Ich habe auf dich gewartet, Darling
sich aufmerksam machen. Wenn er ihr folgte und zärtlich zu ihr wäre, wie sollte sie reagieren, jetzt, da sie wusste, dass sie ihn wieder liebte? Und wie sollte sie ihm gegenübertreten, als wenn nichts wäre? Auf einmal hatte sich alles radikal verändert. Was sollte sie tun? Auf jeden Fall musste sie erst einmal dringend in Ruhe über alles nachdenken.
So lag sie da, den Rücken ihm zugewandt und die Augen geschlossen, als ob sie noch schlief. Damien aber stützte sich auf den Ellbogen und küsste sie auf die nackte Schulter. Gabrielle seufzte stumm. Sie wagte nicht, sich umzudrehen, denn dann hätte sie sich in seine Arme geschmiegt.
Als auf einmal die Matratze nachgab und Damien sich aus dem Bett rollte, war Gabrielle erleichtert. Sie hörte ihn ins Bad gehen. Wenig später lauschte sie auf das Duschwasser und stellte sich vor, wie es über seinen nackten Körper rann. Sie sah Damiens muskulöse Schultern und seine breite Brust geradezu vor sich.
Sie musste die Vorstellung ausblenden, weil die Versuchung sonst zu groß geworden wäre, mit ihm zusammen zu duschen. Und das wagte sie zurzeit nicht.
Sie zwang sich, weiterhin still und mit geschlossenen Augen liegen zu bleiben, bis er längst geduscht hatte und sich anzog. Nachdem er angekleidet war, rechnete sie damit, dass er zum Frühstücken in die Küche gehen würde. Stattdessen kam er ans Bett und küsste sie zart auf die Lippen.
Gabrielle schlug die Augen auf.
„Schlaf dich aus, und komm ins Büro, wenn du magst“, flüsterte er ihr zärtlich ins Ohr.
„Was?“, stieß sie hervor und fuhr hoch. „Wo gehst du hin, Damien?“
Schon an der Tür, wandte er sich zu ihr um. „Ins Büro.“
„In deins oder …“
„… unseres?“, fragte er augenzwinkernd.
Gabrielle schlug die Bettdecke zurück. „Es ist mir ernst mit meiner Arbeit in der Firma, Damien. Ich möchte keine Schönwetterdirektorin sein, während du all die Arbeit erledigst.“
Er schaute sie überrascht an. „Das habe ich auch nicht vermutet. Aber es würde dir dennoch guttun, einmal auszuschlafen.“
Sie sprang aus dem Bett. „Nein, ich bin es gewohnt, früh aufzustehen und zur Arbeit zu gehen.“ Sie erwähnte es, damit er nicht vergaß, dass sie in Sydney einen verantwortungsvollen Job gehabt hatte.
Damien musterte sie in ihrem kurzen fliederfarbenen Seidenhemdchen, und seine Augen nahmen einen verräterisch dunklen Glanz an. Aber er machte keinen Schritt auf sie zu. „Okay, wie du willst, Darling. Ich habe heute Morgen ein wichtiges Meeting und muss erst in meine Firma. Gegen 11.30 Uhr treffen wir uns dann bei dir im Büro.“
„Einverstanden.“ Sie war schon auf dem Weg ins Bad, um zu duschen.
Eine Stunde später bat Gabrielle Cheryl, die Privatsekretärin ihres Vaters, für 11.30 Uhr im Sitzungszimmer ein Treffen vorzubereiten. Sie und Damien wollten mit den Abteilungsleitern einige Punkte besprechen, die bisher noch nicht auf der Tagesordnung gestanden hatten.
Als sie gerade dabei war, sich ihre Papiere für das Meeting zurechtzulegen, tauchte Keiran bei ihr auf. „Du hast nicht lange gebraucht, um dich hier als Chefin aufzuführen“, begrüßte er sie frech grinsend.
Gabrielle erschrak, versuchte jedoch, sich nichts anmerken zu lassen. Es war das erste Mal, dass sie mit Keiran zusammentraf, seit er am Vortag wütend aus dem Büro gestürmt war. Und nun kam er nicht in friedlicher Absicht zu ihr, das sah sie ihm an. Sie witterte Gefahr, denn Keiran wusste immer, wann er zuschlagen konnte. Er musste in Erfahrung gebracht haben, dass Damien nicht bei ihr war.
„Keiran, hast du nichts zu tun? Ich meine, in deinem eigenen Büro.“
Er schnitt eine Grimasse. „Ich habe von Cheryl gehört, dass du schon wieder die Abteilungsleiter zusammentrommeln lässt. Aber das wird der Firma auch nicht helfen. Du solltest die Herren besser nicht bei ihrer Arbeit stören.“
„Und du solltest deinen eigenen Rat befolgen und dich auch nicht stören lassen bei deiner Arbeit“, entgegnete Gabrielle kühl.
Er warf ihr einen vernichtenden Blick zu. „Weißt du, Cousine, ich kann es gar nicht abwarten, zu sehen, wie du scheitern wirst.“
„Da kannst du aber lange warten.“
„Meinst du?“
„Ich bin sogar sicher.“
In diesem Moment meldete sich Cheryl auf der internen Telefonleitung. Sie teilte ihrer neuen Chefin mit, dass Damien im Sitzungszimmer eingetroffen war.
„Ich komme gleich, Cheryl.“ Gabrielle stand auf und wandte sich an Keiran. „Du kannst auch an dem
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