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Ich habe mich versehentlich auf den Staubsauger gesetzt

Ich habe mich versehentlich auf den Staubsauger gesetzt

Titel: Ich habe mich versehentlich auf den Staubsauger gesetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laila Kühle , Detlef Dreßlein
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verstörender Abend.«
    Die ersten fünf Fälle zitieren wir – wie die Vortragenden – wörtlich mit nur leichten Kürzungen aus Dr. Alschibajas Dissertation aus dem Jahr 1978. Die restlichen Fälle erzählen wir kurz und griffig nach.
    Vorweg die Erklärung der lateinischen Begriffe und Fremdwörter:
    Präputium: Vorhaut
    Frenulum: Vorhautbändchen
    Glans penis: Eichel
    Zirkumzision: Beschneidung
    Sulcus coronarius: Kranzfurche
    Cerclage: Verschluss des Gebärmutterhalses
    Urethra: männliche Harnröhre
    Nekrose: Absterben
    Corona glandis: Eichelrand
    Orificium externum: Harnröhrenöffnung
    Hypospadia penis: Hypospadie; Entwicklungsstörung der Harnröhre
    Fall 1:
    Kr., 53 Jahre, evangelisch, verheiratet, Beruf: Hausmeister
    Unfallhergang: Der angeblich impotente Patient hielt bei einem Masturbationsversuch den nicht erigierten Penis in den Ansaugstutzen eines laufenden Staubsaugers. Der Penis wurde in das Staubsaugergehäuse gezogen und kam mit dem Rotor in Berührung. Es kam zu einer stark blutenden Verletzung am Penis. Der Patient fuhr sofort mit dem Unfallwagen in die Klinik.
    Lokalbefund: Präputium zerrissen. Frenulum abgerissen. Multiple Einrisse an der Eichel, besonders links, bis an die Kranzfurche reichend. Erstversorgung Intubationsnarkose. Einführen eines Ballonkatheters unter aseptischen Bedingungen in die Blase. Urin zunächst blutig, später klar. Desinfektion mit Sublimatlösung. Nach dem Abwaschen des Penis zeigte sich, dass die Umgebung der Harnröhrenmündung nahezu schwarz war. Sparsames Abtragen der zerfetzten Hautteile und Naht mit Catgut, wobei jeweils nur so tief gestochen wurde, wie zur Blutstillung erforderlich war. Wegen der zahlreichen teils längs, teils winkelig verlaufenden Verletzungen, die insgesamt um die Zirkumferenz der Glans penis reichten, waren etwa 80 Nähte bei sparsamem Fassen der Wundränder erforderlich. Darnach Anlegen eines Salbenmullverbandes. Bei Druck auf den Penis entleerte sich wiederholt etwas Blut neben den Katheter, sodass mit einer Harnröhrenverletzung gerechnet werden musste.
    Verlauf: Nach operativer Wundversorgung und vorübergehender (7 Tage) Dauerkatheterbehandlung wegen Blutung aus der vorderen Harnröhre trat eine primäre Wundheilung ein. Nach 14 Tagen stationärer Behandlung gebessert in hausärztliche Betreuung entlassen, mit der Empfehlung, die Harnwegsinfektion mit Durenat oder Furadantin weiterzubehandeln.
    Fall 2
    Rö, 73 Jahre, evangelisch, geschieden, Beruf: Rentner (Tischler)
    Unfallhergang: Der Patient befand sich wegen Ischias in orthopädischer Behandlung.
    Er wollte sich mit dem Staubsauger massieren. Dabei sei ihm angeblich aus Versehen der Penis in den Staubsauger geraten. Wegen erheblicher Blutungen fuhr er sofort mit einem Taxi in das Krankenhaus.
    Lokalbefund: Schwarze Verfärbung der Glans penis sowie der Haut über dem Penis bis Penismitte. In diesem Bereich war die Haut stark geschwollen und ödematös verändert. Tiefe Risswunden an der Glans penis und Zerfetzung der Haut über der gesamten Glans. Am Präputium befanden sich zahlreiche unregelmäßige Risswunden. Das innere Blatt der linken Hälfte fehlte, das Frenulum war weitgehend nach hinten abgerissen und es blutete in diesem Bereich.
    Erstversorgung: Etwa 1,5 Zentimeter breite Zirkumzision. Das innere und das äußere Blatt ließen sich an der rechten Hälfte gut adaptieren, während eine Adaptation der linken Hälfte wegen des Fehlens des inneren Blattes nicht möglich war. Daher wurde das äußere Blatt an dem subkutanen Bindegewebe vernäht. Situationsnähte über Glans penis und Abtragen der Nekrosen. Wegen der Zerfetzung des Frenulums war eine Adaptation in diesem Bereich nicht möglich; daher wurde dieses abgetragen und die Blutung mit Catgut-Nähten unterbunden.
    Sorgfältige Blutstillung. Einlegen eines 18er-Ballonkatheters; Urin war klar. Hochlagerung des Penis. Salbenverband, Rivanolumschläge.
    Verlauf: Nach Zirkumzision und Wundversorgung heilten die Verletzungen störungsfrei ab. Der Katheter wurde am vierten Tag entfernt. Es wurden täglich Penisbäder mit Kaliumpermanganat durchgeführt und Durenat und Complamin bis zur Entlassung nach 34 Tagen stationärer Behandlung gegeben.
    Fall 3
    Re, 65 Jahre, röm.-kath., verheiratet, Beruf: Rentner (Arbeiter)
    Unfallhergang: Angeblich beim Massieren mit dem Staubsauger wegen Kreuzschmerzen sei der Penis in den Staubsauger geraten.
    Lokalbefund: Die Glans penis war schwarz verfärbt, auf der linken Seite zeigte sie

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