Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich habe abgeschworen

Ich habe abgeschworen

Titel: Ich habe abgeschworen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Ahadi , Sina Vogt
Vom Netzwerk:
Mitgliedsvereine mit geschätzten 40 000 bis 60 000 Mitgliedern. Größter Mitgliedsverein ist die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG), die die Mehrheit der Mitglieder sowie den Vorsitzenden stellt. Der Islamrat versteht sich selbst als Interessengemeinschaft der in Deutschland lebenden Muslime. Er strebt die Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts und damit die Gleichstellung mit anderen Religionsgemeinschaften an. Gemeinsam mit dem Zentralrat der Muslime, auf den ich weiter unten eingehe, hat er Kommissionen ins Leben gerufen, die Lobbyarbeit für die Erteilung islamischen Religionsunterrichts an deutschen Schulen und für eine Ausnahmegenehmigung für das Schächten in Deutschland betreiben. Der türkisch-islamischen IGMG werfen deutsche Staatsorgane islamistische Tendenzen vor. Der Verfassungsschutz vermutet, dass die IGMG den Islamrat für die Vertretung ihrer Interessen nutzt, und verweist darauf, dass der Vorsitzende des Islamrats, Ali Kizilkaya, ehemals Funktionär der IGMG war. 10 Seit 1992 wird die Organisation vom Verfassungsschutz beobachtet. 11 Und in der Satzung des Islamrates steht: »Unser Ziel ist die offizielle Anerkennung des Islam. Das zweite Ziel ist, für Religionsunterricht für muslimische Kinder an Schulen zu sorgen, und das dritte Ziel ist es, den Muslimen zu islamgerechtem Verhalten zu verhelfen.« Islamgerechtes Verhalten ist wiederum unter anderem die Unterwerfung der Frau unter den Mann. Was die deutsche Gesellschaft mit islamischem Religionsunterricht in ihren von uns allen bezahlten Schulen Kindern aus moslemischem Eltern- (oder sagen wir besser Vater)haus beibringen lassen würde. Aktuell gibt es diesen zwar noch nicht flächendeckend, weil weder die islamischen Verbände noch ihr teilweiser Zusammenschluss im Koordinierungsrat als Körperschaft öffentlichen Rechts anerkannt ist (wie die katholische und evangelische Kirche sowie der Zentralrat der Juden in Deutschland). Aber es gibt im ganzen Land Einzellösungen. Seit diesem Schuljahr 2007 auch in Schleswig-Holstein: »Nach den Sommerferien beginnt an neun schleswig-holsteinischen Grundschulen der Islamunterricht in deutscher Sprache. Dabei handelt es sich um ein freiwilliges, zusätzliches Angebot. Fünf der neun Grundschulen sind in Kiel, die anderen in Neumünster, Flensburg, Harrislee (bei Flensburg) und Büchen (Kreis Herzogtum Lauenburg). Für den neuen Islamunterricht ist ein eigener Lehrplan erarbeitet worden. Themen sind der Koran, das Leben des Propheten Mohammed und die Grundlagen des Islam. Dazu kommen islamische Ethik, Prophetengeschichten und das Thema ›Ich und meine Gemeinschaft‹. Die neun Lehrkräfte sind am Kieler Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen fortgebildet worden.« 12
    In Niedersachsen beteiligen sich zurzeit 19 Grundschulen an einem Modellprojekt Islamunterricht, nach dessen Durchführung eine flächendeckende Einführung geplant ist. Integrationsminister Armin Laschet aus NRW möchte in seinem Land Islamunterricht ab 2010 einführen. Auf der Homepage des Ministeriums ist zu lesen: »Ein wichtiges Ziel des geregelten Dialogs mit den Muslimen wird es sein, die Grundlagen für einen regulären islamischen Religionsunterricht in Nordrhein-Westfalen zu schaffen. Dieser soll als ordentliches Lehrangebot in deutscher Sprache, von in Deutschland ausgebildeten Lehrern und unter deutscher Schulaufsicht durchgeführt werden. Dazu wird die Landesregierung im Rahmen eines Schulversuchs in zwei ausgewählten Kommunen des Landes das Unterrichtsfach Islamkunde zu einem regulären islamischen Religionsunterricht weiterentwickeln. Für diesen Schulversuch ist der Zusammenschluss der örtlichen Moscheegemeinden zu Schulen erforderlich, die dem Schulministerium als Ansprechpartnerinnen für die erforderliche Lehrplanentwicklung zur Verfügung stehen. Der Schulversuch soll außerdem von einem theologischen Beirat begleitet werden.« 13
    Der Zentralrat der Muslime in Deutschland e. V. (ZMD) wurde 1994 gegründet. Derzeit hat der ZMD etwa 15 000 bis 20 000 Mitglieder. Er ging 1994 aus dem Islamischen Arbeitskreis Deutschland hervor. Bis 2000 war der e. V. größter Mitgliedsverband des ZMD. Der ZMD finanziert sich vor allem durch Mitgliedsbeiträge, Spendensammlungen in Moscheen und private Zuwendungen.
    Eine grundsätzliche Distanzierung des Zentralrats von der Scharia oder der Steinigung konnte ich nirgends finden. Und es mag harmlos klingen, was da auf der Homepage steht: »In den

Weitere Kostenlose Bücher