Ich habe auf dich gewartet, Darling
Idee“, lobte Damien seine Schwiegermutter. „Russell braucht immer noch absolute Ruhe, denke ich. Pass bitte auch auf, dass Keiran ihn nicht besucht. Er könnte sich verplappern und ausplaudern, dass wir geheiratet haben.“
Caroline nickte. „Weiß Keiran eigentlich von eurer Hochzeit?“
„Noch nicht. Wir werden gleich in die Firma fahren und es ihm mitteilen.“
„Tut das. Es wird auch für ihn eine Riesenüberraschung sein, und er freut sich sicher.“ Caroline seufzte. „Der Junge trägt so viel Verantwortung, seit er die Leitung der Firma übernommen hat. Und wie besorgt er um Russell ist! Dauernd ruft er an und fragt, wie es ihm geht. Er ist mir eine große Hilfe, genau wir ihr zwei.“
„Mach dir keine Sorgen, Caroline“, beruhigte Damien sie. „Wir werden ihm helfen und ihm so viel wie möglich von seiner Arbeit abnehmen.“
Erstaunt zog sie die Brauen hoch. „Wir?“
„Ja, Mum!“, warf Gabrielle ein. „Ich habe nämlich vor, die Firma zusammen mit Damien zu leiten, bis es Dad wieder besser geht.“
Sie sah, wie die Augen ihrer Mutter aufleuchteten. „Tatsächlich?“
„Ja, das verspreche ich dir.“ Gabrielle hatte Keiran absichtlich nicht erwähnt, und Caroline fragte auch nicht weiter nach.
„Das klingt wunderbar, mein Kind. Ich bin sehr stolz auf dich.“ Caroline schaute zu Damien hinüber. „Mein Mann hat dich immer schon als Sohn betrachtet, Damien. Er wird froh und glücklich sein, dass ihr euch gefunden habt.“
„Er war ja auch wie ein Vater zu mir.“
Caroline lachte vor Freude. „Du lieber Himmel, jetzt habe ich einen Schwiegersohn. Ich hätte nie gedacht, dass es so schnell gehen würde.“ Sie zwinkerte Gabrielle zu. „Vielleicht werde ich auch schon bald Großmutter?“
Gabrielle verspannte sich. Aber das konnte zum Glück nur Damien merken. „Noch nicht, Mum. Ich möchte jetzt erst einmal alles tun, um Dad in der Firma gut zu vertreten.“
Darauf zeigte sich Caroline ein bisschen enttäuscht. „Das ist schon okay, Darling. Aber ich hoffe doch, dass du mir eines Tages ein süßes kleines Enkelkind schenken wirst.“
Gabrielle schluckte. Sie war sich nicht so sicher, dass der Tag kommen würde.
Damien wechselte das Thema, als ob er wüsste, wie unbehaglich sie sich fühlte. „Wie wäre es, wenn wir die Hochzeit nachfeiern, sobald es Russell besser geht? Ich denke an ein großes Fest, zu dem wir alle Verwandten und Freunde einladen. Was hältst du davon, Caroline? Glaubst du, das würde Russell gefallen?“
„Oh ja!“, rief Caroline begeistert. „Das ist eine großartige Idee.“ Dann huschte ein Schatten über ihr Gesicht. „Ich weiß natürlich nicht, ob ich noch hier sein werde, wenn Russell wieder fit ist.“
Erschrocken schaute Gabrielle sie an. „Wie meinst du das, Mum?“
Ihre Mutter tätschelte ihr die Hand. „Kleines, ich bin zurückgekommen, weil ich deinen Vater immer noch liebe und er sehr krank ist. Aber ich weiß nicht, ob er mich auch noch liebt.“
„Natürlich liebt er dich, Mum!“ Gabrielle war entsetzt, denn sie hatte geglaubt, dass ihre Eltern sich versöhnt hätten.
Aber Caroline machte ein ernstes Gesicht. „Um ehrlich zu sein, bin ich mir nicht sicher.“ Sie winkte ab. „Aber reden wir lieber von dir und Damien. Es geht um euch. Ich verspreche euch, Kinder, dass ich auf jeden Fall bei eurer Feier dabei sein werde.“
Gabrielle musste erst einmal verdauen, was sie gehört hatte. Es stand also noch nicht fest, dass ihre Eltern wieder zusammenleben würden. Sie war froh, als Damien auf die Uhr sah und zum Aufbruch mahnte.
„Nimm das Gerede vom Enkelkind nicht so ernst“, riet er ihr, als sie die Klinik verließen. „Deine Mutter hat nur gesagt, was sie sich wünscht. Das kann man ihr nicht verübeln.“
Insgeheim musste Gabrielle die ganze Zeit daran denken, dass ihre Eltern ja schon ein Enkelkind hätten, wenn nicht …
Aber es hatte keinen Zweck, darüber zu spekulieren. Sie riss sich zusammen. „Ich war der Meinung, meine Eltern hätten sich längst versöhnt und wollten wieder zusammenleben“, sagte sie zu Damien. „Hast du gewusst, dass sie sich noch nicht entschieden haben?“
„Ja“, antwortete er und öffnete ihr die Wagentür.
„Aber du hast mir doch gesagt …“
„… dass deine Mutter in Darwin ist, weil dein Vater einen Schlaganfall hatte.“
„Aber …“
Damien unterbrach Gabrielle. „Das müssen die beiden unter sich ausmachen. Wir sollten uns jetzt um andere, dringendere Sachen
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