Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich kann so nicht mehr arbeiten!: Freude und Sinn statt Seeleninfarkt (German Edition)

Ich kann so nicht mehr arbeiten!: Freude und Sinn statt Seeleninfarkt (German Edition)

Titel: Ich kann so nicht mehr arbeiten!: Freude und Sinn statt Seeleninfarkt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Violetta Jung
Vom Netzwerk:
Liebesbeziehung mit dem Inhalt Ihrer Tätigkeit einlassen.
    Sie müssen sich in den Inhalt Ihrer Arbeit vertiefen, darüber die Zeit vergessen, ganz in ihr aufgehen und zwar in jedem Augenblick. Jeder, der eines von J. K. Rowlings Büchern liest, erfährt diese Verliebtheit in ihren Worten. Solche Sätze kann man nicht einfach so aufs Papier hauen und fertig. Der große Wurf als Autorin oder Schriftstellerin gelingt so nicht.
    In Tausenden von Stunden und Tagen hat J. K. Rowling Alternativen, Worte und Sätze, wieder und wieder gegeneinander abgewogen. Bis sich aus dem Tanz der Buchstaben eine knisternde Spannung aufbaute, die uns das Buch nicht aus den Händen legen lässt, obwohl wir uns vor Müdigkeit die Augen reiben oder schon lange irgendeiner Pflicht nachkommen sollten. Sie lebt dafür, uns mit ihren Worten zu berühren. Ihre Bücher haben eine ganze Generation wieder zum Lesen gebracht. Gleichzeitig zahlt J. K. Rowling einen hohen Preis dafür, dass sie ihren beruflichen Traum lebt. Was sich aus ihrer Liebe und dem Verlangen, zu schreiben, entwickelte, hat sie sich nicht träumen lassen.
    J. K. Rowling begann als arbeitslose alleinerziehende Mutter am Rande des sozialen Gefüges. Heute gehört sie zu den am meisten angesehenen und vermögenden Menschen unserer Zeit. Als die Sozialhilfeempfängerin anfing, Harry Potters Abenteuer niederzuschreiben, fand sie kaum Beachtung. Seit der gigantische Erfolg einsetzte, gibt es viele Bewunderer, aber auch Neider und Einbrüche in ihre Privatsphäre. Reporter boten ihren Freunden Geld, damit sie über J. K. Rowling sprachen, und suchten in den Papierkörben der Zimmer, in denen sie sich aufhielt, nach Informationen über sie.
    Paparazzi verfolgten sie mit Kameras und Teleobjektiv. Sie liebt all das nicht. Auch nicht die öffentlichen Auftritte, das Blitzlichtgewitter und das »Bitte lächeln« für die Kameras. Aber sie akzeptiert es als Teil ihrer heutigen Arbeit und dessen, was sie damit bei ihren Lesern bewirken kann. Was sie außer zu schreiben über alles liebt, ist der Kontakt mit Menschen, die ihre Bücher gelesen haben. Und davon gibt es reichlich.
    Die gleiche Hingabe für die Inhalte ihrer Arbeit finden Sie bei Designern, Modeschöpfern und Künstlern wie Karl Lagerfeld, Giorgio Armani, Stella McCartney, den Etros, den Zegnas und vielen mehr. Bei ihnen fließt das Herzblut in jedem Augenblick, denn Schönheit in Form, Farbe und Gestaltung ist nicht ohne Leidenschaft, Begeisterung, Hingabe und Liebe zu den Inhalten der eigenen Arbeit möglich.
    Wenn Sie nicht in Ihre Arbeit verliebt sind, erfahren Sie Spaß nur über den Umweg der Belohnungen und kurzfristigen Kicks. Sie verkaufen Ihre Zeit, nicht mehr. Vielleicht prostituieren Sie sich auch emotional. Sie tun, was Sie tun, um jemandem zu imponieren, zu gefallen oder auch, um jemanden zu erobern. Das ist alles legitim, doch eine anhaltend freudvolle und begeisternde Arbeit ist so nicht zu erlangen und schon gar nicht die große berufliche Liebesbeziehung. Ich selbst musste mich nach und nach zu den beruflichen Inhalten vortasten, die ich zutiefst liebe, die mich in aller Herrgottsfrühe energiegeladen und mit einem Lachen auf dem Gesicht aus dem Bett springen lassen und über die ich die Zeit vergessen kann. Zuvor hatte ich mich viele Jahre lang als eine Gefangene der äußeren Umstände betrachtet. Ich habe durchgehalten um des Einkommens willen. Ich habe mich angepasst und gegen den Strich bürsten lassen. Gleichwohl habe ich aus meiner eigenen Sicht in den verschiedensten Tätigkeiten stets alles gegeben. Erst wenn meine innere Stimme lauthals zu rebellieren begann, mir das Verhalten von Vorgesetzten unerträglich schien, ich mich auf Nebenwegen verrannte oder zu sehr verbogen hatte, um den Erwartungen anderer zu entsprechen, kam mein Einsatz für die Arbeit zum Erliegen. Die Erkenntnis kam jeweils schlagartig und überraschte viele genauso wie meine Kurskorrektur, weil sie sich nicht ankündigte.
Freie Gedanken und Gefühle schaffen berufliches Wohlbefinden.
    Dazu ein kleines Experiment. Bitte konzentrieren Sie sich auf den folgenden Satz und wiederholen Sie ihn innerhalb von zwei Minuten fünfzig Mal: »Ich liebe jede Minute meiner Arbeit und akzeptiere alles, was dazugehört.«
    Was stellen Sie an sich fest? Dass sich Ihr Verstand gegen diese Aussage wehrt? Ändert sich Ihre Stimmung? Stellen sich Wohlbehagen, Ruhe, Gelassenheit, Freude oder Ähnliches ein? Horchen Sie am Ende der zwei Minuten einen

Weitere Kostenlose Bücher