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Ich lebe lieber hier und jetzt

Ich lebe lieber hier und jetzt

Titel: Ich lebe lieber hier und jetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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keine
Ahnung hatte, wie vollkommen er aussah, aber Tatsache war, dass er ganz genau
wusste, dass er ein Sexgott war. Er ließ es nur nicht arschlochmäßig
raushängen.
    Von der Seitenlinie aus sahen
ihm die beiden Frauen aufmerksam zu. Coach Michaels stieß einen schrillen Pfiff
aus. »Wir müssen heute früher Schluss machen, Jungs!«, rief er und spuckte
einen Schleimbatzen ins Gras. »Meine bessere Hälfte und ich feiern heute
unseren vierzigsten Hochzeitstag.« Er steckte die knotigen Hände in die
Taschen seiner tannengrünen Windjacke von Lands' End und nickte Nate zu, bevor
er ein zweites Mal auf den Rasen spuckte. »Kommst du, Archibald?«
    Nate ging mit dem Coach zu den
beiden Universitäts- Besucherinnen.
    »Wäre natürlich toll, wenn wir
unser eigenes Spielfeld hätten«, sagte Michaels zu den Frauen. Er zeigte auf
Nates Mannschaftskollegen, die gerade die Tore abbauten, die im Gras der
Liegewiese im Central Park steckten. »Aber hier in der Großstadt muss man sich
eben mit dem zufrieden geben, was man kriegt.«
    Och, die Armen!
    Auf einer Bank in der Nähe
saßen vier Zehntklässlerinnen in den grün karierten Faltenröcken der
Seaton-Arms- Schule und steckten erregt kichernd die Köpfe zusammen, ohne Nate
dabei aus den Augen zu lassen.
    »Wenigstens haben Sie hier im
Park keinen Mangel an Zuschauern«, bemerkte die Trainerin aus Yale. Sie war
groß und durchtrainiert, mit blonden Haaren und einem länglichen, gut
geschnittenen Gesicht. In der Nähe bot ein Verkäufer Eis und kalte Getränke an.
Die Trainerin öffnete die Reißverschlusstasche ihres blauen Rucksacks, auf den
die graue Yale-Bulldogge aufgenäht war. »Darf ich Sie beide auf ein Gatorade
einladen?«
    »Danke, Ma'am, aber ich muss
gleich nach Hause zu meinem Weibe.« Coach Michaels schüttelte den beiden Frauen
die Hand und klatschte Nate auf den Rücken. »Ist ein begabter Bursche. Wenn Sie
Fragen haben, rufen Sie mich an.«
    Er schlenderte davon. Nate
drosch mit seinem Schläger verlegen auf das zarte Frühlingsgras ein. »Tja,
dann geh ich wohl auch mal nach Hause unter die Dusche«, murmelte er. Er hatte
keine Ahnung, was die beiden Frauen für Pläne hatten. Brigid, die das
Auswahlgespräch an der Brown University mit ihm geführt hatte, sah ihn
erwartungsvoll an. Sie hatte ihm vor dem Training eine Nachricht auf die
Mailbox gesprochen und gefragt, ob er heute Nachmittag um fünf Uhr Zeit hätte,
sich in der Lobby des Warwick New York Hotels mit ihr zu treffen, um über seine
»Optionen« zu sprechen.
    Was auch immer das heißen
mochte.
    Die Trainerin aus Yale hielt
ihm eine blaue Nylon- Sporttasche mit einem großen Y aus weißem Leder hin. »Ein
kleines Geschenk unseres Teams«, sagte sie. »Wir haben Ihnen ein Trikot,
Shorts und was man sonst so braucht eingepackt. Ein Suspensorium ist auch
dabei. Ach ja, und Sportsocken.«
    Brigid guckte enttäuscht. Tja,
Ideen muss man haben. »Steht unsere Verabredung noch?«, fragte sie schnell.
»Ich könnte Sie zum Abendessen einladen.« Ihre Haare waren viel rötlicher, als
Nate es von dem Auswahlgespräch letzten Oktober in Erinnerung hatte, und er
fragte sich, ob sie sie färbte. Sie war rundum viel niedlicher, als er sie in
    Erinnerung hatte, und irgendwie
fand er es gut, dass sie nicht versuchte, ihn mit einer Tasche voller
Brown-Krempel zu bestechen. Selbst wenn er sich letztendlich für Yale
entscheiden sollte - brauchte er wirklich einen Sackschoner mit Yale-Wappen?
    »Na klar.« Er streckte der
Yale-Trainerin die Hand hin. »Danke, dass Sie sich die Mühe gemacht haben,
extra meinetwegen herzukommen.«
    So leicht gab sie sich nicht
geschlagen. »Was halten Sie davon, wenn wir morgen zusammen brunchen würden...
so gegen elf? Ich wohne im Wales auf der Madison - unten im Erdgeschoss ist
das >Sarabeth<, die machen dort unheimlich leckere Pfannkuchen.«
    Nate fiel auf, dass die Trainerin
sehr hübsche Brüste hatte - groß, aber fest. Sie sah aus wie eine scharfe olympische
Volleyballspielerin. Er hängte sich die Yale-Tasche um. »Können wir machen«,
stimmte er zu. »Brunch klingt gut.«
    Es war ziemlich geil und ganz
schön schmeichelhaft, von zwei der exklusivsten Universitäten des Landes derart
umgarnt zu werden. Vielleicht machte er sich einen Spaß daraus, mal zu testen,
wie heiß sie wirklich auf ihn waren.

 
    die upper west side flüchtet aus dem nest
    »Sag mal ganz ehrlich«, fragte
Jenny. »Sieht das irgendwie obszön aus?« Vanessa hockte auf Jennys Bettkante
und

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