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Ich leg dir die Welt zu Fuessen

Ich leg dir die Welt zu Fuessen

Titel: Ich leg dir die Welt zu Fuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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der Seite an, und diesmal machte ihr Herz einen Satz, als ihre Blicke sich trafen.
    „Sagen Sie bloß, Sie akzeptieren, dass Rose und Nicholas ein Paar sind.“
    „Wissen Sie was? Ich kann Sie mir gar nicht als Lehrerin vorstellen“, wechselte er blitzschnell das Thema. Unangenehm berührt fragte er sich, ob es der forschen jungen Frau an seiner Seite tatsächlich gelungen war, seine eisernen Prinzipien ins Wanken zu bringen.
    „Im Ernst. Ich meine, wie kommen Sie mit aufsässigen Kindern zurecht, ohne vor Zorn in die Luft zu gehen? Und es fällt mir ehrlich gesagt schwer, Sie mir im klassischen Kostüm vorzustellen.“
    „Heutzutage tragen die Lehrerinnen keine Kostüme mehr.“ Sie lachte, war aber insgeheim gekränkt. Offenbar machte sie keinen sehr femininen Eindruck auf ihn. Sie hatte ihm deutlich angemerkt, wie überrascht er gewesen war, sie auf dem Fest im Kleid zu sehen. Glaubte er, sie liefe immer nur in Jeans, kariertem Flanellhemd und Lederjacke herum? Mit einem schwarzen Helm auf dem Kopf und Schnallenstiefeln an den Füßen?
    „Ich liebe Kinder“, sagte sie brüsk. „Sie sind unkompliziert und gehen unvoreingenommen an die Dinge heran. Wenn sie mal über die Stränge schlagen, kann ich wunderbar damit umgehen.“
    „Und was Männer angeht“, schickte sie schnell hinterher, „bin ich auch kein ganz hoffnungsloser Fall. Es gibt durchaus welche, die nicht auf albernes Getue und Angepasstheit stehen, sondern eine selbstbewusste, eigenwillige Frau zu schätzen wissen. Im Übrigen habe ich mich auf den Weg nach Crossfeld gemacht, weil Jessica und Eloise zwei überhebliche Puten sind und ich dachte, Rose brauche vielleicht eine vertraute Schulter zum Anlehnen.“
    „Allem Anschein nach ist Nicholas äußerst vertraut mit ihr.“
    „Das ist etwas anderes. Außerdem wollte ich von zu Hause weg“, gestand sie. „Meine Schwestern und ihre gackernden Freundinnen rauben mir den letzten Nerv.“
    Sie blickte aus dem Fenster und fröstelte. Erst jetzt wurde ihr in vollem Ausmaß bewusst, wie leichtsinnig es war, sich bei einem drohenden Schneesturm mit dem Motorrad auf die Straße zu wagen.
    Sobald sie oben im Landhaus angekommen war, würde sie ihre Eltern anrufen. Allerdings hatten sie sich noch nie Sorgen um Lizzy gemacht. Um ihre beiden jüngeren Schwestern umso mehr, denn die gerieten ständig in Schwierigkeiten. In letzter Zeit immer häufiger wegen irgendwelcher Männergeschichten. Und um Vivian, die ein richtiger Gutmensch war und ihre guten Taten mit Vorliebe in Regionen vollbrachte, in denen man um ihr Leben fürchten musste. Und natürlich um Rose, die so still und tugendhaft war, dass das Leben selbst eine Bedrohung für sie darzustellen schien.
    Lizzy dagegen, aufgewachsen unter drei extrem hübschen und einer extrem aufopferungsvollen Schwester, hatte schon in jungen Jahren gelernt, für sich selbst zu sorgen.
    „Wird die Renovierung sehr aufwendig werden?“, unterbrach sie das Schweigen, als die Umrisse von Crossfeld House in Sicht kamen.
    „Aufwendig genug, um einen ganzen Bautrupp ein Jahr lang zu beschäftigen“, gab Louis zurück, während er den Wagen dicht vor dem Eingang parkte.
    „Du meine Güte, das muss ja ein Vermögen kosten!“, rief Lizzy. „Wenn ich mir vorstelle, dass meine gesamten Ersparnisse kaum für die Reparatur meines Motorrads reichen werden, sollte ich es je wieder aus dem Schnee ausgebuddelt bekommen …“
    „Die Kosten übernehme ich.“ Louis fragte sich, ob sie genau das bezweckt hatte, doch ihr entsetzter Blick belehrte ihn eines Besseren.
    „Machen Sie sich nicht lächerlich. Ich würde keinen Penny von Ihnen annehmen.“ Sie sprang aus dem Wagen und warf die Tür hinter sich zu.
    „Seien Sie doch nicht so störrisch, Lizzy. Nach allem, was ich über Ihre Familie gesagt habe, bin ich nicht ganz unschuldig daran, dass Sie glaubten, Rose zu Hilfe eilen zu müssen. Sie haben es also in gewisser Weise auch mir zu verdanken, dass Ihr Motorrad jetzt unter den Schneemassen begraben liegt. Außerdem …“, er schob sich an ihr vorbei, um den Schlüssel in das Schloss der mächtigen Eichentür zu stecken, „… wird der Betrag nicht gerade mein Konto sprengen.“
    „Danke, aber nein danke.“
    „Na schön. Hochmut kommt vor dem Fall.“
    „Ich gebe nichts auf dumme Sprüche. Wenn ich falle, dann lieber stolz und unbeugsam“, erklärte sie und errötete unter dem anerkennenden Blick, mit dem er sie streifte. Als er die Tür aufschob, stieg ihr der

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