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Ich komme um zu schreiben

Ich komme um zu schreiben

Titel: Ich komme um zu schreiben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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Nowell zusammen warst.“
    „Ja, ich … Oh Gott, der wohnt doch nicht mehr hier, oder?“
    „Nee, warum?“
    „Weil ich bestimmt einem Dutzend Leute erzählt habe, wie klein sein Schwanz ist. Mann, es wäre echt peinlich, ihm wieder über den Weg zu laufen.“
    Lori bekam Zitronenwodka in die Nase und verbrachte die folgenden dreißig Sekunden damit, zu husten und sich die Tränen aus den Augen zu wischen. Schon wieder starrten alle die beiden an.
    Und von da an wurde es von Minute zu Minute schlimmer.
    Ben nickte in Richtung der beiden kichernden, angetrunkenen Frauen. „Ich denke, es ist besser, wenn ich euch jetzt nach Hause bringe“, sagte er in, wie er hoffte, bester Gentleman-Manier.
    Aber Molly winkte ab. „Ich laufe.“
    „Dann muss ich wohl darauf bestehen.“
    „Was denn, befürchtest du, morgen meine tiefgefrorene Leiche aus einer Schneewehe pflücken zu müssen?“
    „Dafür liegt noch nicht genug Schnee“, antwortete Ben und bugsierte sie durch die Tür. Immerhin schaffte sie es noch zu laufen, ohne zu torkeln.
    Lori tapste hinter ihnen her und kicherte. „Ich wohne nur zwei Häuser weiter, Ben. Um mich brauchst du dir keine Sorgen zu machen.“
    „Aber ich würde mich besser fühlen, wenn ich dich fahre.“
    „Genau“, sagte Molly. „Dann haben alle was zu lästern, wenn wir zu dritt abdüsen. Lori ist total scharf auf mich, Ben! Sie steht auf mich wie … noch was. Und wenn du richtig lieb Bitte sagst, dann lassen wir dich vielleicht zugucken.“
    Dieses Teufelsweib und sein loses Mundwerk! Ben legte weder auf den angedrohten Klatsch noch auf den Film, der gerade in seinem Kopf ablief, gesteigerten Wert.
    „Abgemacht“, sagte er. „Dann fahren wir zu dritt zu mir.“ Das brachte sie erst einmal zum Schweigen. Währenddessen prallte Lori gegen seinen Rücken und schüttelte sich derart vor Lachen, dass auch Ben sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. „So, Ladys. Jetzt schauen wir mal, wie wir euch nach Hause bekommen, ehe ihr euch noch mehr blamiert.“ Womit er nur einen neuen Lachkrampf auslöste. „Ihr werdet jetzt aber bitte nicht loskotzen, oder?“
    „Ich hatte doch nur drei Drinks“, protestierte Molly. Während Ben ihr die Beifahrertür seines Trucks aufhielt, warf er ihr einen strengen Blick zu.
    „Na gut, es waren vier, aber auf zwei Stunden verteilt!“
    „Also bist du von Natur aus dauerfröhlich?“
    „Klar! Wusstest du das noch gar nicht?“
    Doch, wusste er. Und er hatte gewusst, wie unglaublich süß sie war, noch bevor er sie in diesen schwarzen Stiefeln, den Strumpfhosen und dem winzigen schwarzen Minirockgesehen hatte. Und dann war da auch noch dieser rosafarbene Rollkragenpullover, der so wahnsinnig nach … Großstadt aussah. Rosa, rosa, rosa. Alles an Molly war irgendwie rosa. Er musste aufpassen, dass Rosa nicht seine neue Lieblingsfarbe wurde.
    „Lori, brauchst du Hilfe?“
    „Ich komm schon klar!“, rief sie und krabbelte auf den Rücksitz. Ben versuchte nicht mal, sie zum Anschnallen zu bewegen. Es waren ja wirklich nur ein paar Meter bis zu ihrer Haustür.
    Molly erklomm währenddessen im Schneckentempo das Fahrerhäuschen. Was blieb ihm da schon anderes übrig, als die Hände um ihre Taille zu legen und sie auf den Sitz zu hieven? Der Pulli war so dünn, dass er durch den Stoff ihre warme Haut spüren konnte. Ben überkam das fast unwiderstehliche Bedürfnis, hinter Molly herzuklettern, sie auf den breiten Vordersitz zu drücken und …
    Zum Glück fiel ihm in diesem Moment die Computerausstattung ein, die zwischen den Sitzen angebracht war. Nicht gerade ein Bett aus Rosen, das Führerhäuschen.
    „Ben?“, hauchte Molly.
    „Mhm?“
    Ihre Augen wirkten in der Dunkelheit riesig, und sie sah unverwandt zu ihm auf. Dann fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen, was seine Aufmerksamkeit auf ihren Mund lenkte, der die Lieblingsschattierung seiner neuesten Lieblingsfarbe hatte … und dann brach sie in albernes Gekicher aus.
    Na klar. Wie hatte er nur vergessen können, dass sie voll wie eine Haubitze war?
    „Los geht’s, Chief“, grölte Lori, deren Anwesenheit ihm ebenfalls kurz entglitten war. Ach ja, und wo er schon dabei war, sich an unangenehme Details zu erinnern: Da war ja auch noch die Sache mit dem Prostitutionsverdacht.
    „Okay“, murmelte er und sprang förmlich aus dem Auto, um so viel Distanz wie möglich zwischen sich und Molly und ihre zahlreichen Rosaschattierungen zu bringen. Er hatte nur zwei Bier getrunken. Wenig genug,

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