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Ich habe sieben Leben: Die Geschichte des Ernesto Guevara, genannt Che (German Edition)

Ich habe sieben Leben: Die Geschichte des Ernesto Guevara, genannt Che (German Edition)

Titel: Ich habe sieben Leben: Die Geschichte des Ernesto Guevara, genannt Che (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Hetmann
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einem Lande, dessen Präsident ein Verbrecher und Dieb ist, die ehrlichen Männer tot sind oder im Gefängnis.
    Ich weiß, dass die Gefangenschaft für mich nicht leichter sein wird als für jeden anderen: sie wird aus feigen Drohungen und kriminellen Foltern bestehen. Aber ich habe keine Angst vor dem Gefängnis, ebensowenig wie vor der Wut des elenden Tyrannen, der 70 meiner Brüder ermorden ließ.
    Verurteilen Sie mich. Ich werde mich nicht darum kümmern. Die Geschichte wird mich freisprechen.«
    Er wird zu 15 Jahren Kerker verurteilt, Raúl Castro erhält 13 Jahre; die Anklage gegen die Kommunisten wird fallengelassen.
    Die Wirkung der Moncada-Rebellion und der Gerichtsverhandlung ist durchschlagend. Hätten das Militär und die Polizei nicht so brutal reagiert, so wäre das ein wilder, halb gangsterhafter Zwischenfall gewesen, wie es viele in der politischen Geschichte Kubas gegeben hat. Aber die Art der Unterdrückung und der Prozess machen aus Castro einen populären Helden.
    Das Bürgertum, Intellektuelle, Katholiken, die Liberalen und die Mittelklasse sind empört. Erinnerungen an die unseligen Zeiten unter dem Diktator Machado sind wachgeworden. Wie weit die proletarische Landbevölkerung über die Ereignisse genaue Nachrichten erhält, ist schwer zu sagen. Aus den Zeitungen, die zensiert sind und die viele der Landarbeiter und Bauern auch nicht lesen könnten, wohl nicht. Aber es gibt Gerüchte. Mündlich wird vieles weitergetragen. Leute, die sich nur vom Sehen kennen, raunen sich die letzten Neuigkeiten über den Prozess zu.
    Im Oktober 1953, zehn Tage nach dem Gerichtsverfahren gegen Castro, werden für den 1. November 1954 allgemeine Wahlen ausgeschrieben. Aus seinem Gefängnis auf der Pinien-Insel greift Castro mit Briefen, die von seinen Freunden in Pamphlete umgeschrieben werden, in den Wahlkampf ein.
    Er liest im Kerker Hugos Les Misérables und den 18. Brumaire des Louis Bonaparte von Karl Marx. Im Juni 1954 erscheint seine Rede Die Geschichte wird mich freisprechen als Broschüre und findet insgeheim große Verbreitung.
    In zwei Briefen, die aus diesem Monat datiert sind, berichtet Castro, wie er im Gefängnis den ganzen Tag zu lesen versucht, wie um ihn die Leichen seiner Mitgefangenen liegen, die auf mysteriöse Weise umgekommen sind oder die man auf der anderen Seite der Zelle aufgehängt hat. Am 1. November finden die Wahlen statt. Batista zieht wieder ins Präsidentenpalais ein, ohne Opposition, nur die Hälfte der Wählerschaft hat gestimmt, obwohl die Stimmabgabe gesetzliche Pflicht gewesen ist.
    Am 15. Mai 1955 verlassen Castro, sein Bruder und 18 ihrer Mitstreiter die Pinien-Insel. Sie sind begnadigt worden. Das Batista-Regime wähnt sich sicher.
    Sofort publiziert Fidel einen Artikel mit der Überschrift Sie lügen Chaviano!, in dem er den befehlshabenden Oberst wegen der Folterungen nach dem Angriff auf die Moncada-Kaserne angreift.
    Beunruhigt von den Mordanschlägen, mit denen die Batista-Polizei unliebsame Personen aus dem Weg zu räumen versucht, entschließt sich Fidel, nach Mexiko zu gehen und dort eine disziplinierte Gruppe um sich zu sammeln, die den Kern für einen Guerillaverband bilden soll, mit dem er zurückkehren und Batista stürzen will. Sein Bruder Raúl befindet sich schon, nachdem man ihn auf Kuba fälschlich der Brandstiftung bezichtigt hat, in Mexico City.
    Castro und seine Freunde suchen und finden Geldgeber für ihre Expedition unter in den USA lebenden wohlhabenden kubanischen Emigranten. Ein Ausbildungskurs für die Guerilleros wird eingerichtet. Zu diesem Zeitpunkt begegnen sich Castro und Ernesto Guevara, und ihre Freundschaft beginnt.

    Fidel - Sierra Maestra

Transit Mexiko
    Ernesto sagt: »Nach all meinen Erfahrungen auf den Reisen durch Südamerika und bei dem Staatsstreich in Guatemala bedurfte es nicht mehr viel, um mein Interesse an der Beteiligung an irgendeiner Revolution gegen die Tyrannei zu erwecken.«
    Hilda, seine Frau, erzählt: »Ernesto und Fidel sprachen in diesen Tagen über nichts anderes als über die kubanische Revolution. Ich wusste, dass ich meinen Ehemann an die Revolution verlieren würde. Am 15. Februar 1956 wurde unsere Tochter Hildita geboren.«
    Die militärische Ausbildung findet unter Anleitung von General Alberto Bayo, gebürtiger Kubaner und Offizier des republikanischen Heeres während des Spanischen Bürgerkrieges, statt. Ernesto wird von seinen Kameraden »Che« genannt. Die Kubaner leiten diesen Spitznamen von Guevaras

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