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Ich habe sieben Leben: Die Geschichte des Ernesto Guevara, genannt Che (German Edition)

Ich habe sieben Leben: Die Geschichte des Ernesto Guevara, genannt Che (German Edition)

Titel: Ich habe sieben Leben: Die Geschichte des Ernesto Guevara, genannt Che (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Hetmann
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Grundrechte, von Batista schon immer missachtet, werden nun offiziell aufgehoben, eine strenge Pressezensur eingeführt. Fidel ist es gelungen, mit einigen seiner Freunde in das Gebirge La Gran Pedra zu entkommen.
    Nachdem es in der Öffentlichkeit und selbst aus Kreisen von Batista-Anhängern zu Protesten gegen die Brutalitäten des Militärs und der Polizei gekommen ist, hat der Erzbischof von Santiago interveniert. Der Oberkommandierende der Streitkräfte in der Stadt hat ihm das Versprechen gegeben, dass von nun an die Rebellen, falls sie sich stellen, von Gerichten abgeurteilt, aber nicht mehr auf der Stelle ermordet würden. Insgeheim aber geben die hohen Offiziere Weisung, wo immer möglich, gefangene Aufständische zu liquidieren.
    Der Erzbischof, Monsignore Pérez Serantes, lässt sich ins Gebirge fahren und wandert dort mehrere Stunden mit einem Megaphon umher, mit dem er die Rebellen auffordert, aus ihren Verstecken hervorzukommen. Castro selbst wird von dem humanen Armeeleutnant Sarría schlafend in einer Hütte in den Vorbergen der Sierra Maestra aufgestöbert. Pedro Sarría, der Fidel von der Universität her kennt, beugt sich über ihn, tastet ihn scheinbar nach Waffen ab und flüstert ihm dabei ins Ohr: »Nenn nicht deinen richtigen Namen, sonst wirst du erschossen.«
    Auch eine Anzahl führender Kommunisten werden nach dem Moncada-Überfall verhaftet. Sie hatten sich zu der Geburtstagsfeier eines Genossen in Santiago versammelt, was die Polizei vermuten ließ, sie könnten direkt oder indirekt an dem Unternehmen beteiligt gewesen sein. In Wirklichkeit wissen sie nichts von Castros Plänen und missbilligen später die Rebellion ganz entschieden.
    Im Oktober wird gegen Castro und seine Kameraden vor Gericht verhandelt. Es soll der Versuch gemacht worden sein, Fidel zu vergiften oder jedenfalls sein Erscheinen im Gerichtssaal zu verhindern. Aber das ist misslungen. Zweimal wird er in den Verhandlungen vorgeführt. Am 16. Oktober hält er seine brillante Verteidigungsrede.
    In Wirklichkeit wird es eine Anklagerede gegen das Regime Batista, eine Programmrede für die »Bewegung«.
    Er weist zunächst auf die Elendssituation hin.
    »Und dies ist das Volk, auf das wir in unserem Kampf setzen: 700.000 Arbeitslose, die nichts anderes wünschen, als ehrlich ihr tägliches Brot zu verdienen, ohne auf der Suche nach einem Lebensunterhalt emigrieren zu müssen.
    500.000 Landarbeiter, die in elenden Hütten hausen, vier Monate im Jahr arbeiten und in der übrigen Zeit hungern, die das Elend mit ihren Kindern teilen, die nicht einen Zoll Boden besitzen und deren Lebensweise Mitleid erregt in jedem, dessen Herz nicht aus Stein ist.
    400.000 Industrie- und Hafenarbeiter, deren Renten veruntreut und denen ihre Vergünstigungen weggenommen werden, deren Wohnungen Elendsquartiere sind und deren Löhne aus den Händen der Fabrikanten in die der Wucherer wandern, deren Zukunft Lohnsenkungen und Entlassung sind, die ihr ganzes Leben lang schuften und erst im Grabe Ruhe finden.
    100.000 kleine Farmer, die auf einem Stück Land leben und sterben, das nicht ihnen gehört und das sie traurig betrachten wie Moses das Gelobte Land, wissend, dass sie es nie besitzen werden; die wie feudale Leibeigene für die Nutzung ihrer Parzellen einen Teil der Ernte abgeben müssen, die dieses Land nicht lieben können, nicht verbessern, nicht verschönern und nicht mit Zitronen- oder Orangenbäumen bepflanzen können, weil sie niemals wissen, wann ein Sheriff kommen wird oder ein Landhüter, um sie von ihrem Land zu vertreiben.
    30.000 Lehrer und Professoren, die so notwendig sind für ein besseres Schicksal zukünftiger Generationen, die sich ganz dieser Aufgabe widmen und doch so schlecht behandelt und bezahlt werden...«
    Sehr geschickt zieht er damit diese sozialen Gruppen auf die Seite der »Bewegung«. Dann folgt ein konkretes Programm der revolutionären Regierung, also die Antwort auf die Frage: Was würde die »Bewegung« tun, wenn ihr das Volk von Kuba zum Siege verhilft?
    »Zunächst würde sie - wie die Verfassung es übrigens vorschreibt - eine maximale Größe des Landbesitzes für jeden Typ landwirtschaftlicher Unternehmen festsetzen und das überschüssige Land an sich bringen: durch Enteignung und Rückgewinnung von Ländereien, die dem Staat gestohlen wurden; sie würde Sumpfgebiete trockenlegen, riesige Baumschulen anpflanze und bestimmte Gebiete für die Wiederaufforstung reservieren. Zweitens, würden wir das

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