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Ich habe mich verträumt

Ich habe mich verträumt

Titel: Ich habe mich verträumt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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hören Sie. Es tut mir leid, dass ich meiner Freundin gesagt habe, dass Sie gerade aus dem Gefängnis kommen. Aber Sie sind ein verurteilter Verbrecher, und …“
    „Und was?“
    Ich seufzte. „Und Sie können hier anfangen.“
    „Die Küche, also.“ Damit drehte er sich um und ging aus dem Haus, vermutlich, um das erste Fenster zu holen.
    Als er draußen war, lehnte Margaret sich vor. „Habt ihr beide Streit? Und warum hast du ihm gesagt, du hättest einen Freund?“, wollte sie wissen. „Der ist ja schnuckelig. An deiner Stelle würde ich ihn sofort verführen.“
    „Wir haben keinen Streit! Wir kennen uns ja kaum. Und ja, er sieht umwerfend aus, aber das spielt hier keine Rolle.“
    „Warum? Ich denke, du willst flachgelegt werden.“
    „Schsch! Sprich leiser. Ich habe ihm gesagt, ich sei vergeben.“
    „Warum denn das?“ Margaret schlürfte ihren Kaffee.
    Ich seufzte. „Natalie war letztes Wochenende hier und wollte alles Mögliche über Wyatt wissen …“ Margaret, die fantasieloseste Kreatur der Welt, hatte nie verstanden, was ich an meinen erfundenen Freunden fand. „Wie auch immer. Ich finde, es ist gar nicht schlecht, wenn er denkt, dass hin und wieder ein Mann hier vorbeikommt. Nur für den Fall, dass er meine Wertsachen ausspionieren will.“
    „Ich hätte nichts dagegen, dass er meine ausspioniert.“ Ich sah sie böse an. „Okay, okay. Aber er ist heiß. Ich frage mich, ob er an einer Affäre interessiert wäre.“
    „Margaret!“
    „Entspann dich. Ich mache doch nur Spaß.“
    „Margs, da wir gerade von Freunden sprechen … Wolltest du mich nicht mit diesem Schmied verkuppeln? Allmählich bin ich ganz schön verzweifelt.“
    „Ach ja, genau. Lester, der Kunstschmied. Komischer Kerl. Ich werde ihn anrufen.“
    „Ich kann’s kaum erwarten“, murmelte ich.
    Sie trank noch einen Schluck Kaffee. „Hast du wohl irgendwas zu essen? Ich bin am Verhungern. Ach, übrigens habe ich ein bisschen Schmutzwäsche mitgebracht, ich hoffe, das ist in Ordnung. Ich musste einfach schnell aus dem Haus. Und wenn Stuart anruft, will ich nicht mit ihm sprechen, okay?“
    „Natürlich. Sonst noch etwas, Eure Majestät?“
    „Könntest du wohl mal Magermilch besorgen? Diese Kaffeesahne bringt mich noch um.“ Margaret gehörte zu den Leuten, die nur fettarmen Käse aßen und nicht wussten, was ihnen entging.
    Callahan kehrte mit einem neuen Fenster in die Küche zurück und lehnte es gegen die Wand.
    „Sind Sie verheiratet, gut aussehender Nachbar?“, fragte Margs.
    „Nein“, kam die Antwort. „Soll das ein Antrag sein?“
    Margaret grinste anzüglich. „Vielleicht“, murmelte sie.
    „Margaret! Lass ihn in Ruhe!“
    „Wie lange waren Sie eingebuchtet, Al Capone?“, fragte meine Schwester weiter. „Oh Gott, dieser Knackarsch!“, raunte sie mir zu, ohne den Blick von ihm zu nehmen.
    „Hör auf“, flüsterte ich zurück.
    „Neunzehn Monate“, antwortete Callahan. „Und danke.“ Er zwinkerte Margaret zu. Sofort spürte ich ein warmes Ziehen im Unterleib.
    „Neunzehn Monate von drei Jahren?“, fragte Margs nach.
    „Ich sehe, Sie haben Ihre Hausaufgaben gemacht.“ Er lä chelte meine Schwester an. Meine hübsche Schwester. Meine hübsche, rothaarige, blitzgescheite Schwester mit gutem Einkommen und noch dazu Kleidergröße 34.
    „Na ja, Grace hatte mich gebeten, Sie zu überprüfen, wo Sie doch eine Gefahr für ihre Sicherheit darstellen.“
    „Halt die Klappe, Margaret.“ Ich wurde rot.
    „Haben Sie sonst noch Fragen?“, erkundigte sich Callahan freundlich.
    „Haben Sie schon eine Frau gehabt, seit Sie draußen sind?“, fragte Margaret und studierte eingehend ihre Fingernägel.
    „Ach herrje!“, krächzte ich.
    „Sie meinen, ob ich auf meinem Weg in die Stadt am örtlichen Freudenhaus angehalten habe?“
    „Genau“, bestätigte Margaret, ohne mein entsetztes Quieken zu beachten.
    „Nein. Keine Frauen.“
    „Wow. Und wie war das im Bau? Freundinnen gehabt?“, fuhr sie fort. Ich schloss die Augen.
    Callahan dagegen lachte. „Es war nicht die Art von Gefängnis.“
    „Da müssen Sie ja sehr einsam sein“, sagte Margaret und grinste anzüglich hinter seinem Rücken.
    „Bist du jetzt fertig mit deinem Verhör?“, fuhr ich sie an. „Er hat zu arbeiten.“
    „Spielverderber“, meinte Margaret. „Aber du hast recht. Und ich muss in die Kanzlei. Ich bin Anwältin, Callahan, hat Grace Ihnen das gesagt? Strafverteidigung. Wollen Sie meine Karte?“
    „Ich bin komplett

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