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Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition)

Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition)

Titel: Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Ford
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stehen blieb.
    Passt du jetzt auf, Livia?
    »Haben Sie den schon gesehen?«, fragte Rachel und zeigte mit einem behandschuhten Finger auf die Worte.
    »Nein.«
    »Stand das noch nicht drauf, als Sie gestern gegangen sind?«
    »Nein.«
    »Und Sie haben das auch nicht geschrieben?«
    »Was? Nein. Was zum Teufel soll das heißen?«
    »Tut mir leid, Livia, aber ich muss allem nachgehen.«
    Liv legte die Arme um sich. »Nein, ich habe das nicht geschrieben.«
    »Okay. Es lag mit der Vorderseite nach unten auf dem Boden unter anderen Sachen von Ihrem Schreibtisch, wahrscheinlich sollten Sie es beim Aufräumen finden.«
    »Mein Gott«, flüsterte Liv.
    Rachel sah auf die Uhr. »Ich habe in zehn Minuten einen Termin. Mit den Fingerabdrücken sind wir da drinnen fast fertig. Sobald die fertig sind, können Sie anfangen aufzuräumen. Ich glaube kaum, dass der Einbrecher noch etwas anderes hinterlassen hat. Aber zur Sicherheit sollten Sie alles mit Handschuhen anfassen. Die Jungs von der Spurensicherung geben Ihnen ein Paar. Falls Sie doch noch was finden, stecken Sie es in eine Plastikhülle.«
    Liv nickte und stellte dann dieselbe Frage wie gestern. »Muss ich mir ernsthaft Sorgen machen?«
    Rachel blickte zum Büro zurück. »Die Sache scheint zwar Sie zu betreffen, trotzdem tendiere ich nach wie vor zu der Annahme, dass es irgendwas mit Ihrem Büro oder Ihrer Arbeit zu tun haben muss. Ich kann Ihnen nur raten, nicht alleine im Büro zu bleiben. Beide Vorfälle haben sich außerhalb der Geschäftszeiten ereignet, bleiben Sie also nicht länger, und kommen Sie nicht früher zur Arbeit als alle anderen. Und parken Sie Ihren Wagen nicht im Parkhaus. Das gilt sowohl für Sie als auch für Ihr Team.«
    »Glauben Sie, dass Kelly und Teagan auch in Gefahr sind?«
    »Sicher ist sicher.«
    Liv betastete die Verletzung in ihrem Gesicht. Sie wollte nicht, dass noch jemand verletzt wurde. »Was, glauben Sie, will der Kerl?«
    Rachel zog kurz die Mundwinkel herab. »Vermutlich ist das irgendein Wahnsinniger, dem etwas gegen den Strich geht, das nur für ihn einen Sinn ergibt. Mit ein bisschen Glück hat er sich mit der Zerstörung des Büros abreagiert. Vielleicht hören Sie nie wieder von ihm.«
    Liv nickte und überlegte, wieso es ihm nicht schon gereicht hatte, sie vor drei Tagen zu verprügeln.
    »Kann jemand heute Nacht bei Ihnen bleiben? Ein Freund oder Verwandter?«
    »Glauben Sie denn, dass ich Schutz brauche?«
    »Nein, aber Sie haben ein paar harte Tage hinter sich. Ein bisschen Gesellschaft wird Ihnen guttun.«
    Liv fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. Das war nur der Schock – sonst nichts. Und das war eine ganz normale Reaktion. »Ich werde es mir überlegen.«
    Rachel sah auf die Uhr. »Ich muss los. Verhalten Sie sich wie gehabt, und rufen Sie die Polizei, wenn Sie sich Sorgen machen.«
    Als sie in der Park Street verschwand, verspürte Liv wieder das Unbehagen in der Magengrube. Sie war sich nicht sicher, ob es hier tatsächlich um das Büro ging. Die Sache hatte irgendetwas Persönliches. So wie ihre Verletzungen.
    Liv hockte mitten im Chaos und arbeitete sich durch die Trümmer ihres Arbeitslebens. Der Inhalt des Aktenschrankes war überall verstreut – Steuerinformationen, Kundendaten, Arbeitsaufzeichnungen, Rechnungen. Nirgends eine gekritzelte Nachricht. Sie sammelte die Unterlagen zusammen, stapelte sie gegen die Wand und hoffte, später irgendwann wieder ein System hineinzubringen.
    Sie arbeitete sich um den Schreibtisch herum, sortierte Rettenswertes von hoffnungslos Kaputtem, füllte einen Müllsack und fing mit einem zweiten an. Die Angst hatte sie gepackt, seit sie das Büro betreten hatte, doch während sie sich sorgfältig durch das Chaos arbeitete, wich sie erst einem Gefühl des Verlustes, dann dem Gefühl von Verschwendung und schließlich der unbehaglichen Gewissheit, dass jemand Unbefugter in ihre Privatsphäre eingedrungen war. Hinter dem Schreibtisch sammelte sie die kaputten Teile der alten Uhr ihres Vaters auf und wurde immer gereizter. Die Uhr stand, so lange sie zurückdenken konnte, immer neben seinem Bett. Sie hatte sie aus seiner Wohnung gerettet, als er ins Hospiz gebracht wurde. Sie war alt und funktionierte nicht mehr, erinnerte sie aber an ihn. Und nun hatte jemand sie absichtlich kaputt geschlagen.
    Sie fuhr mit dem Finger über das zerbeulte Gehäuse, legte es vorsichtig auf ihren Schreibtisch, wandte sich wieder zum Boden und entdeckte die Schüssel, die Cameron für sie getöpfert

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