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Ich hab dich im Gefühl

Ich hab dich im Gefühl

Titel: Ich hab dich im Gefühl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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Check-in.«
    »Sprechen wir nicht mit Menschen?«
    »Nein, das erledigt alles diese Maschine für uns.«
    »Ich würde dem Ding ja nicht trauen.« Er sieht über die Schulter zu dem Mann neben uns. »Entschuldigung, aber funktioniert Ihr Dingsbums da?«
    »Scusi?«
    Dad schaut irritiert. »Sie Kuh Sie?« Empört sieht er sich zu mir um. »Joyce, will der mich beleidigen?«
    »Mi dispiace tanto, signore, La prego di ignorarlo, è un vecchio sciocco e non sa cosa dice«
, entschuldige ich mich bei dem Italiener. Ich habe keine Ahnung, was ich gerade gesagt habe, aber der Mann erwidert mein Lächeln und fährt mit dem Check-in fort.
    »Seit wann sprichst du Italienisch?«, fragt Dad erstaunt, aber ich habe keine Zeit, ihm zu antworten, bevor er mich energisch zum Schweigen bringt, weil gerade eine Ansage beginnt. »Könnte doch für uns sein, Gracie. Wir sollten uns beeilen.«
    »Wir haben noch zwei Stunden bis zu unserem Flug.«
    »Warum sind wir denn schon so früh da?«
    »Das müssen wir.« Ich bin jetzt schon müde, und je müder ich werde, desto einsilbiger werden meine Antworten.
    »Wer sagt das?«
    »Die Sicherheitsbestimmungen.«
    »Was für Sicherheitsbestimmungen?«
    »Die Flughafensicherheitsbestimmungen. Hier entlang.« Ich deute mit einer Kopfbewegung zu den Metalldetektoren.
    »Wo gehen wir jetzt hin?«, fragt er, als ich unsere Bordkarten aus der Maschine hole.
    »Wir checken unser Gepäck ein.«
    »Können wir die Sachen nicht mitnehmen?«
    »Nein.«
    »Hallo.« Die Frau am Schalter lächelt uns an, während sie meinen Pass und Dads Ausweis entgegennimmt.
    »Hallo«, erwidert Dad fröhlich, und ein zuckersüßes Lächeln arbeitet sich durch die Runzeln seines oft so mürrischen Gesichts.
    Ich verdrehe die Augen. Alter Charmeur.
    »Wie viele Gepäckstücke möchten Sie einchecken?«
    »Zwei.«
    »Haben Sie die Taschen selbst gepackt?«
    »Ja.«
    »Nein«, ruft Dad dazwischen, knufft mich und runzelt die Stirn. »Du hast meine Tasche für mich gepackt, Gracie.«
    »Ja, aber du warst dabei, Dad«, erkläre ich seufzend. »Wir haben deine Tasche zusammen gepackt.«
    »Aber das hat sie nicht gefragt.« Er wendet sich wieder an die Frau. »Ist das okay?«
    »Ja.« Sie macht unbeirrt weiter. »Hat jemand Sie gebeten, etwas für ihn ins Flugzeug mitzunehmen?«
    »N…«
    »Doch!«, unterbricht Dad mich erneut. »Gracie hat ein Paar Schuhe in meine Tasche gepackt, weil sie in ihre nicht mehr reingepasst haben. Wir sind bloß ein paar Tage fort, wissen Sie, und sie hat drei Paar Schuhe dabei.
Drei
Paar!«
    »Befindet sich in Ihrem Handgepäck irgendetwas Spitzes, Scharfes oder Gefährliches – Scheren, Pinzetten, Feuerzeuge oder Ähnliches?«
    »Nein«, antworte ich.
    Dad windet sich, sagt aber nichts.
    »Antworte doch, Dad«, verlange ich mit einem sanften Rippenstoß.
    »Nein«, stößt er schließlich hervor.
    »Gut gemacht«, zische ich aus dem Mundwinkel.
    »Angenehmen Flug«, wünscht uns die Frau und gibt uns unsere Ausweise zurück.
    »Danke. Ihr Lippenstift ist sehr hübsch«, fügt Dad noch hinzu, ehe ich ihn wegzerren kann.
    Ich atme tief durch, als wir uns den Sicherheits-Checks nähern, und versuche mir ins Gedächtnis zu rufen, dass Dad zum ersten Mal auf einem Flughafen ist und dass ich die Fragen, die einem hier gestellt werden, auch komisch finden würde, wenn ich fünfundsiebzig wäre und sie noch nie gehört hätte.
    »Bist du aufgeregt?«, frage ich, um etwas von meiner Strenge wettzumachen.
    »Halb im Koma vor Aufregung, Liebes.«
    Ich gebe auf und fülle mein Make-up und seine Pillen in einen der obligatorischen Plastikbeutel, und so schlängeln wir uns durch das Labyrinth der Sicherheitsabsperrungen.
    »Ich komme mir vor wie ein kleines Mäuschen«, meint Dad. »Ob es wohl ein Stückchen Käse gibt, wenn wir am Ende ankommen?« Er lacht keuchend, dann stehen wir auch schon vor den Metalldetektoren.
    »Tu einfach, was man dir sagt«, bitte ich ihn, während ich meinen Gürtel und meine Jacke ausziehe. »Und mach bitte keinen Ärger, ja?«
    »Ärger? Warum sollte ich Ärger machen? Aber was tust du denn da, Gracie? Warum ziehst du dich aus, Gracie?«
    Ich ächze leise.
    »Sir, würden Sie bitte Ihre Schuhe, Ihren Gürtel, Ihren Mantel und Ihre Mütze ablegen?«
    »Auf gar keinen Fall. Wollen Sie, dass ich auf Socken hier rumlaufe?«
    »Dad, tu es einfach«, ermahne ich ihn.
    »Wenn ich den Gürtel ausziehe, rutscht mir aber die Hose runter«, entgegnet er ärgerlich.
    »Dann musst du sie

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