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"Ich laufe, um zu laufen ...": Eine Frauen-Laufen-Anthologie (German Edition)

"Ich laufe, um zu laufen ...": Eine Frauen-Laufen-Anthologie (German Edition)

Titel: "Ich laufe, um zu laufen ...": Eine Frauen-Laufen-Anthologie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mahlstedt
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Eisenach um sechs Uhr ist schon die erste Herausforderung für den Biorhythmus. Aufstehen um zwei Uhr (nach gefühltem Nicht-Geschlafen-Haben, vielleicht war’s mal ne halbe Stunde). Frau Bohn verwöhnt uns um 2:15 Uhr mit einem Superfrühstück, aufgebackene Brötchen und Müsli mit extragerösteten Walnüssen… Der Bus fährt um 2:55 Uhr. Da heißt es pünktlich sein, sonst… (na lieber nicht). Alles dabei? Startnummer, Chip, die richtigen Sachen? Was zieht man an? Regnet es? Vorhersage: durchwachsen, bis 14 Grad, ab Mittag 90% Regenwahrscheinlichkeit. Na, da bin ich noch auf der Piste, also Nummer sicher: langärmeliges Unterhemd von Helly Hansen (kann man zur Not ausziehen und um den Bauch knoten), drüber kurzes Radhemd (hat Reißverschluss und hinten eine Tasche für Hygienezeugs und MP3- Player) und ne kurze Hose. Die ausgelatschten Asics mit Einlagen und die Falke-Socken hatte ich schon vorher ausgewählt. Und ganz wichtig, die gelbgrüne Buff-Mütze. Dazu die Fettsalbe und Vipratox zum Einschmieren. Im Vorgriff aufs Ergebnis: Super ausgewählt, nicht geschwitzt, nicht gefroren, keine Blasen, nur bissel wund vom BH (dass er reibt, wusste ich bisher nicht, ist schon lang gedient…) Eine neue Uhr musste ich am Freitag noch in Eisenach erwerben. Meine alte Polar-Uhr hat am Donnerstag bei der Regenwanderung den Geist aufgegeben. Zum Glück gab im Radladen noch was Einfaches, hier hatten sich auch andere schon eingedeckt.
    Nun saßen wir im Bus zusammen mit den Kämpen von Borussia Friedrichsfelde, alten Bekannten. In Schmiedefeld wurde der Bus gefüllt, dann ging es Nonstop nach Eisenach (unterwegs standen vier große Hirsche an der Straße!), wo wir fast als Erste gegen fünf Uhr eintrafen.
    In Eisenach
    Man kann sich also gut auch am Starttag ummelden. Andererseits, das tolle italienische Eiscafe in Eisenach ist schon einen Besuch wert…Der Markt füllte sich schnell. Wir haben am Rande sitzend ganzentspannt Läufer geguckt. Es war, im Vergleich zu anderen Läufen, sehr relaxt, ohne viel Tamtam und Getöse. Im Vorfeld wurden wir noch von der „Spiridon“ interviewt und fotografiert. Der Reporter fragte gezielt uns – sieht man uns den Erstling so deutlich an?
    Es geht los
    Es ging pünktlich um sechs Uhr bei schönem Wetter los, ohne singen, schunkeln (das spart man sich für abends...) und ohne Hektik und Stress. Das gefiel mir. Dieses Losgerase bei anderen Läufen, auch beim Marathon, erstaunt mich doch immer wieder. Das bringt nur Einbrüche mit sich, ich halte mich da sehr zurück… Aber hier passte es einfach. Zuerst passiert man die Fußgängerzone (und das Eiscafe) und verlässt dann bald durch das Nicolaitor die Stadt. Es waren sogar schon Zuschauer da, die die Läufer anfeuerten. Am Witzigsten war die Gruppe mit dem Ortsausgangsschild. Es wurde auch noch in Eisenach darauf hingewiesen, dass jetzt umkehren blöd wäre... Na ja, Humor sollte man haben, das hilft unterwegs und überhaupt.
    Auf dem Inselsberg habe ich meine erste persönliche Marke gesetzt. Bis dahin locker angehen und oben sehen, wies so ist… Wie gesagt, 25 Kilometer und 700 Höhenmeter sind ja kein Spaziergang. Aber bis dorthin waren es noch 3:10 h… Erst mal ging es ganz gemächlich über Feldwege mit herrlichen Blicken in der frühen Morgenstunde.
    Bergauf
    Die erste Getränkestelle „Waldsportplatz“ bei Kilometer 6,9 und ca. 120 Höhenmetern. Gut, bis hierher kein Problem. Alle hotten so vor sich hin und versuchen, Tempo und Rhythmus zu finden. Es dauert etwas, bis ich soweit bin. Einen Lauf, der mit einem 25 Kilometerlangen Anstieg beginnt, mache ich ja nicht so oft, genau genommen, bisher noch gar nicht. Erst mal beginnt es mit allgemeinem In-die- Büsche-schlagen (Unglaublich, wie viele Läufer hier dauernd in den Büschen sind. Zum Glück gibt’s ja genug Büsche und Bäume) Auch ich war in der Zeit drei Mal im Busch und vier Mal musste ich Steinchen aus den Schuhen kippen.
    Kurz danach kam schon Kilometer 7,4. Endlich sind wir an der Hohen Sonne auf dem Rennsteig. Inzwischen hatte ich meinen Rhythmus gefunden. Am Kilometer 12,6 war die nächste Getränkestelle, Ascherbrück, hier schon bei 530m Höhe. Alles im grünen Bereich. Immer schön trinken und zunächst begnüge ich mich mit Wasser. Die Kohlensäure stört etwas, aber man kann den Becher ja erst mal schütteln. Es gibt Tee, Cola und irgendwas Gesundes, biologisch Isotonisches. Schmeckt gut.
    Inzwischen hatte ich auch einen Ultra-Abschnittsbegleiter, den

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