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Ich greife an

Ich greife an

Titel: Ich greife an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iwan Koshedub
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beiden Mitglieder des Fliegerklubs. Ich fragte sie nach ihrem Flugunterricht. Sie erzählten mir, daß sie die Flugpraxis schon abgeschlossen hätten und nun die Ankunft der Abnahmekommission erwarteten.
    „Werden noch Neue in den Fliegerklub aufgenommen?"
    „Der Unterricht hat zwar schon begonnen, aber wenn du dein Gesuch gleich abgibst, kann es sein, daß man dich noch aufnimmt.”
    Die Möglichkeit, an eine Militärschule zu gelangen, und die Aussicht, Militärflieger zu werden, waren zu verlockend. Aber ich fürchtete, im dritten Semester zurückzubleiben, wenn ich dem Fliegerklub beitreten würde. Als ich Mischa und Kusma meine Zweifel mitteilte, redeten sie gegen den Beitritt.
    Ich wollte mich nun noch mit Mazui beraten und ging in das Komsomolkomitee. Da er beschäftigt war, setzte ich mich an den Tisch und wartete. Mazui hustete häufig und fühlte sich offensichtlich nicht wohl. Nachdem er seine Papiere beiseite gelegt hatte, strich er sich mit der Hand über die Stirn: „Na, Iwan, erzähl! Was hast du auf dem Herzen?"
    „Ich möchte dem Fliegerklub beitreten. Zwei Jungen von uns haben einen Lehrgang absolviert und fliegen schon."
    „Ja, ich weiß. Prachtburschen! Es ist nicht leicht für sie gewesen, gleichzeitig im Technikum und im Fliegerklub zu lernen. Dazu ist viel Beharrlichkeit erforderlich. Aber, du willst wohl auch?"
    „Ja! Doch weißt du, ich habe mir's zu spät überlegt. Es heißt, der Unterricht im Fliegerklub habe schon längst begonnen."
    „Geh hin und erkundige dich! - Ich wollte auch mitmachen, aber meine Gesundheit hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Ärzte haben mich nicht zugelassen. Hab keine Angst vor Schwierigkeiten! Du kennst doch noch den Kampfruf des neunten Komsomolkongresses: ‚Komsomolzen, in das Flugzeug!' Also handle, Iwan!"
    Am nächsten Tag begab ich mich in den Fliegerklub. Ich gab mein Aufnahmegesuch ab und wurde einige Tage später zu einer Ärztekommission geschickt. Die Ärzte beklopften, behorchten und untersuchten mich lange. Der Vorsitzende der Kommission - ein alter Arzt mit einem grauen Bärtchen - klopfte mir auf die Schulter und sagte: „Kollegen, betrachten Sie aufmerksam den Brustumfang und die Muskulatur dieses Sportlers. Das Bürschlein ist zwar nicht groß, aber kerngesund." - Ich war tauglich.
    Ich sagte meinem Vater nichts von meinem Vorhaben. Ich wollte ihm keine unnützen Sorgen bereiten und hatte auch Angst, daß er meinen Entschluß nicht billigen würde. Es war mir unangenehm und fiel mir schwer, ihm etwas zu verheimlichen, da ich gewöhnt war, ihm alles anzuvertrauen.
    Anfang Januar ging ich zum ersten Unterricht in den Fliegerklub. Zum ersten Male zog ich die Uniform an. Ich fühlte mich schneidig und stramm. - Als ich in das Komsomolkomitee kam, musterte mich Mazui, klopfte mir auf die Schulter und sagte: „Die Uniform steht dir gut! Ich wünsche dir viel Erfolg!"
FLUGSCHÜLER UND FREUNDE
    Das Gebäude des Karl-Marx-Klubs war groß und schön. Auf seinem Dach befand sich der Fallschirmsprungturm. Neben dem Klub stand ein kleines Häuschen, das Klubhaus der Sportflieger.
    Ich betrat ein Unterrichtszimmer. An den Wänden waren Flugzeugteile befestigt. Ich las: „Tragflügel im Schnitt", „Querruder", „Seitensteuer". Es war leer hier, denn der Unterricht wurde im Nebenraum durchgeführt. Ich ging dorthin. Auf einem Podest stand ein richtiger Motor. An den Wänden hingen Zeichnungen und Schemata. Ein kleiner, untersetzter Bursche betrachtete aufmerksam die Motoren-teile. Aus seinem Gesicht sprachen Selbstbewußtsein und Energie. Die breiten, zusammengezogenen Augenbrauen waren wie mit Tusche gezogen. Ich trat zu ihm: „Guten Tag!"
    Er hob den Blick und lächelte. Sein Gesicht wurde auf einmal jungenhaft und gutmütig. „Lernst du auch? Ich bin Iwan Pantschenko! Und wie heißt du?"
    „Auch Iwan! Wir sind Namensvettern. Studierst du oder arbeitest du?"
    „Ich arbeite als Schlosser in der Fabrik. Und du?"
    „Ich studiere am Technikum."
    „Das ist gut. Du wirst also leicht nachkommen."
    Einige Jungen kamen in die Klasse. Pantschenko sagte: „Da sind noch einige Komsomolzen aus unserer Fabrik. Wir arbeiten und lernen gemeinsam. Macht euch bekannt, Jungs!"
    Wir standen um den Motor herum. Für mich war alles neu, und ich hörte neiderfüllt, wie die Jungen mit Fliegerausdrücken um sich warfen.
    Neben mir stand Petrakow, ein kraftstrotzender Bursche mit einem runden, rotwangigen Gesicht. Er bewegte sich langsam und sprach

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