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Ich kann so nicht mehr arbeiten!: Freude und Sinn statt Seeleninfarkt (German Edition)

Ich kann so nicht mehr arbeiten!: Freude und Sinn statt Seeleninfarkt (German Edition)

Titel: Ich kann so nicht mehr arbeiten!: Freude und Sinn statt Seeleninfarkt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Violetta Jung
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Rhythmus, mit vergänglicher Schönheit und permanentem Wandel in Kontakt.
    Hier wird vermieden, was in unserem Berufsalltag überhandgenommen hat: das Banale, das Offensichtliche, das Übertriebene, die unnötige Ablenkung, der Firlefanz und das Nebensächliche. Seien es alle Formen der machtgierigen Selbstinszenierung, um die hierarchische Position zu unterstreichen, Vergnügungen, die nichts mit der Arbeit zu tun haben, protzige Gebäude, Innenausstattungen sowie Dienstwagen, technische Spielereien und Schnickschnack jeder Art. Was kommt Ihnen dabei in den Sinn? Priorität haben in den Gärten hingegen sieben Grundsätze: Asymmetrie, Einfachheit, strenge Erhabenheit, Natürlichkeit, Beschaulichkeit, Tiefe und das Fehlen von jedwedem Beiwerk. Wo finden Sie dies heute in Ihrer Arbeit und an Ihrem Arbeitsplatz?
    Japanische Wandelgärten dienen der inneren Einkehr, die uns erkennen lässt, wie die zyklischen Rhythmen auf uns wirken. Was uns beispielsweise auf unserem Berufsweg unerwartet offenbart wird und warum, wann wir gezwungen werden, umzukehren oder anders aufzutreten.
    Machen wir uns also auf den Weg durch den Wandelgarten, der uns auf und ab, über Felsen und Hügel, über Stock und Stein, durch weiches Moos und zartes Gras, zu friedvollen Hainen und unverhofften Aussichten führt. Wir gehen auf knirschenden Kieselsteinen und holprigen Wegen. Über glatte Trittsteine durchqueren wir einen rauschenden Bach und landen unverhofft auf einer Landzunge mit einer beschaulichen Aussicht auf einen friedlichen See. Doch schon werden wir gezwungen, umzukehren. Der Weg gleitet plötzlich in ein schlüpfriges Tal ab und führt anschließend eine Treppe hinauf, auf deren Stufen eine Kamelie ihre roten Blüten als Teppich für uns ausgestreut hat. Dann sind wir wieder an unserem Ausgangspunkt und fangen noch einmal von vorn an. Ein neuer Zyklus hat begonnen.
    Im beruflichen Kontext erkennen wir, dass ein neuer Zyklus begonnen hat, sobald wir in der Hierarchie aufsteigen, eine neue Aufgabe übernehmen, den Arbeitgeber wechseln oder ein Unternehmen gründen. Die Anzeichen für den Beginn oder auch das Ende eines Zyklus sind jedoch meist sehr viel subtiler. Wir befinden uns noch in derselben Position, unsere Umgebung hat sich offenbar ebenso wenig verändert wie die Inhalte unserer Tätigkeit. Und doch hat sich vieles gewandelt. Die Chancen blühen nun an einer anderen Stelle. Plötzlich bezaubern uns ganz andere Düfte, Farben und Formen von Menschen, beruflichen Herausforderungen und Gewinnpotenzialen. Erst jetzt bemerken wir Formationen aus schroffem Gestein und tiefem Wasser, potenzielle Risiken auf unserem Weg, an denen wir auf vorhergehenden Runden hastig und naiv vorbeigeeilt sind. Wo der Untergrund für unsere Aktivitäten zuvor noch trocken und fest war, ist er nun vom langen Regen rutschig und nass. Vielleicht sinken wir sogar ein und bleiben eine Weile stecken. Auf den Beruf übertragen handelt es sich hier um Situationen, in denen frühere Erkenntnisse, lang gehegte Überzeugungen, Gewohnheiten und scheinbar bewährte Arbeitsweisen nicht mehr zum Ziel führen, wir Entwicklungen in unserer Außen- und Innenwelt übersehen oder Chancen unbeachtet an uns vorbeiziehen lassen.
    Nichts ist wirklich plan- und vorhersehbar, auch im Beruf nicht. Wir mögen zwar große Ziele haben und einzelne Etappen auf unserem Weg abstecken, aber in Wirklichkeit können wir immer nur einen Fuß vor den anderen setzen und uns nur auf das einlassen, was sich gerade zeigt. Wer das nicht versteht, kämpft vergeblich. Dieser Kampf kostet Kraft, schmerzt, verletzt uns und entzieht uns unnötig viel Lebensenergie.
Es ist unwichtig, wie viele Runden Sie in Ihrem beruflichen Wandelgarten zurücklegen. Wichtig ist einzig und allein, wie achtsam Sie Ihre Runden drehen.
    Ihr Maß an Achtsamkeit bestimmt darüber, ob Sie zu Ihrem beruflichen Wesen finden und ob der Spaß anhält oder gar den Olymp der Begeisterung erklimmt. Seien Sie täglich und bei jedem Schritt auf ihrem Berufsweg aufmerksam und annehmend. Nehmen Sie alle Eindrücke bewusst in sich auf, auch diejenigen, die Ihnen missfallen. Bemühen Sie sich, die Dinge umfassend zu verstehen – und urteilen Sie nicht.
    Sie können natürlich auch unachtsam durch die Zyklen Ihres Berufslebens rasen, als seien Sie auf einer Autobahn unterwegs. Dabei entgehen Ihnen jedoch die kleinen Wunder, Verzückungen und bereichernden Überraschungen, die Ihr Herz anrühren und Ihnen den Weg zu Ihrem beruflichen

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