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Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition)

Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition)

Titel: Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Ford
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Rücksitz, und eine Alarmglocke klingelte in ihrem Kopf. Raus hier, Liv! Los jetzt!
    Sie presste ihren Fuß auf die Kupplung und fummelte an der Gangschaltung herum. Komm, komm schon. War das der erste oder der dritte Gang? Sie trat aufs Gaspedal, hörte, wie der Motor eine halbe Sekunde orgelte und dann abstarb. »Mist.«
    Er klopfte erneut an die Scheibe, diesmal mit der Faust. »Mach das Fenster auf.«
    Sie tastete nach dem Schlüssel in der Zündung und ließ ihn nicht aus den Augen. Ein Geräusch irgendwo hinter ihm veranlasste ihn, sich aufzurichten und über das Autodach zu schauen. Dann wurde ihr alles klar. Er brauchte gar keine Waffe. Er war riesig. Seine massige Hand lag auf dem Autodach, seine Muskeln spannten unter seinem T-Shirt, er hatte eine breite Brust und einen kräftigen Nacken. Sein ganzer Körper war eine Waffe. Bis gestern hatte ihr das ein Gefühl der Sicherheit und noch vieles mehr vermittelt. Jetzt wirkte es nur noch bedrohlich. Als er sich wieder hinunterbeugte und zu ihr in den Wagen sah, seine Hand vom Dach löste und den Ellenbogen hob, überlegte sie, dass es ein leichtes Spiel für ihn wäre, die Fensterscheibe einzuschlagen. Innerhalb von Sekunden konnte er ihr seinen Unterarm ins Gesicht stoßen oder seine Hand um ihren Hals legen. »Komm schon, Liv. Rede mit mir.«
    In seiner Stimme klangen Dringlichkeit und Enttäuschung; sie wusste, dass sie gar nicht so schnell den Wagen starten und wegfahren konnte, wie er hineingreifen und ihr etwas antun konnte. Sie ließ den Zündschlüssel los und fuhr das Fenster herunter.
    Während das Fenster aufging, sagte er in die Öffnung: »Was ist los?« Als die Lücke endlich groß genug war, beugte er sich über den Rand und streckte den Kopf herein.
    Instinktiv rutschte sie weg. Wollte er wissen, warum sie den Wagen abgewürgt hatte, oder sich nach ihrem Vater erkundigen? Sie kannte den Blick in seinen Augen. Er beobachtete, machte sich ein Bild. Das war keine Täuschung. Sie hätte am liebsten ihr Gesicht abgewendet, doch das hieße nur, weiter die Rolle des verzweifelten, verängstigten Opfers zu spielen – und davon hatte sie die Nase voll.
    Die Mittelkonsole des Wagens drückte in ihre Hüfte, der Sicherheitsgurt lag über ihrer Brust. Sie war eingeklemmt und unfähig, sich schnell zu bewegen, also löste sie den Gurt und achtete darauf, entschlossen und nicht defensiv zu wirken. Dann zuckte sie die Achseln – locker, beiläufig, keineswegs panisch vor Angst. »Nichts ist los«, sagte sie.
    Zweifel blitzten kurz in seinem Blick auf, dann entspannten sich seine Züge wieder. »Liv, hör zu. Ich will einfach nur mit dir reden.«
    Er ging in die Hocke und sah ihr auf Augenhöhe ins Gesicht. Er legte seine Arme locker in den Fensterrahmen, als unterhielte er sich mit einem Freund. Unter anderen Voraussetzungen hätte das vielleicht sogar funktioniert. Doch es war dunkel, sie waren alleine, er war kräftig und durchtrainiert – und wirkte bedrohlich.
    Die Angst flüsterte ihr ein, auf den Beifahrersitz zu rutschen und durch die Beifahrertür zu fliehen, doch sie wusste, dass sie es niemals schaffen würde. Sie griff nach der Tür, schob sie auf und spürte seinen massigen Körper, als sie ihn zurückdrängte und auf den Asphalt trat. »Okay, lass uns reden.«
    Doch er sagte nichts, jedenfalls nicht sofort. Sie standen sich an der offenen Autotür gegenüber, während das Licht der Innenbeleuchtung in die Dunkelheit zwischen ihnen fiel. Er wirkte unsicher, ein wenig sauer. Dann fiel sein Blick auf ihre steifen Schultern und die Füße. Sie wirkte, als könnte sie jeden Moment loslaufen. Also änderte er die Taktik, entspannte seinen Körper und öffnete die Hände.
    »Können wir irgendwo hingehen?«, schlug er vor. »Der Pub oben an der Straße hat geöffnet.«
    Sie sah sich um. Von der Park Street drang Verkehrslärm herein, die Lichter der Hauptstraße beleuchteten die Einfahrt zum Gässchen, doch das Parkhaus selbst und die enge Zufahrtsstraße waren menschenleer. Ihr gefiel es hier drinnen nicht, aber sie wollte auch nicht ihren Wagen verlassen. Sein Licht gab ihr Sicherheit. Wenn sie wegging, konnte er sie stillschweigend ermorden, und bis morgen würde niemand sie finden. »Nein, wir können auch hier reden.«
    Er schien nicht sonderlich glücklich darüber. Er ließ den Blick zu seinen Füßen gleiten, atmete durch und sah wieder auf. »Falls ich dich erschreckt habe, ich bin …«
    »Mich erschreckt?«, spuckte sie giftig aus.
    Er

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