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Ich komme um zu schreiben

Ich komme um zu schreiben

Titel: Ich komme um zu schreiben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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um und überleg, ob etwas gestohlen worden ist.“
    Er blieb an ihrer Seite, während sie das Haus Zimmer fürZimmer abging. Im ehemaligen Esszimmer sah auch Ben sich gründlich um. Ein aufgeräumtes Büro, ein paar Bücher, Stifte, Postits. Der riesige Kleiderschrank war abgeschlossen, und auch die beiden schweren Bücherregale, in denen Tonnen von Taschenbüchern und dicken Schinken lagen, gaben keinen Aufschluss über Mollys Beruf. Der Laptop stand offen auf dem Esstisch.
    Molly setzte sich und sah besorgt zu Ben auf. „Hast du heute Morgen auf meinem Schreibtisch herumgestöbert?“
    „Natürlich nicht.“
    „Tut mir leid, ich … die Schublade hier steht ein Stück offen.“
    „Fehlt denn irgendetwas?“
    „Nein. Da liegen nur ein paar Akten und Druckerpapier drin.“
    Ben kam näher und versuchte die oberste Schublade aufzuziehen. „Die hier ist abgeschlossen.“
    „Das ist sie immer, weil sie sonst aufspringt.“
    „Dann ist die untere vielleicht auch einfach aufgegangen.“
    „Vielleicht. Aber mein Laptop … wenn ich ihn runterfahre, klappe ich ihn immer zu. Und du hast ihn sicher nicht aufgemacht?“
    „Warum sollte ich so etwas tun?“
    Sie warf ihm einen misstrauischen Blick zu.
    „Ich habe deine Sachen nicht durchsucht! Was ist hier los? Molly, du musst mir ehrlich sagen, warum du befürchtest, dass jemand hier einbrechen und deinen Schreibtisch durchsuchen könnte!“
    „Was weiß denn ich?!“
    „Was machst du, und wer weiß davon?“
    „Das hier hat nichts mit meiner Arbeit zu tun. Keiner weiß, was ich mache. Niemand außer den Leuten, für die ich arbeite.“
    Ben raufte sich frustriert die Haare. „Wenn dein Beruf gefährlich ist, dann musst du mir davon erzählen. Das ist kein Spiel, Molly.“
    „Jetzt hör mir mal zu. Ich bin keine Spionin, und ich arbeite auch nicht für die Polizei. Was auch immer du dir da ausmalst: Vergiss es. Ich arbeite freiberuflich in einem vollkommen normalen Beruf. Nicht mal meine Familie weiß, was ich mache. Hier geht es nicht um meinen Job!“
    Mehr würde er nicht aus ihr herausbekommen, also ließ er das Thema fallen. „Hast du die Schlösser ausgewechselt, als du eingezogen bist?“
    Sie begriff offenbar sofort, was er damit sagen wollte, denn sie sah ihn erschrocken an. „Nein, habe ich nicht.“
    „Dann solltest du das sofort nachholen. Ich rufe Carl an und sage ihm, dass er mit ein paar hochwertigen Schlössern vorbeikommen soll. Und Schlagbolzen. Die helfen zwar nur, wenn du im Haus bist, aber deine Sicherheit ist mir wichtiger als die Wertsachen. Danach musst du eine Alarmanlage einbauen lassen, aber das wird ein bisschen dauern. Ruf …“
    „Moment mal. Verschanzen will ich mich eigentlich nicht. Natürlich hätte ich die Schlösser austauschen sollen. Soweit ich weiß, hat meine Tante Zweitschlüssel an die halbe Stadt verteilt. Und mit den Schlagbolzen kann ich mich auch anfreunden. Aber eine Alarmanlage geht zu weit.“
    „Also willst du erst mal abwarten, ob du vergewaltigt oder ermordet wirst, ehe du dich darauf einlässt?“
    Plötzlich schrie sie: „Willst du eigentlich, dass ich völlig durchdrehe?“ Erst jetzt begriff er, dass er ihr Angst einjagte. Was er wahrscheinlich nur tat, weil er selbst solche Angst hatte.
    Molly atmete tief durch und stand mit zu einer abwiegelnden Geste erhobenen Händen auf. „Wenn ich eine ganze normale Bürgerin wäre, eine, mit der du nicht schläfst, waswürdest du mir dann raten?“
    Bilder von Pistolen, Kampfhunden, Fenstergittern, Bewegungsmeldern und Überwachungskameras zogen an seinem inneren Auge vorbei, aber er biss sich auf die Zunge. Es war an der Zeit für einen Auftritt vom Logikprofessor. „Dass du die Schlösser austauschen solltest.“
    „Und was noch?“
    „Wenn du besonderen Anlass zur Sorge hast, solltest du dir eine Alarmanlage zulegen.“
    „Aber?“ Sie hob eine Braue und wippte ungeduldig mit dem Fuß.
    Scheiße noch mal, er wollte nicht ehrlich auf diese Frage antworten! „Aber wahrscheinlich war es nur irgendein Jugendlicher auf der Suche nach einer Kreditkarte oder etwas Bargeld.“
    Ihre Schultern sackten ab, und sie sank erleichtert in sich zusammen. „Gut, danke. Und tut mir leid, dass ich hysterisch geworden bin und dich angerufen habe, und …“
    „Erstens ist das mein Job, und zweitens: Jetzt mach mal halblang, Moll. Das hier ist eine Kleinstadt, aber Tumble Creek ist nicht mehr das, was es mal war. Seit du weggezogen bist, hat sich einiges verändert. Es

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