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Ich komme von Charlie!

Ich komme von Charlie!

Titel: Ich komme von Charlie! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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vormachen.
    »Das ist Luther«, sagte Renitz freundlich. »Sie brauchen nicht weiter auf ihn zu
achten, Mr. Baker. Ich habe ihn lediglich hier, damit er meine Interessen
wahrnimmt. Er ist nicht an müßiger Konversation und anderem gesellschaftlichem
Schnickschnack interessiert. Nicht wahr, Luther ?«
    »Nein«, sagte Luther
gleichmütig.
    »Nachdem dies klar ist«, sagte Renitz und lehnte sich in seinem Sessel zurück, »muß ich
gestehen, daß ich auf den Grund Ihres Besuchs neugierig bin .«
    Ich sah zu, wie Luther mit
einer für einen so großen Mann unglaublichen Leichtigkeit durch das Zimmer
ging. Er blieb hinter Renitz ’ Stuhl stehen und lehnte
sich an die Wand.
    »Es wird nicht lange dauern«,
sagte ich kalt. »Ich bin aus einem einzigen Grund hierhergekommen, Mr. Renitz , nämlich dem, Ihnen mitzuteilen, daß ich, wenn Kate
Dunne irgend etwas zustößt, Sie umbringen werde .«
    Luther erstarrte einen
Augenblick und entspannte sich dann langsam wieder.
    »Ich bitte um Verzeihung für
meine Unkenntnis, Mr. Baker«, sagte Renitz höflich.
»Aber wer ist Kate Dunne ?«
    »Sie wissen verdammt gut, wer
sie ist !« zischte ich. »Sie ist das Mädchen, das einer
Ihrer Gangster gestern nacht zu ermorden versucht hat. Ich warne Sie, Renitz ; wenn
ihr irgend etwas passiert, zerlege ich Sie mit meinen
eigenen Händen .«
    Er schüttelte den Kopf und
lachte dann plötzlich. »Seit zwanzig Jahren habe ich niemanden mehr so reden
hören! Aber ich kann nach wie vor keine Verbindung zwischen Larry Baker und
Kate Dunne herstellen .«
    »Die Eddie Sackville Show«, sagte Luther mit gelangweilter Stimme.
    »Natürlich!« Renitz schnippte laut mit den Fingern. »Der Besuch dieses mißgelaunten Lieutenants gestern abend . Er bestand darauf, daß ich hinter einem
Mordanschlag auf Eddie Sackville stünde, und hat mir auch ein überaus amüsantes
Motiv dafür genannt .« Er lächelte mir voller Wärme zu.
»Sagen Sie, Mr. Baker, haben Sie vielleicht ein ähnlich amüsantes Motiv für
meinen Mordversuch an Kate Dunne ?«
    »Wenn Sie den Raffinierten spielen
wollen«, knurrte ich, »-ich habe allerdings eins! Sie weiß, daß sie Ihren
Banditen irgendwo gesehen hat — der, welcher wie ein lebender Leichnam aussieht — , und zwar irgendwann, bevor er auftauchte, um Eddie
Sackville zu bedrohen. Sie haben Angst, daß man, wenn sie sich schließlich
erinnert, wo sie ihn gesehen hat, Sie und diesen Kerl miteinander in Verbindung
bringt, und deshalb wollen Sie sie umbringen lassen, bevor sie Gelegenheit hat,
sich zu erinnern .«
    »Aha!« Renitz nickte mit ernstem Gesicht. »Ich weiß nicht recht, wo ich eigentlich anfangen
soll, Mr. Baker .« Er warf einen kurzen Blick über die
Schulter. »Können Sie mir im wesentlichen mitteilen,
um was es sich handelt, Luther ?«
    »Okay.« Der Leibwächter
unterdrückte ein Gähnen. »Das Frauenzimmer soll von dem, der versucht hat,
Sackville umzulegen, aus reiner Zweckmäßigkeit umgebracht werden. Und derselbe
Schwachsinnige setzt beide Male denselben Mann ein .«
    »Danke«, sagte Renitz höflich. »Worauf es nun also ankommt, ist das Motiv.
Pflichten Sie mir da bei, Mr. Baker ?«
    »Sie haben ein äußerst
triftiges Motiv«, sagte ich. »Sandra Mace.«
    »Darf ich vielleicht ein paar
Tatsachen richtigstellen, Mr. Baker ?« sagte er in
mildem Ton. »Ich bin fünfzig Jahre alt und ein reicher Mann — nach modernem
Schätzstandard ein sehr reicher Mann. Ein bißchen zu alt für die große
Leidenschaft, welche die Jahre überdauert, aber nicht zu alt, um es nicht zu
schätzen zu wissen, eine attraktive junge Frau um mich zu haben, und ganz gewiß
ausreichend reich, um mir eine Reihe entsprechender Investitionen leisten zu
können — wie Ella zum Beispiel. Zwischen der Ära Sandra Mace und der
derzeitigen Ella hat es drei andere attraktive junge Frauen gegeben. — Oder
waren es vier?«
    »Fünf«, brummte Luther.
    »Danke .« Renitz lächelte anerkennend. »Offen gestanden, mir
ist der Gedanke, man könnte mir unterschieben, ich sei ein verrückter alter
Trottel, der nach wie vor von einer jungen Frau wie Sandra Mace besessen ist,
die seit zwei Jahren mit irgendeinem Fernsehkomiker verheiratet ist, einfach
zuwider.«
    »Das klingt alles sehr
vernünftig«, gestand ich widerwillig. »Nur muß ich an die Tatsachen erinnern.
Ein Schauspieler, Neil LeFoe , stirbt an einer
Pistolenkugel, die Eddie Sackville zugedacht war — und oberhalb des Toilettespiegels in Kate Dunnes Zimmer befindet sich

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