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Ich komme um zu schreiben

Ich komme um zu schreiben

Titel: Ich komme um zu schreiben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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gibt hier Crackküchen, Internetpornos, illegalen Waffenhandel … Wir kämpfen hier genauso mit diesen Problemen wie alle anderen Kleinstädte in Amerika. Bislang sind wir von größeren Katastrophen verschont geblieben, aber trotzdem müssen wir die Augen offen halten.“
    „Schon klar, ich bleibe wachsam. Versprochen. Schließlich breche ich ja auch beim kleinsten Anlass in Panik aus.“
    „Mach weiter so. Dann kann ich mich stark und nützlich fühlen.“
    Endlich hatte er ihr ein Lächeln entlockt.
    „Gut. Aber …“ Das Lächeln wirkte auf einmal etwas gequält.
    „Na, was willst du sagen?“
    „Ich dachte nur … Wenn es ein normaler Dieb gewesen wäre, hätte er doch meinen Laptop mitgenommen.“
    Genau dasselbe hatte Ben auch schon gedacht, aber er wollte um jeden Preis verhindern, dass Molly sich noch mehr aufregte. Und obwohl er aus Polizeierfahrung wusste, dass selbst den unschuldigsten Menschen die schlimmsten Dinge passieren konnten, wusste er auch, dass die einfachste Erklärung meistens die richtige war.
    „Als dein ‚Fastfreund‘ finde ich das Ganze ziemlich merkwürdig. Als Polizist würde ich sagen, dass man Laptops hier oben in der Einöde nicht so einfach zu Geld machen kann. Außerdem bist du wahrscheinlich zu früh wach geworden und hast den Einbrecher überrascht. Deswegen stand auch die Tür offen. Er musste ganz schnell weg.“ Er warf einen Blick auf den kleinen Wecker auf dem Schreibtisch. „Wann stehst du denn normalerweise auf? Um zehn oder elf?“
    „Um neun. Meistens jedenfalls. Und ich versuche mich zu bessern.“
    „Wie auch immer, wer dich beobachtet hat, hält dich für eine Spätaufsteherin. Und außerdem hat mich der Einbrecher vermutlich gesehen, als ich in aller Herrgottsfrühe gegangen bin.“
    „Okay, also dann … rufe ich Carl wegen der Schlösser an.“
    „Genau. Und ich schreibe einen Bericht. Möchtest du vielleicht mit auf die Wache kommen? Nur für ein paar Stunden, bis du dich beruhigt hast?“
    Ihr Kopfschütteln stimmte ihn nicht gerade glücklich. Er hätte sie zwar sowieso nicht mit auf Streife nehmen können, aber im Augenblick hatte er das Gefühl, dass er sie unmöglich acht Stunden lang allein lassen konnte.
    Er warf einen Blick auf seine Uhr. „Ich komme in etwa einer Dreiviertelstunde wieder, um die Hintertür und den Laptop auf Fingerabdrücke zu untersuchen.“
    „Oh, cool! Ich wusste gar nicht, dass die Polizei wegen sokleiner Vergehen so einen Aufwand betreibt.“
    „Ist ja auch eine Ausnahme, aber mir gefällt die ganze Sache hier einfach nicht.“
    „Danke, Ben.“
    Nachdem er den Polizistenkram jetzt endlich hinter sich gebracht hatte, zog er Molly in seine Arme. „Ist wirklich alles in Ordnung mit dir?“ Er sog den frischen Zitronenduft ihrer Haare ein.
    „Ich glaube, schon.“ Ihr Körper entspannte sich langsam, und sie schob die Arme unter seine Jacke und schmiegte sich an ihn.
    „Das mit heute Nacht tut mir wirklich leid.“
    Sie seufzte. „Mir auch.“ Dann küsste sie sachte seinen Hals.
    „Was hältst du davon, wenn ich meine Freitagsschicht mit Frank tausche? Wir könnten nach Grand Valley fahren und zusammen zu Mittag essen. Du weißt schon, wie ganz normale Leute.“
    Doch sie schüttelte den Kopf. „Das Normalsein kauft uns doch kein Mensch ab.“
    „Ich schon.“
    Als sie sich zurücklehnte, dachte Ben schon, dass sie sich aus seiner Umarmung befreien wollte. Aber dann legte sie ihre Hände um sein Gesicht und zog ihn zu sich herab, um ihn zu küssen – eine Gelegenheit, die er sich unmöglich entgehen lassen konnte. Er küsste sie ausgiebig, bis sie sich schließlich atemlos und mit einem lauten, bedauernden Seufzen zurückzog.
    „Ich würde ja liebend gerne den ganze Tag mit dir verbringen, aber ich habe heute Morgen schon eine ganze Menge Zeit damit verschwendet, sinn- und kopflos durch die Gegend zu rennen. Und dann muss ich nachher ja auch noch auf den Schlosser warten und darüber sinnieren, ob das Leben in der Großstadt nicht doch sicherer war … und darum muss ichheute Nachmittag … na ja … du weißt schon …“
    „Arbeiten.“ Er gab sich alle Mühe, neutral zu klingen.
    „Genau. Aber wie wäre es mit morgen? Hast du Dienst?“
    Gestern hätte er unter diesen Umständen wohl noch einen riesigen Aufstand gemacht, aber heute war er ganz der vernünftige, reife Ben, den er selbst am liebsten mochte. „Morgen habe ich frei. Was hältst du von Restaurant und Kino?“
    Sie musterte ihn

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