Ich lebe lieber hier und jetzt
Vätern frech zu sein.«
»Dad!«, stöhnte Jenny wieder.
Plötzlich strahlte sie. »Hey - heißt das, ich kann Dans Zimmer haben? Das ist
mindestens doppelt so groß wie meins.«
Rufus runzelte die Stirn. »Na,
na, das wäre ja wohl ein bisschen übereilt«, meinte er. »Er braucht sein Zimmer
doch noch.« Er zog eine seiner wild wuchernden grauen Augenbrauen hoch und
sagte mit Seitenblick auf Vanessa: »Vielleicht wirft sie ihn ja wieder raus.
Vielleicht wird er sogar aus der Uni geworfen!«
»Aber gerade hast du doch
gesa...« Jenny seufzte. Ihr Vater widersprach sich ständig selbst. Eigentlich
müsste sie sich daran gewöhnt haben. »Na ja, wenn ich meine erste Gage als
Model bekommen hab, kann ich das Zimmer hier ja neu stylen.«
Rufus rollte für die Kamera
theatralisch mit den Augen und Jenny knuffte ihn in den Arm. In diesem Moment
erschien Dan in der Tür. Er hatte ein grasgrünes Polohemd von Lacoste an, das
ihm seine Mutter vor einigen Jahren geschickt hatte. Es war ihm ungefähr drei
Nummern zu klein und er sah darin aus wie ein unterbelichteter Golfspieler auf
Crack.
»Das Shirt bleibt hier«, befahl
Vanessa.
Dan zog es sich über den Kopf
und warf es in Jennys Papierkorb.
»Hey!«, beschwerte sich Jenny.
»Schmeiß deinen Scheiß gefälligst in deinen eigenen Papierkorb.«
»Das ist bloß ein Shirt. Du
wirst es überleben«, sagte Dan gereizt.
Jenny brach plötzlich in lautes
Kichern aus. Dan hielt sich für den totalen Hengst, bloß weil eines seiner Gedichte
im New
Yorker erschienen war und alle Unis ihn aufgenommen hatten, aber mit nacktem
Oberkörper sah man, was für ein dürrer Spargeltarzan er war. Außerdem war es ja
wohl ein totales Armutszeugnis, dass er ohne Widerrede immer tat, was Vanessa
von ihm wollte.
»Du -wirst mir echt fehlen,
Dan«, verkündete sie mit gespielter Trauer.
Rufus zog ein Päckchen
Zigarillos aus der Hosentasche und verteilte sie wortlos in der Runde. Er
steckte sich eins in den Mund, zündete es an und begann zu paffen. »Vielleicht
ist es ja am besten so«, seufzte er.
Vanessa schaltete die Kamera ab
und schob das unangezündete Zigarillo von einem Mundwinkel zum anderen. Rufus
sah so traurig aus, dass es ihr wirklich schwer fiel, sich nicht schuldig zu
fühlen. Andererseits konnte sie es kaum erwarten, Dan ganz für sich allein zu
haben - vierundzwanzig Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Liebevoll
betrachtete sie seinen bleichen, knochigen Oberkörper. Es war der Körper eines
gequälten Künstlers. Ihres Mannes.
»Fertig?« Sie strahlte ihn
voller Vorfreude an.
Dan lächelte. Er war immer noch
im Glücksrausch und hatte nicht die Absicht, da so schnell wieder rauszukommen.
»Fertig.«
Hoffentlich hatte er noch ein
paar andere T-Shirts eingepackt.
gossipgirl.net
themen ◄
zurück weiter ► eure fragen antworten
erklärung:
sämtliche namen und bezeichnungen von personen, orten und Veranstaltungen
wurden geändert bzw. abgekürzt, um unschuldige zu schützen, mit anderen worten:
mich.
ihr lieben!
die nervzicke
ihr wisst, wen ich meine, die nervzicke, die sich für
unwiderstehlich und für superintelligent hält und denkt, jeder typ steht auf
sie. sie kreischt die ganze zeit: »ich - ich - ich!« und bricht sich fast den
arm ab, wenn ein leh- rer eine frage stellt, sie ist die eingebildetste kuh im
ganzen klassenzimmer, aber weil sie nicht will, dass das auffällt, kichert sie
viel und macht einen auf leicht beschränkt, um zu verbergen, für wie genial
sie sich hält, wenn sie was getrunken hat, rastet sie total aus und benimmt
sich so daneben, wie es die weit noch nie gesehen hat. ohne ihre freundinnen
läge sie wahrscheinlich ständig ohnmächtig in einer kotzlache am boden des
damenklos oder würde mit irgendwelchen schleimigen älteren kerlen nach hause
wanken, aber ihre freundinnen haben mitleid und helfen ihr immer, und am nächsten
morgen ist sie wieder putzmunter, als wäre nie was gewesen.
die sache ist die: ob es uns gefällt oder nicht - in
uns allen steckt ein bisschen was von der nervzicke. deswegen ist sie ja auch
unser liebstes hassobjekt. sie ist unser schlimmster albtraum. wie oft hättet
ihr euch unheimlich gern gemeldet, weil ihr die antwort wusstet, habt euch
aber zusammengerissen, weil ihr nicht als streberin dastehen wolltet? und wie
oft hattet ihr lust, euch einfach bei einem typen auf den schoß zu setzen und
ihn abzuknutschen, habt es aber lieber gelassen aus angst, er würde euch
auslachen? man könnte sagen,
Weitere Kostenlose Bücher