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Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst

Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst

Titel: Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean C. Delis , Cassandra Phillips
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sie nahm es einfach hin. Und je mehr sie einsteckte, desto mehr teilte ich aus.«
    Bob war in ein grausames Schlägertum verfallen. Die Aggression, die er gebraucht hatte, um den Alptraum in Vietnam zu überleben, konnte er nicht abschütteln, als er wieder in seine Heimatstadt zurückkehrte.
    Eines Abends kam Bob nach Hause, und Kate, die Jungen und ihre Habe waren fort. Sie hatte ihm nur einen Zettel hinterlassen. In seinem trunkenen Wahn verwüstete er das Haus und fuhr durch die Stadt, wobei er mit seinem Gewehr herumballerte. Er wurde wegen Störung des öffentlichen Friedens verhaftet – es war seine vierte Verhaftung. Diesmal stellte ihm der Richter ein Ultimatum: Entweder sechs Monate Gefängnis oder Behandlung im Veteranenzentrum.
    Die Kindheit des Schlägers.
    Die meisten Schläger werden während einer wichtigen Periode ihrer Jugend mit gewalttätiger Aggression vertraut gemacht. Bobs Erziehung beinhaltete einen Gutteil der traditionellen »Männer müssen hart sein«-Konditionierung, und außerdem besaß er interpersonelle Tendenzen zur Aggression. Aber es gab in seiner Familie auch viel Liebe.
    Für Bob wurde das zerbrechliche Gleichgewicht zwischen wütender Aggression und liebevoller Bindung durch den Vietnamkrieg umgeworfen. Er zog in einer wichtigen Periode seines Lebens in den Krieg – wenn Jugendliche ihre letzten Schritte zum Erwachsenen vollziehen. Wie gut sie durch diese Passage kommen, kann ihr Leben auf Jahre hinaus beeinflussen. Bob war achtzehn, mehr ein Junge als ein Mann, als er in Vietnam landete. Das Grauen, dem er ausgesetzt war, verlangte nach einer Reaktion. Das war die Gefühllosigkeit, von der er sprach, und das Verschwinden der Bindungsfähigkeiten. Nur die Aggression und die Wut blieben übrig, und sie waren im Dschungel von Vietnam seine Rettung.
    Es gibt natürlich viele Schläger, die nie an einem Krieg teilnahmen. Aber in ihrer Kindheit genossen viele eine Erziehung, die einer Schlacht durchaus vergleichbar ist. Der Dreijährige,der sieht, wie sein betrunkener Vater seine Mutter schlägt und dann erschrocken merkt, daß er der nächste ist, wird die Welt als einen grausamen, lebensbedrohenden Ort ansehen. Ein extremes Beispiel hierfür bildete ein Klient von mir, der als Siebenjähriger zusah, wie sein Vater seine Mutter erstach. Da sie nicht durch Liebe, Akzeptanz, Fürsorge oder einem Gefühl der emotionalen Sicherheit ausgeglichen werden, formen Traumata wie diese ein Kind oft zu einer feindsehgen, aggressiven und launischen Persönlichkeit, die glaubt, daß »sie« ihn kriegen werden, wenn er »sie« nicht zuerst kriegt. Er wächst zu dem sprichwörtlichen Pulverfaß heran und explodiert bei der kleinsten Provokation.
    Der Schläger und die Liebe.
    Die meisten Frauen halten instinktiv Abstand zu dem Schläger. Sein Auftreten und sein Verhalten drücken oft die Wut aus, die in ihm brodelt. Wenn er gemieden wird, wird er noch wütender und verbitterter und dadurch noch weniger anziehend. Es ist ein Teufelskreis.
    Natürlich braucht und will er eine Frau. Wenn sein Verlangen sehr stark wird, ist er durchaus fähig, eine Art rauhen Charme zu versprühen, der besonders unterlegene Frauen anzieht. Sie scheinen sein Verlangen nach Fürsorge zu spüren, aber sie könnten auch durch die Aura von Gefährlichkeit, die ihn oft umgibt, angezogen werden. Kate erinnerte sich daran, wie es war, als sie Bob über den Weg lief:
    Â»Er war irgendwie lieb und scheu, fast wie ein kleiner Junge. Ich arbeitete in der Bank, und er wartete vor meinem Fenster, bis ich frei hatte. Als ich ihn das dritte Mal sah, bat er mich, mit ihm auszugehen. Ich spürte, daß etwas nicht stimmte, daß er nicht glücklich war, aber natürlich glaubte ich, das ändern zu können. Er schien mir eigentlich nur niedergeschlagen zu sein.«
    Kate war eine liebe Unterlegene. Es tat ihr weh, daran zu denken, welche Greuel Bob erlebt hatte, und es bedeutete ihr viel, eine loyale, fürsorgliche Frau zu sein. Aber noch vor ihrer Heirat merkte sie, daß sich ihre Mühe nicht auszahlen würde. Wie die meisten Schläger blieb Bob nicht lange charmant.
    Â»Ich merkte, daß er Alkoholprobleme hatte und daß er in seinem Inneren mit vielen Dämonen, die er aus Vietnam mitgebracht hatte, kämpfte. Gleich nachdem wir uns verlobt hatten, entdeckte ich, daß sie das Beste an

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