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Ich gehoere zu dir

Ich gehoere zu dir

Titel: Ich gehoere zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cameron W Bruce
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Jakob.
    Der Mann im Anzug drehte sich um und schaute auf die grünen Hügel im Hintergrund. »Die letzten beiden Leichen haben wir da oben im Topanga Canyon gefunden, die erste im Will Rogers State Park.«
    »Wir versuchen es mit dem Canyon«, sagte Jakob. »Vielleicht finden wir da oben ja was.«
    Ich war ganz aus dem Häuschen, als Jakob mich auf dem Vordersitz Platz nehmen ließ! Das hatte er noch nie getan. Aber er war immer noch sehr angespannt, deshalb konzentrierte ich mich weiter auf meine Arbeit und bellte nicht, als wir an ein paar Hunden vorbeifuhren, die mir mit unverhohlenem Neid hinterherjaulten. Wir verließen den Parkplatz, und Jakob hielt mir wieder das Spielzeug unter die Nase. Pflichtbewusst beschnupperte ich es noch einmal.
    »Okay, mein Mädchen, ich weiß, wie ungewohnt es für dich ist, aber such!«
    Als ich den Befehl hörte, sah ich ihn verwirrt an. Such? Hier, vom Wagen aus?
    Die Gerüche, die zum Fenster hineinwehten, waren verlockend, und so streckte ich meine Nase in den Wind.
    »Guter Hund!«, sagte Jakob. »Such! Such das Mädchen!«
    Ich hatte den Geruch des Spielzeugs noch in der Nase, und plötzlich wurde derselbe Geruch von einer Böe herangeweht, immer noch mit dem des Mannes vermischt. Sofort machte ich Jakob darauf aufmerksam.
    »Gutes Mädchen!«, sagte Jakob, bremste und sah mich aufmerksam an. Hinter uns hupten andere Wagen. »Hast du’s, Ellie?«
    Aber ich hatte den Geruch verloren.
    »Schon gut, Ellie, schon gut. Guter Hund«, sagte Jakob und fuhr weiter.
    Da ich verstanden hatte, dass wir jetzt von unserem Auto aus arbeiteten, hielt ich die Nase aus dem Fenster, aber nicht einfach so, sondern mit voller Konzentration auf den Geruch des Spielzeugs. Doch obwohl ich alle anderen Gerüche ignorierte, konnte ich nirgends eine Spur entdecken.
    Wir fuhren den Hügel hinauf, und ich spürte, dass Jakobs Enttäuschung zunahm.
    »Ich glaube, wir haben sie verloren«, murmelte er. »Ist da nichts, Ellie?«
    Ich drehte mich zu ihm um, als ich meinen Namen hörte, dann wandte ich mich wieder meiner Arbeit zu.
    »Einheit Acht-Kilo-Sechs, Ihren genauen Standort, bitte!«, krächzte es aus dem Funkgerät.
    »Hier Acht-Kilo-Sechs, wir nähern uns Amalfi.«
    »Irgendeine Spur?«
    »Am Sunset war was, seither nichts mehr.«
    »Roger.«
    Ich bellte. Normalerweise tat ich das nicht, wenn mir ein Geruch in die Nase wehte, aber der hier war sehr stark, und er kam mit einem Windstoß, der die Fahrerkabine unseres Fahrzeugs komplett auszufüllen schien.
    »Hier Acht-Kilo-Sechs, da ist etwas, Ecke Amalfi und Umeo.«
    Unser Wagen wurde langsamer, und ich konzentrierte mich weiter auf die Fährte. Ich konnte das Mädchen ganz genau riechen, und der Geruch des Mannes war auch dabei. Jakob bremste.
    »Okay, Ellie, wohin jetzt?«, fragte er.
    Ich kletterte auf seinen Sitz und streckte die Nase zu seinem Fenster hinaus.
    »Links ab, Ecke Capri«, rief Jakob aufgeregt ins Funkgerät.
    Kurz darauf wurde die Fahrt ganz holprig.
    »Wir sind jetzt auf dem Feuerschutzstreifen!«
    »Verstanden, wir sind unterwegs.«
    Ich war in höchster Alarmbereitschaft und konzentrierte mich ausschließlich auf den vor uns liegenden Weg, während Jakob alle Hände voll zu tun hatte, um den Wagen auf dem schmalen, holprigen Weg zu halten. Plötzlich kamen wir ruckartig zum Stehen. Vor uns lag ein gelbes Tor.
    »Achtung! Verständigt die Feuerwehr! Hier ist ein Tor.«»
    »Verstanden.«
    Wir sprangen aus dem Wagen. Ein roter Wagen stand neben dem Tor, und ich lief direkt darauf zu. Die Fährte des Mädchens und des Mannes war so stark, dass ich Jakob darauf aufmerksam machte. Er zückte die Waffe.
    »Hier steht ein roter Toyota Camry, leer. Ellie meint, dass er unserem Mann gehört.«
    Jakob führte mich zum Heck des Wagens und beobachtete mich gespannt.
    »Kein Hinweis auf Personen im Kofferraum«, sagte er.
    »Roger.«
    Der Geruch aus dem Wagen war nicht so stark wie der, der aus dem Canyon heraufstieg. Auf der abschüssigen Straße war die Fährte des Mannes stärker – die des Mädchens schwächer: Er hatte sie getragen.
    »Achtung! Der Verdächtige ist zum Camp runtergegangen, zu Fuß.«
    »Acht-Kilo-Sechs, Stellung halten und auf Verstärkung warten!«
    »Komm, Ellie!«, sagte Jakob und steckte die Waffe wieder in den Gürtel. »Lass uns das Mädchen suchen.«

Zwanzig
    Ich spürte, dass Jakob Angst hatte, als wir in den Canyon hinabstiegen. Seine Angst war so groß, dass ich, obwohl ich eigentlich vorauslaufen sollte,

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