Ich kann so nicht mehr arbeiten!: Freude und Sinn statt Seeleninfarkt (German Edition)
mein Herz mich drängt. Ich lache und weine dabei spontan, wenn mir danach ist. Vor meinem inneren Auge sehe ich sogar die grüne Farbe, die das Herzenergiezentrum abgibt, wenn es gut arbeitet. Kann ich sie nicht intuitiv erfassen, weiß ich, dass mein Herzenergiezentrum nicht richtig in Gang ist, weil ich mir nicht gestatte, das zu leben, was mein Herz will. Wann immer ich das entdecke, weiß ich, was zu tun ist. Dann geht es regelmäßig auch darum, meine Angst zu überwinden – die Angst, vielleicht verletzt zu werden.
Ihr erstes Energiezentrum ist Ihr physisches Powerzentrum. Ist es geöffnet, verfügen Sie über viel Energie und Willenskraft, sich in der Arbeitswelt zu bewegen.
Sie haben Urvertrauen in sich selbst und das Gelingen Ihrer Unternehmungen. Das schließt das Gefühl ein, finanziell über die notwendigen Mittel zu verfügen oder sie zum rechten Zeitpunkt zu erhalten. Sie fühlen sich von Leben unterstützt und getragen. Ist Ihr erstes Energiezentrum geschlossen oder in seiner Funktion eingeschränkt, ist Ihr Körper schwach und erschöpft, gehen Sie physischen Aktivitäten möglichst aus dem Weg oder sind sogar krank, meist rebelliert auch die Haut. Sie vertrauen sich und dem Leben nicht und haben finanzielle Ängste. Sie erleben sich selbst als antriebsarm, unsicher, wankelmütig oder gar depressiv.
Ihr Körper teilt Ihnen auch in bildhafter Sprache mit, wie es um die verschiedenen Energiezentren in Ihrem Körper bestellt ist. Wenn Sie »verschnupft« sind und »die Nase voll« haben, ist Ihr sechstes Energiezentrum in seiner Funktion gestört und Sie befinden sich emotional auf dem Rückzug. Wenn Sie einen »Kloß im Hals« haben, unterstützt Ihr fünftes Energiezentrum Sie nicht darin, zu sagen, was Sie eigentlich zum Ausdruck bringen wollen, denn es ist geschlossen. Wenn Ihnen »kalt ums Herz« wird oder das »Herz in die Hose rutscht«, schließt sich Ihr Herzenergiezentrum. Ist Ihnen »eine Laus über die Leber gelaufen«, so weist das auf ein in seiner Funktion gestörtes drittes Energiezentrum hin. Geht Ihnen etwas »an die Nieren«, kommt Ihr Urvertrauen ins Wanken und die Stabilität, mit der Sie im Leben stehen, ist in Gefahr. Diese Liste lässt sich endlos fortsetzen. Der Volksmund hat über die Jahrhunderte viel Weisheit zu unseren feinstofflichen Energiezentren in markante Bilder gefasst. Überlegen Sie einmal, welche Ihnen spontan noch einfallen.
Ihr Herzenergiezentrum beeinflusst Ihr berufliches Wohlbefinden wesentlich.
Neurologische Forschungen von Austin und Schore weisen nachdrücklich darauf hin, dass wir alles daransetzen sollten, hegende, gütige, liebende, leidenschaftliche und fürsorgliche Verhaltensweisen zu entwickeln, damit wir sie auch beruflich kultivieren können. Und dies gilt ganz besonders, wenn Sie ein Mann sind, der als Kind nicht heulen und keine Schwäche zeigen durfte, oder wenn Sie wie ich als Mädchen im Jungenmodus aufgewachsen sind. Zu der Einsicht, dass Letzteres auf mich zutraf, gelangte ich erst als gestandene Geschäftsfrau mittels eines Kinderbuches und zu einem Zeitpunkt, zu dem ich es am wenigsten erwartete.
Ich besuchte meine Freundin Stefanie im Ruhrgebiet. Kaum hatte ich mich am Küchentisch niedergelassen, kletterte ihre fünfjährige Tochter auf meinen Schoß, kuschelte sich an mich und hielt mir ihr Bilderbuch hin: Der geheimnisvolle Ritter Namenlos von Cornelia Funke. Und während ich dem kleinen Mädchen vorlas, geschah das Unerwartete.
Der König hatte drei prächtige Söhne, die zu Rittern erzogen wurden. Seine geliebte Frau verstarb bei der Geburt ihres vierten Kindes, der Tochter Violetta. Da der König nicht wusste, wie er mit einem Mädchen umgehen sollte, ließ er sie gleichfalls zum Ritter ausbilden. Violetta gab in der großen und viel zu schweren Rüstung eine lächerliche Figur ab. Nur mit äußerster Anstrengung gelang es ihr, damit aufs Pferd zu steigen. Wahrscheinlich fiel sie viele Male wieder herunter, denn ihre Zofe kühlte auf den Bildern ein ums andere Mal die blauen Flecken und riet ihr, es doch lieber mit Sticken und Flötespielen zu versuchen. Ihre Fecht-, Schwert- und Lanzenübungen amüsierten ihre älteren Brüder so sehr, dass sie ihrem Schwesterchen einen unter Rittern üblichen Ehrennamen verpassten, über den sie sich vor Lachen kugelten: »Violetta Fliegenschreck«.
Die drei jungen Prinzen eroberten sich ihren Respekt durch kraftvolle Schwertparaden, waghalsige Reiterspiele und vor allem lautstarke Befehle
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