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Ich gehoere zu dir

Ich gehoere zu dir

Titel: Ich gehoere zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cameron W Bruce
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überkam, war der gleiche Urinstinkt wie damals, als ich mich bei dem Brand auf Todd gestürzt hatte. Ich knurrte nicht, sondern senkte nur den Kopf und machte einen gewaltigen Satz vorwärts. Zwei Schüsse donnerten los, dann hatte ich das Handgelenk des Mannes zwischen den Zähnen, und seine Waffe fiel zu Boden. Er schrie mich an, aber ich hielt ihn fest und warf den Kopf hin und her. Ich spürte, wie meine Zähne immer tiefer in sein Fleisch schnitten. Dann trat er mir in die Rippen.
    »Lass los!«, schrie er.
    »Polizei! Keine Bewegung!«, schrie der große Polizist, der uns nun eingeholt hatte. »Pfeifen Sie den Hund zurück!«
    »Es ist gut, Ellie! Aus, Ellie, aus!«, befahl der Polizist.
    Ich ließ den Arm los, und der Mann sank auf die Knie. Ich konnte sein Blut riechen. Als unsere Blicke sich trafen, knurrte ich. Ich spürte, dass er Schmerzen hatte, aber da war noch etwas anderes, etwas Verschlagenes. Er schien etwas Hinterlistiges vorzuhaben, um den Polizisten loszuwerden.
    »Komm her, Ellie!«, rief der Polizist.
    »Der Hund hat mir den Arm zerfetzt!«, rief der Mann. Er winkte und schien dabei etwas im Auge zu haben, das sich hinter dem Polizisten befand. »Hallo, hier bin ich!«, schrie er.
    Als sich der Polizist umschaute, um zu sehen, mit wem der Mann sprach, sprang der auf und bückte sich schnell nach seiner Waffe. Ich bellte drohend. Der Mann feuerte zuerst los, gleich darauf auch der Polizist, und mehrere Schüsse trafen den Mann. Schmerzerfüllt sackte er zusammen, und ich spürte, wie das Leben aus ihm wich. Die dunkle, wütende, kranke Verkrampfung seiner Seele löste sich, und er schlief ganz friedlich ein.
    »Dass ich auf diesen blöden Trick hereingefallen bin …«, murmelte der Polizist. Immer noch hielt er die Waffe auf den toten Mann gerichtet, ging vorsichtig auf ihn zu und gab seiner Waffe einen Tritt.
    »Alles in Ordnung, Ellie?«, fragte Jakob leise.
    »Keine Sorge, Jakob. Ihr ist nichts passiert. Wo hat’s dich erwischt?«
    »Bauch.«
    Besorgt legte ich mich zu Jakob und stupste seine Hand mit der Nase an, aber er reagierte nicht. Ich spürte, dass sich der Schmerz, der von seinem Bauch ausging, in seinem ganzen Körper ausbreitete, und der Geruch seines Blutes war alarmierend, denn es war sehr viel.
    »Polizist verletzt, Verdächtiger außer Gefecht. Wir befinden uns …« Der Polizist schaute sich um. »Hier ist eine kleine Baumgruppe, unten im Canyon. Wir brauchen einen Rettungshubschrauber für den Polizisten. Exitus Verdächtiger.«
    »Bitte bestätigen: Exitus Verdächtiger?«
    Der Polizist ging zu dem liegenden Mann und berührte ihn mit dem Fuß. »Jawohl. Der ist mausetot.«
    »Wer ist der verletzte Polizist?«
    »Acht-Kilo-Sechs. Er braucht schnelle Hilfe.«
    Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Jakob schien keine Angst zu haben, aber ich hechelte und zitterte vor Sorge. Ich musste an die Nacht denken, als Ethan in dem brennenden Haus war und ich nicht zu ihm konnte. Genauso hilflos fühlte ich mich jetzt. Der Polizist kniete sich jetzt neben Jakob. »Hilfe ist unterwegs, Kumpel. Halt noch ein wenig durch!«
    Der große Polizist klang ebenfalls sehr besorgt, und als er vorsichtig Jakobs Hemd öffnete, um sich die Verletzung anzusehen, war er so schockiert, dass auch ich zu jaulen anfing.
    Bald darauf kamen Leute den Hügel heruntergelaufen. Sie schubsten mich zur Seite und knieten sich neben Jakob, beträufelten ihn mit Chemikalien und bandagierten ihn.
    »Wie geht’s Emily?«, fragte Jakob leise.
    »Wem?«
    »Dem kleinen Mädchen«, erklärte der große Polizist. »Ihr geht’s gut, Jakob. Ihr ist nichts passiert. Du hast sie gefunden, ehe er ihr etwas antun konnte.«
    Immer mehr Leute kamen herbei, und schließlich trugen sie Jakob auf einem Bett fort. Als wir zu den parkenden Fahrzeugen kamen, wartete dort schon ein Hubschrauber.
    Der große Polizist hielt mich fest, als sie Jakob in den Hubschrauber luden. Seine Arme hingen schlaff von dem Bett herunter. Als der Hubschrauber lärmend abhob, riss ich mich los und rannte laut kläffend darunter her. Ich war doch ein Flughund! Warum ließen sie mich nicht an Bord? Ich musste doch bei Jakob sein!
    Die Leute beobachteten mich, wie ich mich hilflos auf den Hinterbeinen um mich selbst drehte, die Vorderpfoten in die Luft gereckt.
    Schließlich kümmerte Amy sich um mich und bugsierte mich in einen – nach Cammie riechenden – Käfig, der auf der Ladefläche eines anderen Wagens stand. Dann fuhr sie mich zum Zwinger

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