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Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst

Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst

Titel: Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean C. Delis , Cassandra Phillips
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und Verstand arbeiten nicht mehr unisono.
    Das Paradox setzt sich fest
    Als Lauras Gefühle abkühlten, wurden Pauls stärker. Er war entschlossen, den Termin für die Hochzeit festzusetzen. Aber Laura
    Â»â€¦Â fing entweder an, mich zu necken, oder wechselte das Thema. Zu diesem Zeitpunkt störte mich eine auffällige Veränderung in ihrem alltäglichen Verhalten. Sie vergaß zum Beispiel, mich anzurufen, oder arbeitete lange. Ich wußte, daß sie wegen ihres ersten Falls nervös war, aber wir trafen uns eine Woche lang nur im Büro. Sie wollte anscheinend keine Hilfe von mir. Ich sagte mir immer wieder, daß sich nichts verändert hätte, daß mir nur meine morbide Phantasie vormachte, alles ginge den Bach herunter. Schließlich konfrontierte ich Laura mit meinen Ängsten und Befürchtungen. Sie beruhigte mich, aber auf eine beschwichtigende Art. Anscheinend irritierten sie meine Gefühle mehr, als daß sie betroffen davon war. Sie sagte – und ich glaubte ihr –, daß sie wahnsinnige Angst vor einer Bindung hätte, aber daß sie das gerade aufarbeitete.«
    Ironischerweise bestand Pauls Attraktivität für Laura ursprünglich darin, daß er so sehr in sich zu ruhen schien. Aber als Laura ihn erfolgreich eingefangen hatte, büßte er diese attraktive Eigenschaft ein. Sein ungeheures emotionales Investment in die Beziehung bescherte Laura eine ungewollte und unerwartete Kontrolle. Paul war ihr jetzt so sicher, daß sie nicht einmal mehr ein klein wenig Leidenschaft für ihn empfand. Pauls übermäßige Unterwürfigkeit als Geliebter versorgte Laura auf unwillkommene Art mit Macht.
    Warum hörte Paul nicht damit auf? Weil er zu diesem Zeitpunkt fest in den Klauen einer paradoxen Leidenschaft war. Wenn er sich dessen bewußt gewesen wäre, hätte er sich und der Beziehung helfen können. Aber er fühlte sich elend, weil er die Situation nicht kontrollieren konnte. Er war gleichzeitig aber auch leidenschaftlich verliebt.
    In dieser Krise war Pauls Vernunft fast nicht mehr vorhanden. Zum Beispiel hatte er seine gesunden Zweifel über Lauras Bindung an ihn als Täuschungen seiner »morbiden Phantasie« interpretiert. Unterlegene werden von ihrem Angst witternden Unterbewußtsein nachdrücklich gemahnt, sich in acht zu nehmen. Aber im allgemeinen werden diese Botschaften von dem liebestrunkenen Gehirn des Unterlegenen nicht korrekt entschlüsselt.
    Wenn Paul nicht wegen Lauras Attraktivität unsicher geworden wäre, hätten die beiden eine zufriedenstellende Harmonie erlangen können. Aber das Ungleichgewicht schuf eine Kluft, die gerade groß genug war, um paradoxe Leidenschaft durchzulassen. Paul fing an vorzustoßen, Laura begann mit dem Rückzug, und diese beiden Reaktionen schürten sich gegenseitig. Indem sie die beiden Partner polarisierte, vergrößerte die paradoxe Leidenschaft das Ungleichgewicht zwischen ihnen.
    Ungleiche Situationen
    Beth und Miles beschrieben die ersten beiden Jahre ihrer Ehe als »wahnsinnig glücklich«. Ihre Freunde sagten ihnen immer, wasfür ein ideales Paar sie wären, und sie mußten dem zustimmen. Beide waren extrovertiert, ehrgeizig, gescheit und attraktiv. Sie kauften ein Haus und richteten es her. Die Sahne auf dem Kuchen bildeten zwei Überraschungen gegen Ende des zweiten Jahres: Beth wurde schwanger, und an Miles trat eine Gruppe von Investoren heran, die ihm freie Hand bei der Gestaltung eines neuen Restaurants lassen wollten. Sie boten ihm auch an, Miteigentümer zu werden. Beth beschrieb diese Zeit so:
    Â»Wir machten uns ernste Gedanken über die Sache mit dem Restaurant. Miles wußte besser als jeder andere, wieviel Arbeit es kostete, ein Restaurant zu eröffnen, und es schien so, als ob die Eröffnung kurz vor meinem Entbindungstermin stattfinden sollte. Aber die Geldgeber boten Miles ein wesentlich höheres Gehalt, und außerdem war die Sache mit der Teilhaberschaft einfach zu gut, als daß er sie sich hätte entgehen lassen können. Wir meinten beide, das Ziel wäre es wert, wenn er das Opfer bringen würde, eine Zeitlang hart zu arbeiten. Außerdem würde es bedeuten, daß wir während meines Mutterschaftsurlaubs finanziell abgesichert wären.«
    Der Entschluß war einsichtig, aber die Situation, die nun auf sie zukam, hatte nur wenig Ähnlichkeit mit der, die sich das Paar

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