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Ich lieb dich, ich lieb dich nicht (German Edition)

Ich lieb dich, ich lieb dich nicht (German Edition)

Titel: Ich lieb dich, ich lieb dich nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Sonntag , Wiebke Lorenz
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überall nett«, behauptet er lächelnd, und ich spüre, wie mir die Röte ins Gesicht schießt. Was für ein süßes Kompliment! Die blöde Luzie soll sich einfach mal gehackt legen!
    Wir landen dann in einer kleinen Bar mit gemütlichen Kuschelsofas in der Schanze. Sehr gut, Schanze, hier geht Ingo so gut wie nie hin. Ich habe ihm nämlich gesagt, dass ich total platt bin und lieber allein auf dem Sofa herumlümmeln und den Kinoabend auf morgen verschieben will. Wäre ja peinlich, wenn Ingo entdecken würde, dass ich mit dem Sofa nicht das heimische gemeint habe.
    Tom setzt sich so nah neben mich, dass ich seine Körperwärme spüren kann, was mich natürlich gleich wieder ganz wuschig macht. Allein seine Gegenwart verursacht mir Herzrasen, ganz, ganz schlimm. In Sekundenschnelle trinke ich mein erstes Bier aus, danach bin ich nicht mehr ganz so aufgeregt.
    »Ich hol dir noch eins«, meint Tom, der mein Turbotrinken nicht ganz ohne Verwunderung beobachtet hat. Als er wieder zurück ist, nippe ich nur noch damenhaft an der Flasche. Ich will ja schließlich nicht, dass dieser Abend hier bereits in zwanzig Minuten vorbei ist, weil ich neben das Sofa kotzen muss.
    »Und? Wie ist es dir in den vergangenen Wochen so ergangen?«, will Tom wissen.
    »Och«, meine ich, »eigentlich ganz gut. Der Laden läuft, das Wetter wird besser – also alles prima. Und bei dir?«
    »Auch ganz gut, eigentlich«, meint er und guckt auf seine Schuhspitzen. »Im Job ist alles wie immer … na ja, und Single bin ich auch wieder.«
    »Ach?« Ich spiele die Überraschte. »Wie kommt das denn?«
    »Wir haben uns dann doch getrennt, weil es keinen Sinn mehr hatte.«
    »Das tut mir leid.« Nein, das tut mir überhaupt nicht leid, mein Herzchen macht gerade einen Freudenhüpfer.
    »Und irgendwie …« Tom rückt noch ein Stückchen näher an mich heran und dreht seinen Kopf zu mir, sodass sein Gesicht ganz dicht vor mir ist. »… irgendwie musste ich immer wieder an dich denken und daran, wie schön es mit
    dir war.«
    »Ja?«, bringe ich etwas krächzend hervor, weil ich augenblicklich einen Kloß im Hals habe.
    »Ja, wirklich«, sagt er. Dann beugt er sich über mich und fängt an, mich ganz vorsichtig und zärtlich zu küssen. Ich zerfließe augenblicklich unter seinen warmen, weichen Lippen, die sich noch genau so gut anfühlen, wie ich sie in Erinnerung hatte. Als er dann auch noch zärtlich über mein Gesicht streicht, ein Stückchen von mir abrückt, um mir liebevoll direkt in die Augen zu blicken – da ist es um mich geschehen. Würde Tom mir jetzt einen Antrag machen, ich würde ihn auf der Stelle annehmen. Und bei der Trauung ein derartiges Blumenfeuerwerk auffahren, dass sämtliche privaten und öffentlich-rechtlichen Sender, alle Tagezeitungen sowie die Regenbogenpresse auflaufen würden, um über das Spektakel zu berichten.
    »Du hast mir gefehlt«, flüstere ich in sein linkes Ohr. »Ganz schrecklich sogar.«
    »Du mir auch«, erwidert er und küsst mich erneut so zärtlich und lang, dass ich befürchte, jeden Augenblick ohnmächtig zu werden.
     
    Notiz an mich selbst:
    DAS ist es, was ich will!
     
    »Komm«, sagt Tom, nachdem wir gefühlte drei Stunden nichts weiter getan haben, als miteinander rumzuknutschen. »Lass uns woanders hinfahren, die Nacht ist ja noch jung.«
    »Okay«, meine ich und gucke ihn verliebt an. »Mit dir fahre ich überall hin«, erwidere ich kokett sein Kompliment von vorhin.
    Wir ziehen durch zwei weitere Bars, bis wir schließlich in einem Laden in der Altonaer Straße landen. Eine Art Lounge mit Tanzfläche, ziemlich szenig und hip. Bin froh, mich für heute Abend so aufgestylt zu haben, sonst würde ich mich hier unwohlfühlen. Tom hat seit der Sofabar meine Hand nicht mehr losgelassen und hält sie auch jetzt noch fest, während er uns zwei Gläser Wein bestellt. Als die Getränke kommen, prosten wir uns zu, dann legt Tom einen Arm um meine Schulter, und wir lehnen uns gegen die Bar.
    »Netter Laden«, stelle ich fest.
    »Hm«, meint Tom. »Ich war hier auch noch nie, hab aber gehört, dass er gut sein soll.«
    »Ja, echt klasse.« Ich betrachte versonnen die Tanzfläche, auf der Menschen sich dicht gedrängt zu angesagter Club-Mucke bewegen. Eigentlich mag ich solche Musik überhaupt nicht, ich habe immer das Gefühl, dass sie einem einfach nur durch den Kopf wabert. »Zu echter Musik gehören Gitarren und ein ordentlicher Bass«, meint Ingo immer. Das sehe ich ähnlich. Aber in diesem Moment,

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