Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst

Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst

Titel: Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean C. Delis , Cassandra Phillips
Vom Netzwerk:
Zärtlichkeit. Aber andere Gefühle herrschten langsam vor: Unzufriedenheit, Schuldgefühle, Frustration – die Gefühle eines echten Überlegenen.
    Er versuchte, die Dinge zu bessern. Er fing mit Paar- und Einzeltherapie an, und er hielt sich im Zaum, wenn andere Frauen ihn interessierten. Manchmal schien es besser zu werden, zumindest oberflächlich betrachtet. In solchen Zeiten dachte er: »Ja, es wird gehen, wenn ich nur am Ball bleibe.« Aber unter der Oberfläche konnte er seiner Unzufriedenheit und dem Gefühl, unglücklich zu sein, keinen Einhalt gebieten. Die Ambivalenz hatte ihn im eisernen Griff und ließ ihn nicht los. Der Wendepunkt kam, als er sich in einer Affäre auslebte. Er wußte, daß er eine Entscheidung treffen mußte.
    Die schwerste Entscheidung
    Das Leben hält viele schwere Entscheidungen bereit, aber keine ist schwerer als die, vor die man gestellt wird, wenn eine Beziehung nicht klappt. Diese Entscheidung wird sowohl das eigene als auch das Leben anderer stark beeinflussen.
    Das Problem ist nur – es gibt keine Regeln, die Sie befolgen könnten. Ich habe zu oft gesehen, daß sich stark gestörte Beziehungen doch noch erholten, um zu sagen, daß es einen Punkt gibt, an dem keine Rückkehr mehr möglich ist. Ich habe auch gesehen, daß Menschen auseinandergingen, die wirklich wie »füreinander geschaffen« waren. Es sind so viele Faktoren mit im Spiel, und bei jedem Paar ist jeder Faktor anders gewichtet.
    Wenn Sie die paradoxe Leidenschaft begreifen, haben Sie einen Vorteil. Sie können die Sackgassen umgehen und Wege finden, die den Schmerz und die Unsicherheit, eine Entscheidung treffen zu müssen, verringern.
    Wie man eine Entscheidung umgeht
    Mehrmals versuchte mein Freund seinem Dilemma mit Hilfe der Logik beizukommen. Er benutzte die altbekannte Methode von Benjamin Franklin und schrieb die Pros auf einer Hälfte der Seite auf und die Contras auf die andere. Er wollte sehen, welche Liste länger war. Aber das half ihm auch nicht. In Wirklichkeit verwirrte es ihn noch mehr.
    Wenn Sie eine Geschirrspülmaschine kaufen wollen oder nicht wissen, ob Sie Ihren Urlaub in der Karibik oder auf den Bermudas verbringen sollen, sind Sie mit dieser Entscheidungshilfe gut bedient. Aber wenn Sie eine so wichtige und emotionale Entscheidung fällen wollen, versagt Franklins Methode gewöhnlich.
    Ein Grund dafür ist – wir haben es im vierten Kapitel ja gesehen –, daß dieselben Faktoren sowohl unter Pro als auch unter Contra auftauchen. Zum Beispiel: »sicherer, verfügbarer Sex« gegen »langweiligen Sex«.
    Noch ärgerlicher ist, daß jeder Faktor unterschiedlich gewichtet ist. Sie vergleichen schließlich Sachen wie »gute Köchin« auf der einen mit »meidet Sex« auf der anderen Seite. Außerdem kann sich die relative Bedeutung der Faktoren von einem Tag auf den anderen ändern.
    Doch der Hauptgrund dafür, daß diese Technik Ihre Verwirrung noch vergrößern kann, ist der, daß es so viele wichtige Variablen gibt. Sachen wie Geschmack, Intelligenz, Job, Sex, Aussehen, Religion, Humor, Geld und so weiter. Doch sogar ein Zueinanderpassen in jedem dieser Punkte bietet noch keine Garantie für eine großartige Beziehung. Es läuft schließlich auf interpersonelle Dynamismen hinaus, wobei diese anderen Faktoren nur eine Nebenrolle spielen.
    Zum Beispiel konnte mein Freund von seiner Frau sagen, daß sie attraktiv, eine wundervolle Mutter, erfolgreich und gut bezahlt im Beruf, rücksichtsvoll, liebevoll, fürsorglich, von allen geliebt, eine gute Gastgeberin, ordentlich und diszipliniert war. Er schätzte all diese Eigenschaften, aber sie zählten in einem größeren Rahmen nicht sehr viel. Die Frau, in die er sich seiner Meinung nach verliebt hatte, war auch attraktiv, aber sie war stark mit sich und ihrem Beruf beschäftigt und, was ihre persönlichen Gewohnheiten betraf, fürchterlich unordentlich. Sie war ungeheuer offen und neigte dazu, zu spät zu kommen und vergeßlich zu sein. Er schätzte das nicht besonders, aber es war für ihn nicht direkt negativ. Sie war intelligent, dynamisch und aufregend. Ihr Geben und Nehmen war sehr natürlich, spontan und ausgeglichen.
    Darum ist eine Lösung ziemlich unwahrscheinlich, wenn man eine Entscheidung über die Beziehung logisch fällen möchte.
    Die Entscheidung

Weitere Kostenlose Bücher