Ich habe auf dich gewartet, Darling
mich die Narbe? Findest du mich hässlich, Damien?“
„Unsinn, nein!“ Er fand, dass sie nach wie vor verdammt gut aussah. An diesem Morgen trug sie ein aufregendes limonengelbes Top zur weißen engen Hose, die ihre langen schlanken Beine betonte. Nein, ihr Aussehen war wirklich nicht das Problem. Es ging ihm auch nicht um Äußerlichkeiten. Sein Interesse an Gabrielle reichte viel weiter.
Sie hatte sich zurückgelehnt und blickte ihn fragend an. „Was willst du denn wissen?“
„Wie es passiert ist und wann. Erzähl mir alles.“
Da verzog sie ihre vom Kuss noch leicht geschwollenen Lippen zu einem zynischen Lächeln. „Sonst noch Wünsche?“
Damien war jedoch nicht nach Späßchen zumute. „Das war kein Wunsch, sondern eine Aufforderung.“
Ihr Blick verfinsterte sich. „Das passt auch eher zu dir.“
„Gabrielle, du willst nur ablenken. Was hast du zu verbergen?“
„Nichts“, antwortete sie eine Spur zu hastig. „Es … es passierte, einige Monate nachdem ich nach Sydney gekommen war. Ich fuhr im Wagen von Eileens Tochter Lara mit. Dieser betrunkene Idiot kam wie aus dem Nichts angerast und fuhr mit voller Wucht in die Beifahrerseite. Ich wurde von einem Metallteil getroffen und eingeklemmt.“
„Oh Gott!“ Bei der Vorstellung hatte Damien plötzlich einen bitteren Geschmack im Mund.
Gabrielle bemerkte bestürzt, dass er leichenblass wurde. „Damien, ich bin wieder okay“, versicherte sie ihm sanft.
Aber damit konnte sie ihn nicht beruhigen. Er fühlte unbändigen Zorn und hätte den Betrunkenen umbringen können. „Was ist denn mit dem Idioten passiert? Hoffentlich haben sie ihn eingelocht.“
„Keine Ahnung. Ich musste erst mal für eine Woche ins Krankenhaus. Danach war ich zu sehr damit beschäftigt, wieder auf die Beine zu kommen.“
„Wenn ich das gewusst hätte …“, sagte er grimmig. „Wenn dein Vater es gewusst hätte …“
In Gabrielles Blick spiegelte sich Unbehagen. „Zum Glück wusste es keiner von euch beiden.“ Schnell stand sie auf und wirkte auf einmal sehr kühl. „Ich war froh, dass ich auch danach eine ganze Zeit meine Ruhe hatte und mein eigenes Leben leben konnte.“ Sie machte eine kleine Pause, um ihren Worten mehr Gewicht zu verleihen. „Ich wünschte, du würdest auch jetzt nicht versuchen, dich in mein Leben einzumischen.“
Damien sträubten sich die Nackenhaare. „Wir sind verheiratet, Gabrielle. Von jetzt an möchte ich über alles Bescheid wissen, was dir passiert.“
Ihre Augen blitzten ärgerlich. „Du hast es ja eilig, mich zu kontrollieren.“
Ernst sah er sie an. Sie hatte ihn ganz falsch verstanden.
Er wollte sie nicht kontrollieren, sondern war nur um sie besorgt. Wollte sichergehen, dass ihr nicht noch einmal so etwas Entsetzliches zustieß. Wie er die Vorstellung hasste, dass sie in diesem Wagen eingeklemmt gewesen war, dass sie verletzt im Krankenhaus gelegen hatte, ohne von ihrer Familie Besuch zu bekommen.
Damien presste enttäuscht die Lippen aufeinander. Wenn Gabrielle ihm nur Schlechtes unterstellte, konnte er es nicht ändern. Er würde ihr nicht erklären, was er wirklich dachte.
Abrupt wandte er sich zur Treppe. „Pack deine Sachen zusammen. Wir fahren zurück an Land.“
6. KAPITEL
Gabrielle und Damien kehrten zur Wohnung zurück, und Gabrielle erwartete, dass Damien sie über die Schwelle tragen würde. Als er sich jedoch gleich an den Tisch setzte und in seinem Aktenkoffer kramte, hatte sie alle Mühe, ihre Enttäuschung zu verbergen.
„Willst du jetzt etwa arbeiten?“, fragte sie gereizt und fügte schnell hinzu: „Ich meine, sollten wir nicht zuerst zu meinen Eltern in die Klinik fahren?“
Er warf einen Blick auf seine Rolex. „Ich muss ein paar wichtige Anrufe erledigen. Danach können wir in die Klinik fahren und deiner Mutter beibringen, dass wir geheiratet haben. Am besten, wir überlassen es ihr, ob sie es gleich deinem Vater erzählt.“
Gabrielle fand die Vorstellung unbehaglich. Sie hatte eigentlich keinen Grund, Rücksicht auf ihre Eltern zu nehmen, nach allem, was sie ihr angetan hatten. Dennoch fühlte sie sich irgendwie schuldig.
„Übrigens“, hörte sie Damien sagen, „ich habe einen Porsche für dich bestellt, damit du nicht immer im Leihwagen herumfahren musst.“
Seine Großzügigkeit überraschte sie. Sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte. „Tatsächlich?“
„Und ich habe deine Exchefin Eileen benachrichtigt, dass wir geheiratet haben.“
„Das kann nicht wahr
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