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Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst

Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst

Titel: Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean C. Delis , Cassandra Phillips
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schlechter. Das Paradox sabotierte Miles’ und Beth’ Fähigkeit, miteinander zu reden, und die Polarität wuchs.
    Zeiten der Veränderung machen jeden anfällig für ein Ungleichgewicht. In eine neue Stadt ziehen, einen neuen Job bekommen, einen alten Job verlieren, wieder zur Schule gehen, Kinder kriegen, sogar heiraten sind stressige Zeiten, die oft sogar stabile Paare aus dem Gleichgewicht bringen. Wenn zwei oder mehr dieser Ereignisse zusammentreffen – so wie bei Miles und Beth –, dann können die Konsequenzen extrem sein.
    Ungleiche Persönlichkeiten
    Unter den Dingen, die Jonathan bei den ersten Begegnungen an Deborah bemerkte und die ihm gefielen, war, daß sie ebenso ruhig zu sein schien wie er. Sie war nicht der Typ Frau, der sich an ihn heranmachte oder offen zeigte, daß sie ihn brauchte. Ich bat ihn, näher darauf einzugehen.
    Â»Zuerst erschien mir Deborah irgendwie zurückhaltend und reserviert zu sein. Ich war fasziniert von ihr. Ich bin auch gern allein, und ich kann nicht mit einer Frau Zusammensein, die immer über Vorfälle, Gefühle und so weiter mit mir reden will. Aber Deborah hatte ihre Malerei, und sie las viel, deshalb fand ich, daß wir ein gutes Team abgeben würden. Sie schien auch nicht sehr an eine Bindung zu denken, zumindest erwähnte sie anfangs nichts davon. Ironischerweise war ich derjenige, der wahrscheinlich eher solche Gefühle hatte.«
    Ich fragte ihn, warum er nicht eher mit ihr geschlafen hatte.
    Â»Das frage ich mich auch. Deborah zog mich sehr an, und ich wollte von Anfang an mit ihr schlafen. Aber irgend etwas hielt mich zurück. Ich glaube, es war Angst, da ich wußte, wenn es einmal richtig losging, dann würde es eine große Sache werden. Und das war für mich wegen meiner letzten wichtigen Beziehung – mit meiner Ex-Frau – beängstigend. Ich war bei Deborah etwas distanziert, weil ich nicht den ersten Schritt machen und dann eine Abfuhr bekommen wollte.«
    Jonathan mochte Deborah, weil er glaubte, daß ihr Stil perfekt zu seiner Persönlichkeit paßte. Ihre anfängliche Gleichgültigkeit nährte sowohl seine Angst vor Zurückweisung als auch seine Leidenschaft, denn er glaubte nicht, daß sie an ihm sehr interessiert war. Er sah in Deborah eine Partnerin, die seinen Bedürfnissen genau entsprach.
    Aber ich wußte aus meinen Sitzungen mit Deborah, daß Jonathan sich völlig – verständlicherweise – in ihr geirrt hatte. Sie hielt sich nicht zurück, weil sie besonders ruhig war, sondern aus anderen Gründen.
    Â»Zuerst erschien ich ihm zurückhaltend, weil er mich anfangs nicht sonderlich interessierte. Das ist schon Ironie, was? Zweitens war es mir wirklich ernst damit, ein Jahr allein zu bleiben. Natürlich hätte ich mich erweichen lassen, wenn ich dem vollkommenen Mann begegnet wäre, aber Jonathan schien das nicht zu sein. Und drittens – als ich mich in Jonathan verliebt hatte, fürchtete ich mich davor, zuviel preiszugeben. Das hatte ich nämlich bei den Männern, die mir viel bedeuteten, immer wieder getan, und ich wollte nicht, daß mir das wieder passierte. Jonathan hielt mich daher für kühl. Aber nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Wenn ich mich verliebe, dann richtig. Ich bin nur – bis zu einem gewissen Punkt – eine gute Schauspielerin.«
    Auf vielerlei Art paßten Jonathan und Deborah wirklich gut zusammen. Sie gingen in etwa auf der gleichen Ebene aufeinander zu – auch wenn Deborah es zuerst so empfand, als wäre Jonathan nicht ihr »Typ« –, und ihre Lebenssituationen waren vergleichbar. Aber es gab, wie ich schnell merkte, einen fundamentalen Unterschied im Kern ihrer Persönlichkeit: Jonathan liebte die Einsamkeit, während Deborah emotionale Nähe schätzte.
    Als sie sich umwarben, erkannte Deborah Jonathans wahres Wesen nicht, weil seine Angst vor Zurückweisung ihn dazu verleitete, sie (nach seinen Maßstäben) leidenschaftlich zu umwerben. Deborah sagte:
    Â»Es gab von Anfang an in Jonathans Verhalten Ungereimtheiten. Ich wußte sicher, daß er in mich verliebt war. Er wollte sich mit mir treffen und erfand immer neue Dinge. So nahm er mich ins Planetarium mit und zauberte danach einen Picknickkorb hervor, damit wir unter den Sternen zu Abend essen konnten. Er sprach darüber, daß ich viel

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