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"Ich laufe, um zu laufen ...": Eine Frauen-Laufen-Anthologie (German Edition)

"Ich laufe, um zu laufen ...": Eine Frauen-Laufen-Anthologie (German Edition)

Titel: "Ich laufe, um zu laufen ...": Eine Frauen-Laufen-Anthologie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mahlstedt
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einsetzen! Gerade bleiben! Du schaffst das! Laufen macht Spaß!“ redete ich mit mir selbst. Endlich der Zieleinlauf: Es wurde eine 49er Zeit! Ralf, der erneut die Männerdistanz in einer Laufzeit von 34:44 Minuten gewonnen hatte, fragte nach meiner Zeit und freute sich mit mir. Mit meinen 49:24 Minuten holte ich mir den AK(50)-Sieg und erhielt einen lustigen Skandis-Pokal, ein Souvenir aus dem Nochtener Findlingspark. Nun geht es für mich ohne Laufpause weiter! Ich bin gespannt, was ich mit dosiertem und vor allem freudbetontem Laufen noch so erreiche.
     
Ausgezeichnete Atmosphäre
    Am 8. Mai 2011 zog es 5302 Laufbegeisterte zum 14. RENTAOberelbe- Marathon Dresden. Auch ich, Petra (griech. Stein, Fels), wollte der nordwestlich fließenden Elbe genau 42,195 Kilometer zu Fuß folgen. Deshalb ließ ich mir an diesem Sonntag keine Steine in den Weg legen und blickte, als ich auf der Elbwiese in Königstein angekommen war, hoch zur Festung auf dem Tafelberg, die einefaszinierende Kulisse vor dem Startbereich bildete. Wollte ich als Freizeitläuferin heute zu hoch hinaus? Mein Ziel: Gut gelaunt im Laufschritt nur vier Stunden unterwegs sein!
    So nach und nach trafen sowohl Hobby- als auch Spitzenläufer ein, natürlich alle mit sehr unterschiedlichen Zielen. Meine Aufregung stieg und das lange Warten vor den Toiletten ließ mich noch nervöser werden. Nur ein kurzes Einlaufen, dann der Sirenenton des Schaufelraddampfers „Wehlen“ und drei, zwei, eins… es ertönte das Startsignal. Das bunte Läuferfeld von 1028 Marathonis kam nur langsam in Schwung. Die erste Streckenhälfte, die sich durch das Tal des Elbsandsteingebirges schlängelt, soll ja besonders reizvoll sein. Deshalb trabte ich euphorisch dem 4-Stunden-Zugläufer hinterher, was jedoch gar nicht so einfach war, denn ich fühlte mich zunächst von meinen Mitstreitern ein wenig eingeengt. Am ersten Verpflegungspunkt nach fünf Kilometern stolperte ich beim Wassertrinken und musste unwillkürlich an den heutigen erneuten Weltrekordversuch im Rückwärtslauf durch den Doppelweltmeister Thomas Dold denken. Rückwärtslaufen? Nein, das wäre nichts für mich! Unvorstellbar! Später erfahre ich, dass der 5-fache Weltrekordhalter sensationell einen neuen Weltrekord mit 40:58 Minuten aufgestellt hat! Wahnsinn! In Gedanken versunken, jetzt etwa bei Kilometer 7, tippelte ich inmitten der 4-Stunden-Laufgruppe und musste aufpassen, niemanden auf die Hacken zu treten. Dennoch, nach dem Kurort Rathen, riskierte ich ab und zu einen Blick auf die andere Elbseite. Die Sächsische Schweiz mit den bizarren Felswänden, insbesondere auch die imposant wirkende Bastei, beeindruckt mich immer wieder. Welcher Ausblick wird sich wohl den Wanderern auf das Läuferfeld bieten?
    Mein Blick richtete sich darauf, im gleichmäßigen Laufrhythmus zu bleiben. Auf dem jetzt etwas breiteren Elbradweg ließ es sich einfacher laufen und ich plauderte mit einem Läufer. Nach einer ganzen Weile bog ich vom Elbradweg in die historische, malerisch wunderschöne Altstadt Pirnas ab. Auf dem bereits durch Canaletto berühmten Markt standen zahlreiche Zuschauer, die jubelten und anhaltend Beifall klatschten. Denn vor dem Rathaus erfolgte eine Zwischenwertung nach 18 Kilometern. Natürlich nicht zu den Schnellsten gehörend, aber immer noch an den Fersen „meines“ Zugläufers klebend, schien ich in diesem Moment bei der ausgesprochen tollen Atmosphäre auf Wolke Sieben zu schweben. Doch schon ging es wieder zum Elbradweg zurück und kurz darauf war der Halbe geschafft! Prima!? Indes durch die Zwischenzeit von 1:55 Stunde statt 1:59 Stunde wurde ich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Ich war etwas zu schnell und grübelte: „Hoffentlich fällt mir dies nicht auf die Füße und mir fehlen am Ende die nötigen Körner.“
    Als ich am anderen Elbufer das eindrucksvolle Pillnitzer Schloss sah, hielt ich Ausschau nach meinen Mann Andreas, der ab hier mit mir ein paar Kilometer mitlaufen wollte. Pech gehabt, er war nirgendwo zu entdecken! Ich stellte mir die Frage, ob meine Zielzeit zum Luftschlosswird. Ich erspähte den Aufsteller „KM 31“ und lugte auf meine Uhr. Auf dem Zifferblatt leuchtete 2:51:30 – Momentane Erleichterung! Doch nur zwei Kilometer später meinte ich, dass der (etwas zu flotte) 4-Stunden-Zugläufer das Tempo weiter anzog und ich musste einige Meter abreißen lassen. Leichtes Bangen! Beim Berlin-Marathon 2008 lief bis zu diesem Kilometer auch alles fahrplanmäßig und dann

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