Ich habe mich versehentlich auf den Staubsauger gesetzt
Offensichtlich hatte er sich nachts an das Gerüst gefesselt und die Schlinge um den Hals gelegt. Mittels Verlagerung seines Gewichts hatte er eine Reduzierung des Sauerstoffgehaltes in seinem Blut provoziert, was ihn sexuell stimuliert hatte. Mit seinen glatten Gummischuhen musste er dabei von der unteren Sprosse des Gerüstes abgerutscht sein und sich selbst erhängt haben.
Eher selten kommt es vor, dass Ärzte selbst Opfer ihrer sexuellen Neugierde werden. So ist in einer Fachpublikation von 1934 folgender Fall beschrieben: »Mir ist von einem Wiener Chirurgen und Universitätsprofessor bekannt, der in seinem Ordinationszimmer in einem kleinen Vorraum erhängt aufgefunden wurde. Über der Öffnung zwischen beiden Räumen hing ein Wandkasten, in dessen Boden zwei Ringe und ein größerer Haken eingeschraubt waren und der Bergsteigergerät enthielt. Der Körper hing gegen den Vorraum hin, bekleidet mit einem Hemd und Hausschuhen. Der Hals war mit einem breiten, leicht zu lösenden Riemen umschnürt, die Schnalle vorn am Kehlkopf. Im Nacken ein Aufhängeband, befestigt an dem Haken am Kasten. Hände am Rücken gefesselt, das Fesselungsband mit dem Aufhängeband verknüpft. An der linken Brustwarze haftete eine Metallklammer, die die Warze abschnürte. Im Zimmer war ein Spiegel angebracht, in dem der Hängende seinen Unterkörper sehen konnte.« Seine rechte Brustwarze fehlte komplett, was darauf hinweist, dass dies nicht sein erster Sexunfall gewesen war.
In der mittelfränkischen Universitätsstadt Erlangen wurde 2002 eine 28 Jahre alte Frau von ihrem Verlobten tot aufgefunden. Sie trug ein rotes Tuch um den Hals, dazu ein Hundehalsband. Sie lag auf dem Rücken und ihre Beine waren so an das Halsband gebunden, dass sie angewinkelt waren. Um ihre Taille schlang sich ein enger Gürtel und ihre Hände hielt sie auf Höhe ihrer Geschlechtsorgane. Die Ärzte stellten eine Ähnlichkeit der Fesselung zu einer Mordmethode der italienischen Mafia fest, dem sogenannten »incaprettamento«. Da die junge Frau an Vaginismus (Scheidenkrampf) litt, wollte sie keinen normalen Koitus mit ihrem Freund. Gegenüber Bekannten hatte sie gelegentlich geäußert, dass sie zum Zweck der Masturbation sehr gefährliche Fesselungen und Strangulationen ausübte. Aufgrund ihrer sexuellen Probleme hatte sie einen Psychologen aufgesucht. In der Therapie sagte sie, sie sei in ihrem vorigen Leben ein Mann gewesen und fühle noch immer wie ein Mann. Der Psychologe gab später auch Auskunft über Tests, die er mit seiner Patientin gemacht hatte, bei denen sich herausstellte, dass sie Folter- und Gewaltfantasien hatte, die jedoch nicht behandelt worden waren.
In seiner 1975 an der Universität Düsseldorf vorgelegten Dissertation erläutert der Mediziner Dr. Peter Schwab einen außergewöhnlichen autoerotischen Todesfall. Es ist einer der wenigen bekannten Fälle, bei dem zur Zeit des Todes eine zweite Person anwesend war.
Tatort: Nachdem ein Notruf einer Frau bei der Polizei eingegangen war, fuhren die diensthabenden Polizisten zu der ihnen beschriebenen Wohnung. [ ... ] In einem sehr großen Wohnraum entdeckten sie einen nur mit einem Suspensorium bekleideten Mann, der aufrecht an einem Stützpfeiler hing. Ungefähr in der Mitte des Raumes war ein Holzunterzug mit zwei langen Holzstützen angebracht worden. Der Unterzug war mit fünf Haken ausgestattet, an dem ein Flaschenzug angebracht war, dieser wiederum war mit einem Hunde-Stachelhalsband verbunden, das der Mann um seinen Hals trug. [ ... ] Ein Knoten am oberen Ende des Seils verhinderte, dass die Leiche zu Boden fiel. Der Körper des Toten hing dementsprechend tief ab und berührte mit den Beinen bereits den Boden. Der Gerichtsmediziner stellte fest, dass die Stacheln des Halsbandes sehr tief in der Haut steckten.
In der einen Ecke des Raumes stand eine Bar, auf dessen Theke sich ein Marienbild mit einer brennenden Altarkerze befand. Daneben stand ein Stativ, auf dem eine Polaroidkamera mit eingelegtem Film befestigt war, die genau auf den Toten gerichtet war.
Bei der weiteren Untersuchung der Wohnung entdeckten die Ermittler viele Anzeichen für sexuelle Aktivitäten. So waren auf der Couch Damenkleider zu sehen, die Kostümen glichen, ebenso viel Reizwäsche. In einem Nebenraum wurden weitere Requisiten gefunden. Darunter viel pornografisches Material, insgesamt 74 Vorhängeschlösser mit den entsprechenden Schlüsseln, zwei ordentlich zusammengelegte Seile, wobei eines davon mit
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