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Ich koch dich tot: (K)ein Liebes-Roman

Ich koch dich tot: (K)ein Liebes-Roman

Titel: Ich koch dich tot: (K)ein Liebes-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Berg
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Leben zu genießen verstand.
    »Ich lade dich zum Lunch ein«, verkündete er. »Dann können wir Pläne schmieden. Wie man hört, soll das Bona fide ganz nett sein.« Übermütig zwinkerte er ihr zu.
    Das Bona fide. Vivi verzog das Gesicht. Sicher, dort hatten sie einander kennengelernt. Doch das Restaurant erinnerte sie unangenehm an Werners flottes Ableben. Nein, nicht das Bona fide.
    »Wenn du nichts dagegen hast, würde ich lieber zu Alfredo gehen«, schlug sie vor. »Ein gemütlicher Italiener mit familiärer Atmosphäre. Wird dir gefallen.«
    Die Enoteca Alfredo war ihr Lieblingslokal. Noch vor ein paar Wochen wäre es schier unvorstellbar für sie gewesen, dort mit einem Mann aufzutauchen. So viel Pietät musste sein. Aber jetzt war alles anders. Sie hatten eine gemeinsame Zukunft!
    Er nahm ihre Hände und küsste die Fingerspitzen. Einzeln. »Ganz, wie du willst, mein Schatz. Vorher statten wir deiner Bank einen Besuch ab, und nach dem Essen gehen wir shoppen.Ich sehe dich schon in einem wunderschönen weißen Kleid vor mir. «
    Vivis Herz blieb stehen. Was meinte er? »Ganz in Weiß mit einem Blumenstrauß?« Ringe, Hochzeitsglocken, Flitterwochen? Hui. Ihr wurde leicht schwindelig bei dem Tempo, das Richard vorlegte. Wenn auch die Vorstellung, dass demnächst Sylvia von Hardenberg in ihrem Pass stehen würde, durchaus verlockend war.
    Richard hatte ihr Zögern bemerkt. Als könnte er ihre Gedanken lesen, sagte er: »Ich meinte ein hübsches weißes Sommerkleid, nicht etwa ein Hochzeitskleid. Obwohl mir auch das gefallen würde.« Sein Gesichtsausdruck wurde träumerisch. »Und das ist nicht alles. Wir sind nicht mehr ganz jung, aber wir sind auch noch nicht zu alt für …«
    In Vivi begann etwas zu jubeln und zu tanzen, bevor sie noch recht wusste, was es war. »Für was?«
    »Kinder«, flüsterte er.
    Vivi konnte einen Schluchzer nicht unterdrücken. Sie hatte den Gedanken an Kinder längst aufgegeben, jetzt brach er mit aller Macht wieder hervor. Der jahrelang versagte Kinderwunsch, würde er jetzt Wirklichkeit werden? Warum eigentlich nicht? In ihrem inneren Kino lief schon der Film ab. Das Gästezimmer würde sie in das schönste Kinderparadies aller Zeiten verwandeln, und im Garten hinter dem Haus würde sie einen Sandkasten aufstellen lassen.
    »Du wärst eine wunderbare Mutter«, schwärmte Richard. Er legte ihr einen Arm um die Schulter. »Und meine Familie wäre entzückt, wenn ich das Geschlecht derer von Hardenberg mit unseren Nachkommen bereichern würde. Wir regeln das Finanzielle, gehen schön essen, danach könnten wir vielleichtRinge anschauen gehen, was meinst du? Aber das ist Zukunftsmusik. Lass uns erst die Instrumente stimmen, bevor das Konzert losgeht.«
    Gab es einen zweiten Mann auf dieser Welt, der so herrlich formulieren konnte? Und der das Timing so gut draufhatte wie ein begnadeter Dirigent?
    Wolfram Helmholtz war ein ergrauter Mittfünfziger, der das Ehepaar Bernburg viele Jahre lang in allen Bankangelegenheiten betreut hatte. Er staunte nicht schlecht, als Vivi in der Bankfiliale aufkreuzte und für ihren Begleiter eine Vollmacht über ihre Konten beantragte.
    Der Blick des Bankangestellten irrlichterte zwischen seinen beiden Besuchern hin und her, als er mit ihnen in sein Büro ging. Es war ein nüchternes, winziges Gelass, das von den anderen Büros nur durch Milchglasscheiben abgetrennt war. Nervös nestelte er an seinem Krawattenknoten herum. In seinem zu engen grauen Anzug und mit seinen abgestoßenen Hemdmanschetten war er das krasse Gegenteil von Richards nobler Eleganz.
    Mit klopfendem Herzen musterte Vivi ihren Geliebten, der bald ihr Ehemann sein würde. Richard sah sensationell aus. Er trug eine helle Hose, ein tadellos sitzendes dunkelblaues Jackett mit Goldknöpfen, eine gelbe Seidenkrawatte und ein rotgelbes Einstecktuch zum blütenweißen Hemd. Auch sie hatte sich schick gemacht – grauer Hosenanzug, weiße Bluse, dazu eine Perlenkette, ein Erbstück ihrer Mutter. Natürlich reichte ihr biederes Outfit nicht im mindesten an Richards glamouröse Erscheinung heran. Aber sie hatte sich immerhin Mühe gegeben.
    »So nehmen Sie doch bitte Platz«, sagte Wolfram Helmholtz.
    Nachdem sie sich an den Besprechungstisch aus hellem Holz gesetzt hatten, wandte er sich an Vivi.
    »Frau Bernburg, besteht irgendeine, wie soll ich sagen, verwandtschaftliche Beziehung zwischen Ihnen und Herrn von Hardenberg?«
    Er gehört zu mir wie mein Name an der Tür , erklang es glockenhell

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