blieben und vor der Heizung hockten (ich jedenfalls). In der Nacht schlief ich unter Ethans Bettdecke und blieb dort auch liegen, als mir so heiß wurde, dass ich hecheln musste, denn es war wunderbar, mich an den Jungen zu schmiegen wie früher, als ich noch klein war.
    Am nächsten Morgen hörte es auf zu schneien, und Ethan und ich gingen hinaus und buddelten stundenlang die Einfahrt frei. Es war gar nicht so einfach, durch den tiefen, schweren Schnee zu stapfen, und schon nach wenigen Metern musste ich stehen bleiben und mich ausruhen.
    Nach dem

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