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Ich leg dir die Welt zu Fuessen

Ich leg dir die Welt zu Fuessen

Titel: Ich leg dir die Welt zu Fuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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geblieben?
    „Was ist los?“ Louis fuhr sich missmutig mit den Fingern durch das Haar.
    „Nichts.“ Mit ein paar Schritten Abstand fühlte sie sich schon wieder sicherer. Zumindest nicht mehr ganz so wie nach einem Schleudergang in der Waschmaschine. „Das hätte nicht passieren dürfen.“
    „Es ist doch gar nichts passiert! Jedenfalls nicht annähernd so viel, wie wir beide uns gewünscht hätten.“
    Lizzy zog es vor, diesen Punkt nicht näher zu erörtern, sondern lieber schleunigst den Rückzug anzutreten. „Ich mische mich wieder unter die Gäste. Ich möchte Nicholas gegenüber nicht unhöflich erscheinen. Er hat sich so viel Mühe gegeben mit dieser Party, und außerdem … das gerade war ein schrecklicher Fehler.“
    Louis glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Wollte sie jetzt die Unnahbare spielen? Doch ihre Miene spiegelte ehrliche Betroffenheit wider.
    Dabei hatte er doch gespürt, wie sehr sie ihn begehrte! Sie hatte in seinen Armen vor Verlangen gezittert und seine Küsse voller Leidenschaft erwidert.
    Ratlos zuckte er mit den Schultern. „Nenn es einen Fehler, wenn du willst, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass wir beide es wollten.“ Er trat einen Schritt auf sie zu, sie wich zurück. „Und dass wir es immer noch wollen.“
    „Nicht in einer Million Jahren.“
    „Fordere mich nicht heraus.“
    Sein Lächeln war Drohung genug. Lizzy machte auf dem Absatz kehrt und floh in den Saal, der von fröhlichem Stimmengewirr und Gläserklirren erfüllt war. Sofort entdeckte sie die vertrauten Gestalten von Maisie und Leigh in der Menge, umringt von einem Schwarm junger Verehrer. Selten war sie so froh gewesen, ihre jüngeren Schwestern zu sehen.
    Noch erleichterter war sie allerdings, als sie an einem der von erlesenen Delikatessen überquellenden Tische Freddy Dale sitzen sah. Sein unbeschwertes Lächeln und seine einladende Geste waren nach der verstörenden Begegnung mit Louis Balsam für ihre Seele. Ihre Eltern und Rose hätten sofort gemerkt, dass mit ihr etwas nicht stimmte, aber Freddy …
    In seiner Gegenwart konnte sie sich entspannen. Während sie das köstliche Essen genoss, hörte sie zu, was er über die anwesenden Gäste zu sagen hatte. Im Saal herrschte ein ständiges Kommen und Gehen, aber sie konzentrierte sich ganz auf ihn, um nur ja nicht nach Louis Ausschau zu halten.
    „All diese Leute sind nur wegen Louis hier“, verkündete er geradezu grimmig. „Nicholas mag beliebt sein und aus wohlhabenden Verhältnissen stammen, aber Louis stellt ihn meilenweit in den Schatten. Er gibt den Ton an. Wenn er sagt: Spring! , dann fragen alle nur, wie hoch sie springen sollen. Jetzt will er sein neues Projekt präsentieren und braucht nur mit dem Finger zu schnippen, damit das Publikum schon zum Applaudieren bereitsteht.“
    „Sie mögen ihn nicht besonders, oder?“
    „Sie etwa?“
    „Ist es, weil Sie für ihn arbeiten? Sind Sie unzufrieden mit Ihrem Job?“
    Freddy verzog verächtlich den Mund. „Ich sitze am Computer und tue so, als würde ich arbeiten. Das ist kein Job, das dient nur dazu, Louis’ Gewissen zu beruhigen.“ Freddy beugte sich zu ihr hinüber, und vertraulich steckten sie die Köpfe zusammen. Lizzy hatte nichts gegen einen harmlosen kleinen Plausch einzuwenden, schon gar nicht, wenn es dabei um Louis ging.
    Freddy erzählte ihr, dass sein Vater früher als Butler und guter Geist des Hauses für Louis’ Vater geschuftet habe. Auf dem riesigen Landgut, auf dem Louis aufgewachsen war. Bevor Freddys Vater starb, habe man ihm versprochen, seinem einzigen Sohn das Cottage zu überlassen, in dem die beiden wohnten. Und genug Geld, damit er auf eigenen Füßen stehen könne. Nichts davon sei geschehen.
    Louis habe das Cottage seinem Chauffeur übergeben und Freddy statt mit Bargeld mit einem anspruchslosen Posten in einer seiner Firmen abgespeist. Weshalb er nun keine Chance habe, sich mit seinem Abschluss in Medienwissenschaften selbstständig zu machen und kaum die Miete für sein Einzimmerapartment bezahlen könne.
    Louis geht es immer nur ums Geld. Nach vier Gläsern Champagner fiel es Lizzy nicht schwer, sich in glühende Rachegelüste hineinzusteigern.
    Vorsichtig wagte sie einen Blick in die Runde. Die Reihen hatten sich gelichtet, denn die meisten Gäste waren, angelockt von der Musik, in den benachbarten Salon umgezogen.
    Während sie noch zerstreut Freddys Klagen über sein schweres Schicksal lauschte, sah sie ihn. Er stand an der gegenüberliegenden Wand,

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