Ich kuesse dich in meinen Traeumen
im Protokoll", meinte Stavros rau.
"Eine sehr schöne Geste des Premierministers."
„Er hat dich gebeten, die Schirmherrschaft für die Messe zu übernehmen, und deine zukünftige Frau hat einen tausendprozentigen Job daraus gemacht."
"Ich werde sie suchen, Stavros. Wir treffen uns dann in einer Stunde auf der Barkasse."
Nachdem Dimitrios eine halbe Stunde lang bei dem betreffenden Pier auf und ab gelaufen war und nach Alexandra Ausschau gehalten hatte, rief sie ihn auf dem Handy an, um ihm zu sagen, dass sie nicht kommen könne. Der Bus, der eine Gruppe von Dolmetschern zu ihrem Einsatzort hatte bringen sollen, war unterwegs liegen geblieben, und deshalb musste sie jetzt ins Büro zurückkehren, um sich um ein Ersatzfahrzeug zu kümmem.
Dimitrios war dermaßen enttäuscht, dass er sich selbst nicht mehr kannte und nur noch wusste, dass es so nicht weitergehen konnte. Er sagte das Mittagessen ab und bestellte dann seinen Fahrer in den Hafen, damit er ihn ins Büro brachte.
Er hatte den Punkt erreicht, an dem ihn nichts anderes interessierte, wenn er nicht mit Alexandra zusammen sein konnte.
Alex sah Dimitrios schon von weitem kommen, und ihr Herz begann sofort, schneller zu schlagen. Mit großen Schritten durchquerte er den weiträumigen Empfangsbereich der Büroetage, ohne einen Blick für all die Blumen zu haben, die die Zimmerflucht in ein einziges Blumenmeer verwandelte. Mehrere hundert Sträuße, Gestecke und Gebinde waren von Geschäftspartnern und Regierungsmitgliedern als Zeichen der Hochachtung für ihn eingegangen. Doch er schien die Pracht nicht zu bemerken, wirkte irgendwie angespannt.
"Was ist los?" fragte sie, sobald er über die Schwelle trat.
"Erinnern Sie mich, dass ich es Ihnen erzähle, wenn wir allein sind. Da Leon jetzt keine Verpflichtung mehr im Rahmen der Messe hat, brauchen wir auch nicht zu befürchten, dass er uns erneut stört."
Wenn sie ihm an diesem Abend nicht etwas hätte beichten müssen, hätte seine Antwort sie bestimmt zum glücklichsten Menschen der Welt gemacht. "Ihr Neffe war einfach großartig."
„Ja, das habe ich auch gedacht."
"Ich habe schon viele begeisterte Kommentare über die Eröffnungsfeier und Leons Auftritt gehört."
„Seit Sie mir vor Monaten die Zeichnung von Thessaloniki während der Messe im zwölften Jahrhundert gezeigt haben", erklärte er und hielt ihren Blick fest,
"habe ich keinen Moment am Erfolg gezweifelt."
Zumindest würde wohl dieser Traum in Erfüllung gehen. Denn den Erfolg hatte sie sich um seinetwillen sehnlichst gewünscht.
"Das riesige Blumengebinde dort in der Ecke hat mir der Premierminister schicken lassen", informierte sie ihn und zeigte ihm die Karte. "Wie bedanke ich mich am besten dafür?"
"Würden Sie gern in seiner Handelskommission mitarbeiten? Dafür möchte er Sie nämlich gewinnen."
Nein, sie würde ganz sicher nicht in Griechenland bleiben, wo sie ihm so entsetzlich nah war und doch so fern, denn an diesem Abend würde sie ihn für immer verlieren.
"Ich fühle mich geehrt. Aber ich habe kein Interesse."
"Warum schreiben Sie ihm dann nicht einige Zeilen? Wir legen sie der firmeneigenen Danksagung bei, die wir an jeden versenden. Darüber würde er sich bestimmt freuen."
"Ja, das mache ich, und zwar noch bevor ich das Büro verlasse. Was meinen Sie, geben wir all die Blumen an die Krankenhäuser weiter?"
Dimitrios nickte. "Das Personal wird sich darum kümmern."
"Gut, dann fange ich jetzt am besten gleich an, die E-Mails zu beantworten."
"Onkel?"
Leon kam ins Zimmer, gefolgt von Michael und dessen Freunden, seltsamerweise jedoch ohne Yanni und Merlina. Dimitrios umarmte seinen Neffen, und auch Alex gratulierte ihm.
"Wir haben unsere Pläne geändert", erklärte er ohne Umschweife. "Wenn du nichts dagegen hast, mache ich mit meinen Freunden einen Ausflug zum Berg Athos. Morgen Abend sind wir wieder zurück, um uns Phaedra im Theater anzusehen."
"Das geht für mich in Ordnung", erwiderte Dimitrios ruhig. Man merkte ihm nicht an, was er fühlte oder dachte. "Der Berg Athos ist ein lohnendes Ziel."
Michael blickte Alex an. "Als Leon uns gestern davon erzählt hat, haben wir ihn gefragt, ob er uns dorthin führen würde."
"Es gibt nur ein Problem", sagte Leon leise. "Yanni würde gern mitkommen, aber Merlina sollte nicht allein zurückbleiben."
Alex wusste sofort, was sie zu tun hatte. Es bedeutete zwar, dass sie ihre Beichte erneut aufschieben musste, doch sie hatte keine Wahl. "Ich verbringe den Abend mit
Weitere Kostenlose Bücher