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Ich kann so nicht mehr arbeiten!: Freude und Sinn statt Seeleninfarkt (German Edition)

Ich kann so nicht mehr arbeiten!: Freude und Sinn statt Seeleninfarkt (German Edition)

Titel: Ich kann so nicht mehr arbeiten!: Freude und Sinn statt Seeleninfarkt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Violetta Jung
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an die Bediensteten. Violetta missfiel dieses Verhalten und sie litt unter den Demütigungen ihrer Brüder. Bald schlich sie sich nachts aus dem Bett. Heimlich und auf ihre Weise übte sie alles, was einen guten Ritter ausmacht. So leicht würde sie sich nicht geschlagen geben und eingestehen, dass sie weniger wert sei als ihre Brüder. Violetta, immer noch zart und zierlich von Gestalt, wurde so mit der Zeit behände und wieselflink. Bald ritt sie ihre verdutzten Brüder schwindelig. Das Lachen blieb ihnen im Halse stecken. Der König hatte den Eindruck, als Vater gänzlich versagt zu haben. Deshalb verkündete er, anlässlich des nahenden sechzehnten Geburtstages von Violetta ein großes Ritterturnier zu veranstalten. Der Gewinner bekomme sie zur Frau.
    Doch der König hatte die Rechnung ohne seine Tochter gemacht. Violetta dachte nicht im Traum daran, einen Ritter, oder wie sie sich auszudrücken pflegte, einen dieser Blechköpfe, zu heiraten. Sie überredete ihre Zofe, während des Turniers in ihrem Kleid und mit verschleiertem Gesicht neben dem König auf der Ehrentribüne Platz zu nehmen. Violetta hingegen, die sich heimlich eine pechschwarze Rüstung mit Gesichtsblende hatte anfertigen lassen, sattelte ihr Lieblingspferd und nahm als »Ritter Namenlos« selbst am Turnier teil. Nachdem sie sämtliche Ritter mit ihrer Lanze aus dem Sattel geworfen hatte, lenkte sie ihr Pferd auf den König zu, senkte die Lanze und nahm den Helm ab. Freudestrahlend blickte sie in das verdatterte Gesicht ihres Vaters und sagte mit fester und für alle vernehmbarer Stimme: »Wohlan, ich wähle mir meinen Preis selbst.« Dann galoppierte sie davon und heiratete den Rosengärtner.
    Da saß ich nun ziemlich perplex mit dem kleinen Mädchen auf meinem Schoß und wusste nicht, wie mir geschah. Das war auch meine Geschichte. Ich fühlte tief im Innersten mit »Violetta Fliegenschreck« mit und fand so viele Parallelen zu meinem eigenen Leben. Allein, ich war nicht mit einem Rosengärtner vermählt, sondern hatte im Alter von achtundzwanzig Jahren meine Jugendliebe geheiratet.
Weisheit in eigenen Angelegenheiten stellt sich ein, wenn Sie die urteilende Fähigkeit Ihres Gehirns mit der qualifizierenden Intelligenz Ihres Herzens synchronisieren.
    Wenn Sie Ihr Urteilsvermögen von Ihrem Herzen abkoppeln, also Gedanken und Gefühle trennen, laufen Sie beruflich Amok. Sie fragen dann nur noch: »Was springt für mich dabei heraus?« oder: »Wie kann ich mich hier selbst bedienen?« oder: »Wie schütze ich mich am besten?« Sie sehen dann nur noch Ihren Vorteil und nicht mehr das Menschliche um sich herum. Sie werden selbstsüchtig, vielleicht sogar habgierig, scheren sich einen Teufel um die Bedürfnisse der anderen und unterdrücken deren berechtigte Belange, zur Not mit Gewalt. Weil die meisten sich heute so verhalten, erleben sie den Berufsalltag als Schlachtfeld. Ein erster Schritt zum Durchbrechen dieses Kreislaufs ist, Farbe zu bekennen.
    Ich hatte meinem Vater als kleines Kind drei Versprechen gegeben. Eines war, nie eine Uniform zu tragen. Mein Vater wurde im Zweiten Weltkrieg als Sechzehnjähriger gegen seinen Willen und ohne Einwilligung seiner Mutter für eine Jugendpanzerdivision rekrutiert. Mit gerade einmal neunzehn Jahren fand er sich als Panzerkommandant bei der Landung der Alliierten in der Normandie wieder. Er überlebte den Einschlag einer Granate in seinen Panzer schwer verletzt und kam in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nachdem er misshandelt worden war, verlegte man ihn mit einer nassen Rippenfellentzündung in ein Lazarett. Französische Ärzte und Schwestern pflegten ihn gesund. Nach sechs Jahren im Krieg kehrte er im Mai 1947 nach Hause zurück. Er hatte sein gesamtes Leben lang das Gefühl, dass die Uniform ihm einen Teil seines Lebens geraubt hatte. Das wollte er seinen Kindern ersparen.
    Entgegen dem Versprechen, das ich meinem Vater gegeben hatte, trug ich viele Jahre lang eine Uniform, nämlich die schwarz-grau-anthrazitfarbene der Businesswelt. Inzwischen habe ich von den Humanenergetikern gelernt, dass ich meinem Körper damit die von ihm benötigten Farben und die Energien dieser Lichtfrequenzen entziehe. Die Farben, die unsere Energiezentren in Form von feinstofflichen Farbenergien aus der Außenwelt benötigen, spenden uns Energie und damit Gesundheit. Dabei spielen die Farben der Kleidung neben denen der Räume eine wesentliche Rolle. Schwarz ist keine Farbe des Lichtspektrums, sondern die totale

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