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Ich hab dich im Gefühl

Ich hab dich im Gefühl

Titel: Ich hab dich im Gefühl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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es ist etwas Seltsames, und ich kann eigentlich kaum glauben, dass ich überhaupt darüber nachdenke. Aber was soll’s, ich habe ja nur eine Million anderer Dinge zu tun. Was träumst du sonst noch?«
    »Es ist alles total schnell, Bilder, die aufblitzen und gleich wieder weg sind.«
    »Versuch dich zu erinnern.«
    »Sprinkler im Garten. Ein kleiner dicker Junge. Eine Frau mit langen roten Haaren. Ich höre Glocken. Sehe alte Gebäude mit Ladenfronten. Eine Kirche. Einen Strand. Ich bin bei einer Beerdigung. Dann im College. Dann bei der Frau und einem kleinen Mädchen. Manchmal lächelt sie und hält meine Hand, manchmal schreit sie mich an und knallt Türen.«
    »Hmm … sie muss deine Frau sein.«
    Ich vergrabe den Kopf in den Händen. »Frankie, das klingt total absurd.«
    »Na und? Seit wann ergibt das Leben einen Sinn? Machen wir weiter.«
    »Ich weiß nicht, die Bilder sind alle so abstrakt. Ich weiß einfach nicht, was sie bedeuten sollen.«
    »Du solltest jedes Mal, wenn du so was aufleuchten siehst oder plötzlich etwas weißt, was du gar nicht wissen kannst, sofort einen Stift nehmen und es möglichst genau aufschreiben. Das wird dir garantiert helfen, das Rätsel zu lösen.«
    »Danke.«
    »Abgesehen von dem Gebäude, in dem du dich jetzt aufhältst, was für Dinge weißt du auf einmal sonst noch?«
    »Hmm … meistens sind es Gebäude.« Ich schaue mich um und dann zur Decke hinauf. »Und Kunst. Im Flughafen habe ich mit einem Mann Italienisch geredet. Und Latein. Neulich hab ich mit Conor Lateinisch gesprochen.«
    »O Gott.«
    »Ich weiß. Ich glaube, er würde mich gern einliefern.«
    »Tja, das werden wir aber nicht zulassen. Noch nicht. Okay, also Gebäude, Kunst, Sprachen. Wow, Joyce, das ist ja, als hättest du ein ganzes Collegestudium als Crashkurs gemacht. Wo ist die kulturbanausige Frau geblieben, die wir kennen und lieben?«
    Ich grinse. »Immer noch da.«
    »Okay, eines noch. Mein Chef hat mich für heute Nachmittag zu einem Meeting gerufen. Worum geht es da?«
    »Frankie, ich bin doch nicht unter die Hellseher gegangen.«
    Die Tür zur Galerie geht auf, und ein etwas hektisch wirkendes junges Mädchen mit einem Headset kommt hereingelaufen. Sie hält die Frauen an, die ihr begegnen, und fragt nach mir.
    »Joyce Conway?«, fragt sie auch mich, atemlos.
    »Ja.« Mein Herz klopft wie verrückt. Wenn nur meinem Dad nichts zugestoßen ist! Bitte nicht, lieber Gott!
    »Heißt Ihr Vater Henry?«
    »Ja.«
    »Er möchte, dass Sie zu ihm ins grüne Zimmer kommen.«
    »Er möchte
was

    »Dass Sie ins grüne Zimmer kommen, er ist schon dort. Er geht in ein paar Minuten mit seinem Objekt live mit Michael Aspel auf Sendung, und er möchte, dass Sie bei ihm sind, weil Sie mehr über den Gegenstand wissen, sagt er. Wir müssen uns beeilen, und Sie müssen noch geschminkt werden.«
    »Live bei Michael Aspel …« Ich breche ab, das Telefon immer noch in der Hand. »Frankie«, sage ich benommen, »schalt BBC an, schnell. Du wirst gleich sehen, wie ich mich in großem Stil in die Scheiße reite.«

Einundzwanzig
    Halb gehend, halb rennend folge ich dem Mädchen mit dem Headset zum grünen Zimmer, wo ich keuchend und nervös ankomme und Dad auf einem Schminkstuhl vor einem erleuchteten Spiegel vorfinde. Papiertücher in den Kragen gesteckt, Teetasse und Untertasse in der Hand, so lässt er sich die Kartoffelnase für die Nahaufnahmen pudern.
    »Ah, da bist du ja, Liebes«, sagt er würdevoll. »Hört mal alle her, das hier ist meine Tochter, und sie wird uns alles über das wunderschöne Objekt sagen, das Michael Aspels Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat.« Er kichert und nippt an seinem Tee. »Da drüben gibt’s Jaffa Cakes, falls du welche willst.«
    Bösartiger Mann.
    Ich schaue mich im Raum um, sehe interessierte, nickende Köpfe und zwinge mich zu lächeln.
     
    Justin windet sich unbehaglich auf seinem Stuhl im Wartezimmer des Zahnarztes, seine geschwollene Backe pocht, er ist eingeklemmt zwischen zwei alten Ladys, die sich angeregt über eine Bekannte namens Rebecca unterhalten. Rebecca soll unbedingt einen Mann namens Timothy verlassen.
    Seid still, seid still, seid endlich still!
    In der Ecke steht ein Fernseher aus den Siebzigern, mit einem Spitzendeckchen und falschen Blumen, und gerade wird die
Antiquitäten-Roadshow
angekündigt. Justin stöhnt. »Hat jemand etwas dagegen, wenn ich einen anderen Sender einstelle?«
    »Ich möchte mir lieber das hier anschauen«, sagt ein höchstens

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